Neuer Bericht der Internationalen Energieagentur - Österreich punktet mit Vorreiterrolle
bei Erneuerbaren, hoher Versorgungssicherheit und ausgeglichener Energiestrategie
Wien (bmwfw) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner präsentierte am 09.04. gemeinsam
mit der Direktorin der Internationalen Energieagentur, Maria van der Hoeven, den neuen IEA-Länderbericht für
Österreich. "Die IEA stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus, weil wir seit 2008 wesentliche Fortschritte
gemacht haben. Wir punkten vor allem mit unserer ausgeglichenen Energiepolitik, der hohen Versorgungssicherheit
und der internationalen Vorreiterrolle bei Öko-Energien. Unser Ziel ist ein nachhaltiges, sicheres und wettbewerbsfähiges
Energiesystem, das neue Chancen für Wachstum und Arbeitsplätze eröffnet", sagte Mitterlehner.
In diesem Sinne wird eine im Regierungsprogramm verankerte Energiestrategie für 2030 erarbeitet, wie sie auch
von der IEA empfohlen wird.
"Seit unserem letzten Bericht im Jahr 2008 gibt es deutliche Verbesserungen", sagte IEA-Direktorin van
der Hoeven. Als wesentliche Trends nannte sie die Stabilisierung der Energiegewinnung, den Rückgang bei fossilen
Energieträgern und den Vormarsch der Erneuerbaren. Als eine Folge davon verzeichnet die IEA bei den Treibhausgasemissionen
seit 2005 einen positiven, rückläufigen Trend, der unter anderem auf das Zurückdrängen der
fossilen Energien zurückzuführen sei. Österreich habe zudem eine hohe Versorgungssicherheit und
sei eine "grüne Batterie" für die Region, so van der Hoeven weiter. "Unsere Pumpspeicherstrategie
findet international Anklang, damit stärken wir unsere Rolle als Energiedrehscheibe. Wir brauchen Strom auch
in den Zeiten, in denen der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint", ergänzte Mitterlehner. Ebenfalls
positiv bewertet die IEA den massiven Ausbau der Energieforschung. "Das Budget dafür wurde seit 2007
auf zuletzt 120 Millionen Euro vervierfacht", verweist Mitterlehner auf die Ergebnisse des Berichts.
Entkoppelung von Wachstum und Energieverbrauch gelungen
Jüngste Angaben von Eurostat untermauern Österreichs gute Position: So ist der Anteil der Erneuerbaren
Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf über 32 Prozent gestiegen, womit Österreich im EU-Vergleich
den vierten Platz belegt. "Wir sind daher sehr optimistisch, das an die EU gemeldete 2020-Ziel von 34 Prozent
übertreffen zu können. Der EU-Schnitt liegt bei 20 Prozent", sagt Mitterlehner. "In Zukunft
wollen wir Österreichs Vorreiterrolle weiter ausbauen, wobei wir dafür auch Energie effizienter einsetzen
müssen", betont Mitterlehner. Umso wichtiger ist, dass die Förderaktion für die thermische
Sanierung auch 2014 wieder mit 100 Millionen Euro dotiert ist. "Österreich ist gerade im Gebäudebereich
ehrgeizig und erfolgreich zugleich", betonte van der Hoeven, die in diesem Zusammenhang die in Österreich
gelungene Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch hervorhob. "Darin spiegeln sich auch unsere
Anstrengungen im Rahmen der Umsetzung der Energiestrategie wider", so Mitterlehner. Als weitere Maßnahme
wird derzeit ein Energieeffizienzgesetz ausgearbeitet, um hier die EU-Vorgaben umzusetzen. Eine zusätzliche
Stoßrichtung Mitterlehners ist das Ankurbeln des Wettbewerbs am Energiemarkt durch leichtere Anbieterwechsel.
Zur weiteren Stärkung der hohen Versorgungssicherheit regt die Internationale Energieagentur eine noch stärkere
Abstimmung mit den Nachbarländern an. Zudem empfiehlt die IEA, das heimische Potenzial für Schiefergas
zu erforschen und wissenschaftlich zu bewerten. "Es gibt bei diesem Thema allerdings keine konkreten Projektpläne
und eine breite Ablehnung der Bevölkerung, die wir respektieren und zur Kenntnis nehmen", stellte Mitterlehner
dazu klar.
Über den IEA-Länderbericht Österreich 2014
Der neue Länderbericht fasst die Ergebnisse einer IEA-Überprüfung der energiepolitischen Maßnahmen
Österreichs zusammen, analysiert aktuelle Herausforderungen und gibt Empfehlungen für mögliche Verbesserungen.
Weitere Informationen und Details zum Bericht können via E-Mail über ieapressoffice@iea.org angefordert
werden.
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