"Es muss mehr Netto vom Brutto für die BürgerInnen herauskommen", manifestiert
Burgenlandes Landeshauptmann.
Eisenstadt (blms) - LH-Konferenzvorsitzender Hans Niessl fordert rasch und umgehend eine Entlastung des
Mittelstandes. Wie erst kürzlich eine neue Untersuchung der OECD bewies, sind die Steuern und Abgaben auf
die Arbeitskraft erneut gestiegen, während es in anderen Staaten bereits zur Entlastung gekommen ist. Österreich
rückte im Vorjahr mit einem Anteil der Steuern und Abgaben an den Lohnkosten von 49,1 Prozent auf den dritten
Platz vor.
"Das ist ein trauriger Spitzenplatz für unser Land und es muss für uns oberste Priorität haben,
dass wir den Mittelstand entlasten. Ich fordere schon länger, dass es bei den kleinen und mittleren Einkommensbeziehern,
beim Mittelstand, zu einer deutlichen Entlastung kommen muss. Mit 36,5 Prozent hat Österreich den höchsten
Eingangssteuersatz in Europa. Durch die kalte Progression gibt es Reallohnverluste. Hier anzusetzen, den Eingangssteuersatz
deutlich zu senken und eine flachere Steuerprogression einzuführen, damit die kalte Progression nicht so hart
und brutal wird, das ist dringend notwendig."
Vorgangsweise: Vier Milliarden in zwei Stufen von je zwei Milliarden. Die ersten zwei Milliarden sofort mit demensprechender
Gegenfinanzierung. Die zweiten zwei Milliarden in drei, vier Jahren könnten sich durch schlankere Strukturen
in der Verwaltung selbst finanzieren.
"Spätestens am 1. 1. 2015 muss mit dem ersten Schritt begonnen werden. Es geht darum, die Leistung, die
die Menschen erbringen, zu honorieren und nicht, dass die hart und fleißig arbeitenden Menschen bestraft
werden. Es geht um mehr Netto von Brutto. Außerdem wäre es eine ganz wichtige Maßnahme, um die
Wirtschaft zu beleben. Ich kann die Nachfrage nur steigern, wenn die Leute mehr in der Geldbörse haben",
ist LH Niessl überzeugt.
Millionärssteuer und Erbschaftssteuer ab 1 Million könnten fehlende finanzielle Mittel ersetzen. "Ein
Prozentpunkt an Steuern mehr bei den Millionären und Milliardären macht diese nicht ärmer, Österreich
aber sozial gerechter", so LH Niessl.
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