Die wien.at-Serie stadtUNbekannt berichtet aus der Kanzel der Flugplatzkontrolle
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Wien (rk) - Mit dem Funkspruch "Wien-GND Grüß Gott, AUA123 request start up and push back"
rollt das Flugzeug Donnerstagfrüh zur Startbahn des Flughafen Wien-Schwechat. Zwei Funksprüche später
gibt der Pilot vollen Schub und die Maschine hebt ab. Während die Sonne aufgeht und Wien langsam erwacht,
herrscht im Flughafen-Tower um 6.30 Uhr früh bereits reger Betrieb. Sechs Fluglotsen und Fluglotsinnen von
Austro Control - offiziell "Flugverkehrsleiter" - haben auf 109 Meter Höhe ihren Frühdienst
begonnen. Im 24-Stunden-Schichtdienst steuern sie den Flugverkehr am und rund um den Flughafen Wien. Unterstützt
von modernster Technologie geben sie Flughöhe und -route vor, erteilen die Starterlaubnis sowie die Freigabe
zur Landung und sorgen für die Einhaltung der vorgeschriebenen Sicherheitsabstände.
Rundumausblick, Radar und Funkkontakt
Die 360 Grad ausgerichtete Glaskanzel im 25. Stockwerk des Towers ist auch der Arbeitsplatz von Flugverkehrsleiterin
Brigitte Hirt. Sie ist seit 24 Jahren Fluglotsin bei Austro Control. Mittlerweile hat sie als Supervisor die Verantwortung
und Letztentscheidung über den gesamten Ablauf. Mit direktem Sichtkontakt, Radarüberwachung auf sechs
Monitoren sowie Funkverbindung mit den Piloten ist sie damit, gemeinsam mit Ihrem Team, für rund 800 Flugzeuge
verantwortlich, die täglich in Wien starten und landen. In dieser "enormen Verantwortung" sieht
Hirt auch die "größte Herausforderung". Denn insbesondere Vorkommnisse wie Gewitter oder etwaige
technische Probleme der Flugzeuge erfordern neben hoher Konzentration auch schnelle Entscheidungen. Daher zählen
neben räumlichem Vorstellungsvermögen vor allem auch Konzentrationsfähigkeit und Stresstoleranz
zu den wesentlichen Anforderungen an MitarbeiterInnen.
Ein Wahrzeichen mit 23 Stockwerken
Der im Jahr 2005 eröffnete neue Tower am Flughafen Wien gehört mit seinen 109 Metern zu den höchsten
in Europa. Der Kontrollturm an der Spitze ist zur Basis um rund 45 Grad gedreht, um eine optimale Sicht auf die
Rollbahnen zu gewährleisten. Auf einer Fläche von 6.810 Quadratmetern, gegliedert in 23 Stockwerke, haben
insgesamt etwa 200 Personen ihren Arbeitsplatz im Kontrollturm. Darunter sind neben Fluglotsinnen und Fluglotsen
auch TechnikerInnen, FlugberaterInnen und MeteorologInnen. Gemeinsam mit den PilotInnen sorgen sie für einen
sicheren und pünktlichen Ablauf des Flugverkehrs.
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