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FPÖ-EU-Mandadatar Mölzer zieht sich zurück
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erstellt am
09. 04. 14
11.30 MEZ
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Spindelegger: Mölzer als österreichischer Repräsentant untragbar
Kandidaturverzicht Mölzers erfolgt zu spät – FPÖ-Spitze hat verabsäumt,
sich zu distanzieren – FPÖ muss sich Verantwortung gegenüber Menschen und Verfassung bewusst werden
Wien (övp-pd) - Als "immensen Schaden für die Republik Österreich" bezeichnete
Vizekanzler Michael Spindelegger die Causa Mölzer. Es sei "untragbar, dass jemand, der die EU mit dem
Dritten Reich vergleicht und rassistisch hetzt, als Kandidat bei Wahlen antritt". Der Kandidaturverzicht Mölzers
sei zwar zu begrüßen, aber sei dennoch zu spät erfolgt, so Michael Spindelegger, der klare Worte
der FPÖ-Führung bis jetzt vermisst. "Die FPÖ-Spitze ist der Bevölkerung wochenlang eine
klare Stellungnahme zu Mölzers Verfehlungen schuldig geblieben und hat es verabsäumt, sich umgehend zu
distanzieren", hält der Vizekanzler fest. Die FPÖ-Spitze soll nun dafür Sorge tragen, dass
es in dieser Partei künftig keinen Raum mehr für Nationalismus und Rassismus gibt. "In Österreich
darf es keinen Platz für extremistische Entgleisungen geben. Als demokratisch gewählte Partei trägt
die FPÖ Verantwortung gegenüber den Menschen und der Bundesverfassung. Und dessen muss sie sich bewusst
werden", schließt Michael Spindelegger.
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Darabos: Interner FPÖ-Machtkampf um Mölzer-Kandidatur zeigt Straches
eklatante Führungsschwäche
"Strache ist und bleibt Hampelmann der extremen FPÖ-Rechten"
Wien (sk) - Falls Mölzer nun doch auf einem FPÖ-EU-Listenplatz bleibt, wäre das für
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos "eine weitere Blamage für FPÖ-Chef Strache",
sagte Darabos am 08.04.gegenüber dem SPÖ-Pressedienst anlässlich aktueller Meldungen. "Offenbar
tobt ein interner Machtkampf in der FPÖ, der Straches eklatante Führungsschwäche aufzeigt. Mölzer
lässt ausrichten, dass er auf der FPÖ-Liste bleiben werde, während FPÖ-Sekretär Kickl
dessen Rückzug bekanntgibt. Strache ist und bleibt der Hampelmann seiner extrem rechten Parteifreunde rund
um Mölzer, Kabas und Co. Wenig überraschend, dass er seinen ideologischen Mentor nun nicht mehr so leicht
loswird", betonte Darabos.
Und weiter: "In aller Klarheit: Dieser Mann hat in der Politik und in der Öffentlichkeit nichts verloren.
Die einzig angemessene Reaktion auf Mölzers rassistische Beschimpfungen und dessen NS-Verharmlosung ist, ihn
aus ALLEN FPÖ-Funktionen zu entfernen. Dass Strache sich selbst mit dem Rückzug Mölzers von der
EU-Liste so wahnsinnig schwertut, zeigt, wie durchdrungen die FPÖ von menschenverachtenden Ideologien ist.
Diese Partei ist eine Schande für unser Land. Strache und Mölzer fügen Österreich massiven
Schaden zu." Offenbar seien derart widerwärtige Geisteshaltungen der FPÖ so wichtig, dass es überhaupt
zur Debatte stehe, ihnen in Person von Mölzer einen Platz auf der EU-Liste zu gewähren.
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Kickl: Mölzer-Rückzug logisches Ergebnis des Gesprächs mit Parteiobmann
Strache
Wien (fpd) - "Der heutige Rückzug von Andreas Mölzer von seiner Kandidatur zur EU-Wahl ist
das logische Ergebnis des eineinhalbstündigen Gesprächs zwischen ihm und FPÖ-Bundesparteiobmann
HC Strache", sagte FPÖ-Generalsekretär Kickl am 08.04. in einer Reaktion auf die Erklärung
von Andreas Mölzer.
In diesem Gespräch habe Bundesparteiobmann Strache nachdrücklich festgehalten, dass Aussagen wie die
von Andreas Mölzer getätigten keinesfalls tragbar und daher auch mit der Kandidatur zu einer so wichtigen
Position unvereinbar seien. Die FPÖ distanziere sich klar von Nationalsozialismus und Rassismus und verstehe
sich als österreichpatriotische politische Kraft. Das schließe das Bekenntnis dazu ein, nach welchen
Kriterien qualifizierte Zuwanderung erfolge; undifferenzierte Massenzuwanderung sei sicher nicht Teil unserer politischen
Programmatik. Die FPÖ sehe sich selbstverständlich auch als politische Vertreterin von zugewanderten
Menschen, die sich in die österreichische Gesellschaft integrieren, unsere Werte und Tradition anerkennen
und achten und als Leistungsträger wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft seien, so Kickl.
Mölzers überspitzt formuliert Aussagen hätten bedauernswerter Weise in der Öffentlichkeit einen
anderen Eindruck entstehen lassen. "Wir werten daher diesen persönlichen Schritt Andreas Mölzers
als Ausdruck seiner politischen Verantwortung, auch gegenüber seiner Gesinnungsgemeinschaft, und zollen ihm
dafür Respekt", so Kickl.
Die FPÖ habe bereits alle notwendigen Weichen für die Führung eines Wahlkampfes unter diesen geänderten
personellen Voraussetzungen getroffen. Weitere Erklärungen werde es morgen im Zuge einer Pressekonferenz geben,
so Kickl.
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Glawischnig/Lunacek: Halbherziger Schritt, der nicht ausreicht!
Grüne fordern gänzlichen Rücktritt Mölzers von EU-Liste
Wien (grüne) - "Für Strache sind die verharmlosenden Aussagen Mölzers zum Dritten Reich
und die rassistische Herabwürdigung von David Alaba offenbar keine Gründe für den gänzlichen
Rücktritt Mölzers. Mölzer tritt zwar als Spitzenkandidat zurück, soll aber auf der FPÖ-Liste
für die EU-Wahl bleiben. Das ist ein halbherziger Schritt der nicht ausreicht", sagen die Grüne
Bundessprecherin Eva Glawischnig und die Grüne Spitzenkandidatin für die EU-Wahl, Ulrike Lunacek, in
Reaktion auf den heute bekannt gegebenen Teil-Rückzug Mölzers.
Die Grünen fordern den gänzlichen Rücktritt Mölzers von der EU-Liste der FPÖ: "Es
war längst überfällig, Konsequenzen zu ziehen. Statt wirklich durchzugreifen, will Strache Mölzer
aber offenbar nur bis zur EU-Wahl verstecken. Ein Europaabgeordneter, der eine wiederholte Verharmlosung des Nationalsozialismus
und eine Verächtlichmachung der Europäischen Union betreibt, ist untragbar, egal ob dieser auf Platz
eins oder einem anderen wählbaren Platz auf der Liste steht", so Glawischnig und Lunacek: "Offensichtlich
ist aber Mölzers Gedankengut unverzichtbarer Teil der Strache-FPÖ, anders ist es nicht erklärbar,
wieso Strache keine klaren Konsequenzen zieht."
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