Die nationalen Arbeitskontrollbehörden sollen bei der Bekämpfung von Schwarzarbeit
künftig europaweit stärker zusammenarbeiten.
Brüssel (ec) - Die Kommission hat am 09.04. ein Europäisches Forum vorgeschlagen, dem alle an
der Kontrolle von Schwarzarbeit beteiligten Behörden in der EU angehören sollen. Damit will sie einen
einheitlichen Ansatz schaffen und die grenzüberschreitende Kooperation bei der Arbeitskontrolle verbessern.
EU-Sozialkommissar László Andor erinnerte daran, dass Schwarzarbeit keinerlei Sozialschutz bietet,
Sicherheits- und Gesundheitsrisiken birgt und zu niedrigeren arbeitsrechtlichen Standards führt. "Sie
untergräbt außerdem den fairen Wettbewerb zwischen Unternehmen und gefährdet die Tragfähigkeit
öffentlicher Haushalte und der sozialen Sicherungssysteme. Sie schadet letzten Endes jedem. Deshalb ist die
Kommission fest entschlossen, die Mitgliedsstaaten beim Kampf gegen Schwarzarbeit zu unterstützen, um so Arbeiter
zu schützen, gerechte Bedingungen für Unternehmen zu schaffen und Steuereinnahmen zu sichern", so
Andor.
Fachleute aus Arbeitsaufsichts-, Steuer- oder Sozialversicherungsbehörden sollen in dem neuen Forum bewährte
Verfahren austauschen und grenzüberschreitende Lösungen z.B. zum Datentransfer zwischen nationalen Behörden
entwickeln.
Etwa jeder zehnte EU-Bürger (11 Prozent) räumt ein, dass er 2013 Waren oder Dienstleistungen erworben
hat, bei denen Schwarzarbeit im Spiel war. Vier Prozent gaben zu, selbst Zahlungen für nicht angemeldete Arbeit
erhalten zu haben, in Deutschland gaben sieben Prozent der Befragten an, für Waren oder Dienstleistungen gezahlt
zu haben, die vermutlich aus nicht angemeldeter Erwerbstätigkeit stammten. Dies sind ergibt eine Eurobarometer-Umfrage,
die zeigt, dass Schwarzarbeit in Europa immer noch weitverbreitet ist.
Der Vorschlag zur Einrichtung des Forums wird jetzt an das Europäische Parlament und den Rat gesendet.
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