ImPulsTanz 2014 – Auf in neue Bewegungsfreiheiten!

 

erstellt am
09. 04. 14
11.30 MEZ

Gesellschaftliche Umbrüche und globale Krisen rücken näher. Was also tun? Was der Tanz immer schon getan hat! Sich auf kleinstem Raum so frei wie möglich zu bewegen.
Wien (impulstanz) - Estamira, die Hauptfigur in Alain Platels neuestem Tanzkapitel "Tauberbach" – eine Koproduktion von les ballets C de la B & den Münchner Kammerspielen – stellt dies am Eröffnungsabend von ImPulsTanz 2014 im Wiener Volkstheater eindrucksvoll unter Beweis und ist Inspiration, wenn das Festival von 17. Juli bis 17. August in neue Bewegungsfreiheiten aufbricht:

Einen besonderen Stellenwert räumt ImPulsTanz 2014 der [8:tension] Young Choreographers’ Series ein, die in diesem Jahr als "extended version" stattfindet. Neben der künstlerischen und regionalen Vielfalt der europäischen Szene werden verstärkt Stücke von aufstrebenden Newcomern aus Asien und Nordamerika zu sehen sein. Insgesamt 14 Arbeiten von drei Kontinenten bieten dem Publikum in den Spielstätten Schauspielhaus, Kasino am Schwarzenbergplatz und der Halle G im MuseumsQuartier einen einzigartigen Querschnitt gegenwärtiger Trends und neuer Entwicklungen im Tanz. Alle Stücke sind für den Prix Jardin d’Europe nominiert, der mit EUR 10.000 der höchstdotierte Tanzpreis Europas für junge zeitgenössische Choreografie ist und als Jury- und Publikums-Award bei ImPulsTanz verliehen wird.

Neben diesem Schwerpunkt gibt sich im ImPulsTanz-Hauptprogramm das "Who is Who" der internationalen Tanzszene ein Stelldichein: so etwa bei der Ballettgala im Wiener Volkstheater. Hier gestaltet Vladimir Malakhov, der neue künstlerische Berater des Tokyo Ballett, den Abschlussabend des Wien-Welt-Wettbewerb 2014, an dem GewinnerInnen und große Stars gemeinsam den Tanz auf die Spitze treiben. Einer dieser Granden ist US-Choreografin Francesca Harper, die u.a. Ballettberaterin für den Kinofilm "Black Swan" war und als ImPulsTanz Workshop-Dozentin seit vielen Jahren begeistert. Aus dem Œuvre des Ballett schöpft auch Südafrikas "Rising Star" Dada Masilo, die eine faszinierend-zeitgenössische Version von "Swan Lake" – ebenfalls im Volkstheater – zur Aufführung bringt. Dort verschmelzen heuer u.a. auch künstlerische Genres auf exzeptionelle Weise, wie Iva Bittová, die vielfach ausgezeichnete Starviolinistin, und David Zambrano, eine Lichtfigur der Tanzimprovisation, in einem faszinierenden Duett vorführen. Einen feuerwerksartigen Festivalabschluss nach sechs Wochen intensiver Arbeit bilden am Parkett des Volkstheaters die 35 TänzerInnen aus Ismael Ivos Ausbildungsprojekt Biblioteca do Corpo. Nach der Uraufführung in Wien geht es weiter zur Südamerikapremiere nach São Paulo.

Eine einzigartige Mischung aus schockierend, realistisch und unterhaltsam versprechen zwei gerade im Entstehen begriffene Arbeiten, die bei ImPulsTanz 2014 ihre Weltpremieren feiern: Während sich die Uraufführung des mehrfach preisgekrönten DV8 Physical Theatre rund um Lloyd Newson der männlichen Sexualität widmet, setzt Szenestar Ivo Dimchev in seinem neuen Solo zu einem visuell-musikalischen Frontalangriff auf die Sinne des Publikums an. Einen solchen wagt auch der österreichische Choreograf Chris Haring in seiner jüngsten Produktion „Deep Dish“, einer zwischen Live-Choreografie und Film oszillierenden Zeitreise durch das opulent gedeckte Set-Design von Michel Blazy. Minimalistische Schönheit prägt das bedeutende Frühwerk "Jérôme Bel" des gleichnamigen französischen Tanzphilosophen, der in seinem 1995 geschaffenen Stück den Tanz vom Tanz befreit, während Butoh-Legende Ko Murobushi neue Bewegungsfreiheiten in der Uraufführung von "Enthusiastic Dance on the Grave" zelebriert. Weiters sind mit Amanda Piña & Daniel Zimmermann / nadaproductions, Florentina Holzinger, An Kaler und Akemi Takeya starke ProtagonistInnen der österreichischen Tanz- und Performanceszene vertreten.

Über das Performanceprogramm hinaus lädt ImPulsTanz das Publikum selbst zum Tanz: ob zu Live-Acts und DJ nights in die allabendliche festival lounge im Burgtheater Vestibül, oder zu einem der mehr als 200 Workshops in den phänomenalen Studios im Wiener Arsenal, in denen AnfängerInnen und Profis aus 14 Tanzdepartments den Workshop ihres Begehrens wählen können.

Internationale Größen wie die französische Choreografin Mathilde Monnier, die neue Direktorin des Centre national de la danse (CND) in Paris, finden sich 2014 ebenso im ImPulsTanz Workshop-Programm wie die Akram Khan Tänzerinnen Sade und Kristine Alleyne oder die Österreicherin Doris Uhlich, die in ihrem Workshop "more than naked" die von ihr entwickelte Fetttanztechnik gemeinsam mit TanzanfängerInnen zelebriert. Erstmalig bei ImPulsTanz gibt der Tanzstar Rakesh Sukesh Einblicke in die großartige Mischung aus zeitgenössischem Tanz und der indischen Kampfkunst Kalaripayattu, zeigt die in L.A. lebende Österreicherin Nina Kripas, wie man HipHop auf den Bühnen von The Black Eyed Peas tanzt, und entführt Tanzphilosoph Keith Hennessy in "Queer Shamanic Potential" in ungekannte Körperwelten. Für die jüngsten Tanzfans gibt es in Kooperation mit dem Dschungel Wien unter dem Motto "Shake the Break" 20 Workshop! s für Ki nder und Jugendliche.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.impulstanz.com

 

 

 

 

 

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