Breit angelegte Stadterneuerungsoffensive für den Zentralraum
des 21. Bezirks
Wien (rk) - Ziel der Initiative, die im Rahmen von zwei großen neuen Blocksanierungen und unter enger
Einbeziehung der lokalen Bevölkerung und Wirtschaftstreibenden umgesetzt wird, ist die nachhaltige Attraktivierung
und Belebung des Gebiets rund um den Floridsdorfer Spitz. Am 17.04. präsentierten Wohnbaustadtrat Michael
Ludwig und Bezirksvorsteher Georg Papai den neuen Meilenstein im Bereich der Stadterneuerung.
Elf Baublöcke mit insgesamt 180 Liegenschaften stehen im Fokus der Stadterneuerungs-Offensive für das
Kerngebiet des 21. Bezirks. Die sozial orientierte Aufwertung des Stadteils, unterteilt in zwei Blocksanierungsgebiete
- "Am Spitz Süd" und "Am Spitz Nord - wird in den kommenden Jahren maßgeblich das Wiener
Stadterneuerungsprogramm prägen.
"Damit startet erstmals ein breit angelegter Sanierungsschwerpunkt in Floridsdorf, bei dem nicht nur die Wohnqualität
deutlich verbessert, sondern auch der öffentliche Raum verstärkt nach den Wünschen der Bewohnerinnen
und Bewohner gestaltet werden soll. Die Fördermittel der Stadt Wien werden dabei gezielt eingesetzt, um eine
nachhaltige Entwicklung des Stadtteils ,Am Floridsdorfer Spitz' voranzutreiben und wirtschaftliche Impulse zu setzen.
Die Stadt Wien schafft mit der Initiative ,Gemeinsam für Floridsdorf!' eine starkes Fundament für einen
Aufwertungsprozess, der eine positive Eigendynamik gewinnen und von dem sowohl die Bevölkerung als auch die
lokale Wirtschaft profitieren werden", hob Wohnbaustadtrat Michael Ludwig anlässlich der Präsentation
der neuen Offensive hervor.
"Floridsdorf zählt heute zu den begehrtesten Wohnbezirken Wiens mit attraktivem neuem, gefördertem
und damit auch leistbarem Wohnraum. Dass nun im Rahmen einer umfassenden Stadterneuerungsoffensive beträchtliche
Fördermittel in das Zentrum und Herz von Floridsdorf investiert werden, begrüßen wir seitens des
Bezirks mit großer Freude. Die Initiative ,Gemeinsam für Floridsdorf!' wird in intensiver Zusammenarbeit
mit dem Bezirk entwickelt und umgesetzt. Denn es ist mein Ziel, auf der erfolgreichen Arbeit meines Vorgängers
Heinz Lehner aufzubauen und die Lebensqualität der Floridsdorferinnen und Floridsdorfer in historisch gewachsenen
Bezirksteilen weiter zu verbessern", betonte der neue Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai.
Mit dem Start der Initiative ,Gemeinsam für Floridsdorf!' wird ein neuer Meilenstein auf dem Wiener Weg der
Sanften Stadterneuerung gesetzt. "Die wichtigste Rolle haben dabei die Floridsdorferinnen und Floridsdorfer
selbst, deren Wünsche, Ideen und Anregungen miteinbezogen werden. Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung für
den 21. Bezirk wird hierfür vor Ort als Ansprechpartnerin und Drehscheibe zur Verfügung stehen. Wir möchten
alle Bewohnerinnen und Bewohner des Gebiets rund um den Floridsdorfer Spitz herzlich dazu einladen, sich aktiv
an der Stadterneuerungsoffensive für ihr Grätzel zu beteiligen. Wir freuen uns auf zahlreiches Feedback
aus der Bevölkerung", so Ludwig und Papai.
Gezielte und umfassende Beratungsangebote für Hauseigentümerinnen und -eigentümer und Wirtschaftstreibende
im Stadtteil, über Sanierungen und Fördermöglichkeiten sowie regelmäßige Informationen
über aktuelle Entwicklungen stellen einen weiteren wesentlichen Pfeiler der Offensive dar.
GB* als Ansprechpartnerin und Drehscheibe
Ein Vorteil ist, dass die beiden Blocksanierungsgebiete durch den Bahnhof Floridsdorf mit öffentlichen
Verkehrsmitteln bereits sehr gut erschlossen sind. Die Bebauung des Stadtteils "Am Floridsdorfer Spitz"
wird einerseits durch Nachkriegsbauten, durch angrenzende Einkaufszentren, aber auch durch vorgründerzeitliche,
vergleichsweise niedrige Bebauungen geprägt. So sind Häuser aus der Gründerzeit vor allem entlang
der Prager- und Brünner Straße zu finden. Die beiden neuen Blocksanierungsgebiete liegen im Bereich
der Floridsdorfer Hauptstraße, Brünner Straße und der Prager Straße. Im Zentrum liegt der
Platz "Am Spitz". In diesem Bereich gibt es ebenfalls noch einige niedrige Gebäude, deren Seitentrakte
tief ins Grundstück hinein reichen.
"Einen Schwerpunkt bei den beiden Blocksanierungen wird die Sanierung der Bauten in wärmetechnischer
und energietechnischer Hinsicht sein. Dabei sollen auch Maßnahmen zur Barrierefreiheit getroffen und private
sowie gemeinschaftliche Grün- und Freiflächen geschaffen werden. Ein mögliches Beispiel dafür
bieten Liegenschaften im Bereich der Pichelwangergasse, auf denen qualitätsvolle Grünflächen entstehen
könnten. Darüber hinaus soll dort, wo es möglich, sinnvoll und mit dem Stadtbild vereinbar ist,
durch Dachgeschossausbauten und Lückenbebauungen neuer qualitätsvoller Wohnraum entstehen", erklärte
Ludwig.
Im Zuge der Stadterneuerungs-Offensive werden auch Ideen zur Aufwertung des öffentlichen Raumes entwickelt
werden, um die Aufenthaltsqualität in den Geschäftsstraßen rund um den Spitz zu erhöhen, die
Lebensqualität im Wohnviertel zu steigern und der lokalen Wirtschaft bessere Rahmenbedingungen zu bieten.
So hat die Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 21. Bezirk (GB*21) in den Geschäftsstraßen Floridsdorfer
Hauptstraße, Brünner Straße und Prager Straße 15 leer stehende Geschäftslokale erhoben,
die in der Regel relativ klein und sanierungsbedürftig sind. Im inneren Teil der Prager Straße mit dem
Gloria-Theater und mehreren Beisln hat sich wiederum eine lebhafte Kultur- und Gastronomie-Szene entwickelt, die
Potenzial für weitere Entwicklungen bietet.
Das Team der GB*21 arbeitet hier bereits eng mit der Bezirksvorstehung, dem lokalen Einkaufsstraßenverein,
der Einkaufsstraßenmanagerin und dem Marktmanager zusammen. "Ziel ist es, die lokale Wirtschaft zu beleben
und der Bevölkerung ein attraktives und vielfältiges Angebot zu bieten. Dabei ist mir auch der Floridsdorfer
Markt ein besonderes Anliegen, der attraktiver gestaltet noch mehr Zuspruch finden soll", so Papai.
GB* als Ansprechpartnerin und Drehscheibe
Als permanente lokale Anlaufstelle für Fragen, Anregungen und Wünsche von BewohnerInnen, Geschäftstreibenden
und interessierten HauseigentümerInnen steht die Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 21. Bezirk vor Ort zur
Verfügung. Die fachlich kompetente Service-Einrichtung der Stadt Wien wird als Schnittstelle zwischen den
AkteurInnen agieren, Informationen über die laufenden Entwicklungen bereit stellen und mit ihrem Beratungsangebot
rund um Sanierungen zur Verfügung stehen.
Die Einbindung und Aktivierung der HauseigentümerInnen, BewohnerInnen und Wirtschaftstreibenden wird eine
besondere Rolle spielen, um umfassende Informationen aus den im Stadtteil lebenden und arbeiteten Menschen zu erhalten,
die wiederum Ansätze für neue Aktivitäten liefern können. Ziel ist es auch spezielle Beratungsangebote
über Förderungen für Geschäftsleute und Gewerbetreibende in Kooperation mit der Wirtschaftsagentur
Wien und der Wirtschaftskammer Wien gezielt anzubieten.
Die Blocksanierungsgebiete "Am Spitz Nord" und "Am Spitz Süd" im Überblick:
21., Am Spitz Nord
- 6 Baublöcke und ca. 90 Liegenschaften
- Gebiet: zwischen Prager Straße, Brünner Straße und der S-Bahn-Trasse
nördlich des Floridsdorfer Spitz
- Gebietsabgrenzung: Frömmelgasse - Hermann-Bahr-Straße - Michael-Dietmann-Gasse
- Weisselgasse - Schleifgasse - Pitkagasse - Nordbahnanlage - Angerer Straße - Brünner Straße
- Am Spitz - Prager Straße - Stryeckgasse - Frömmelgasse
- Struktur: hoher Anteil an Gründerzeithäusern sowie an "Wiederaufbau"-Häusern
der Nachkriegszeit mit Sanierungsbedarf, einzelne unterklassig bebaute Liegenschaften bzw. Baulücken; zum
Teil in sehr dichter Bebauung und mit kleinen Innenhöfen, zum Teil mit großen Innenhöfen mit hoher
Aufenthaltsqualität
21., Am Spitz Süd:
- 5 Baublöcke und ca. 90 Liegenschaften
- Gebiet: beiderseits der Floridsdorfer Hauptstraße zwischen Spitz und Jedleseer
Straße
- Gebietsabgrenzung: Stryeckgasse - Prager Straße - Am Spitz - Floridsdorfer
Hauptstraße - Schöpfeuthnergasse - Jedleseer Straße - Pichelwangergasse - Wolfsschanzengasse -
Schwaigergasse - Grabmayergasse - Frömmelgasse - Stryeckgasse
- Struktur: vorgründerzeitliche, dörfliche Häuser mit tiefen Seitentrakten
und großen Innenhöfen, Häuser der Gründerzeit sowie Wohngebäude in Zeilen der Nachkriegszeit,
alle in Blockrandbebauung
Die nächsten Schritte
Der wohnfonds_wien hat vor wenigen Tagen die beiden ArchitektInnen-Teams, ARGE Kaitna Smetana zwoPK Landschaftsarchitektur
Rode Schier OG (Blocksanierungsgebiet "Am Spitz Süd") sowie Bietergemeinschaft BGKS (Blocksanierungsgebiet
"Am Spitz Nord") mit der Ausarbeitung eines Konzepts für zwei Blocksanierungsgebiete im 21. Bezirk
beauftragt.
Noch im Frühjahr 2014 startet der wohnfonds_wien eine Befragung der LiegenschaftseigentümerInnen bzw.
Immobilienverwaltungen. Schwerpunkte dabei sind die Einschätzung der EigentümerInnen und Immobilienverwaltungen
zu Wohnumfeld und Bezirk, zu ihrem Haus sowie der Informationsstand zur Wiener Wohnbauförderung.
In der nachfolgenden "Start up" Veranstaltung werden die EigentümerInnen und Immo-bilienverwaltungen
vom wohnfonds_wien, den Blocksanierungsbeauftragten und der GB*21 über Ziele und Ablauf der Blocksanierung
informiert.
Im Rahmen von mehreren Veranstaltungen wird die GB* 21 interessierte BewohnerInnen über die Sanierungsinitiative
informieren und deren Wünsche und Anregungen aufnehmen.
Bis Ende 2014 erfolgt - als Grundlage für die Blocksanierungkonzepte - eine detaillierte Bestandsaufnahme.
Im Anschluss werden konkrete Chancen und Potentiale im Rahmen der Blocksanierungskonzepte erarbeitet.
Anregungen, Wünsche und Ideen von BewohnerInnen und Geschäftstreibenden fließen dabei - durch die
enge Kooperation von Bezirk, GB* und Blocksanierungsbeauftragten - laufend in die Erstellung der Blocksanierungskonzepte
ein.
Mit Fertigstellung der Blocksanierungskonzepte Anfang 2015 startet die konkrete Umsetzung der Initiative "Gemeinsam
für Floridsdorf!", deren zentrale Phase bis 2017 laufen wird. Im Anschluss erfolgt für Projekte,
die erst später fixiert werden können, eine Nachbearbeitungsphase, deren zeitliche Dauer noch nicht festgelegt
wurde.
Die AnsprechpartnerInnen
Die GB* 21 steht BewohnerInnen und Wirtschaftstreibenden, die sich an der Initiative "Gemeinsam für Floridsdorf!"
aktiv beteiligen wollen, als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
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