…zur Verwertung von Überschussstrom aus Windkraft und Photovoltaik
Wien (bmvit) - Die Nutzung erneuerbarer Energien wie Wasser, Sonne, Wind und Erdwärme bringt zahlreiche
Vorteile: nahezu emissionsfreie Strom- und Wärmegewinnung mit regional verfügbaren, kostenlosen Ressourcen,
die sowohl zu hoher Luftqualität und zu effizientem Klimaschutz als auch zu vermehrten Einkommens- und Arbeitsmöglichkeiten
im Inland beitragen. Das schwankende Angebot mancher erneuerbarer Energien stellt aber auch eine Herausforderung
für die Stromnetze dar. "In meinem Ressort wird derzeit an einer Forschungs-, Technologie- und Innovationsroadmap
zum Themenbereich "Power-to-Gas" zur Speicherung von Überschussenergien aus Windkraft und Photovoltaik
im österreichischen Gasnetz gearbeitet", betont Bundesministerin Doris Bures.
Da durch die zunehmende Nutzung von Wind und Sonne zur Stromgewinnung wetterbedingt auch Überschüsse
bei der Stromproduktion entstehen, für die derzeit zu wenig Speichermöglichkeiten zur Verfügung
stehen, hat der KLlEN (Klima- und Energiefonds) ein Forschungsprojekt im Bereich "Power-to-Gas" genehmigt.
Speicherung überschüssiger Energie im Gasnetz
Unter "Power to Gas" werden Technologien und Systeme verstanden, bei denen mit Hilfe elektrischer
Energie gasförmige Energieträger erzeugt werden. Dabei soll mit Überschussstrom aus Wasser in Elektrolysen
Wasserstoff erzeugt werden und aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxyd (CO2) das Gas Methan (synthetisches Erdgas)
gewonnen werden. Die gasförmigen Energieträger Wasserstoff (H2) und Methan (CH4) können in das bestehende
Gasnetz eingeleitet werden und auch in Gasspeichern gespeichert werden. Somit kann bei entsprechend positiven Forschungsergebnissen
das bestehende Gasnetz genutzt und überschüssige Energie im Gasnetz gespeichert werden.
Innovationsministerin Doris Bures: "In Forschung und Entwicklung zu investieren, heißt in die Zukunft
zu investieren. Österreich ist in der Energieforschung bereits heute in vielen Bereichen international führend,
heimische Technologien werden weltweit nachgefragt. Unser Förderschwerpunkt "Energieforschung" befasst
sich mit Fragestellungen, die für die Integration von emissionsarmen erneuerbaren Energien relevant sind,
um die vielfältigen Herausforderungen bestmöglich zu meistern und zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes
Österreichs und zu mehr Arbeitsplätzen beizutragen."
Bures begrüßt das Forschungsprojekt "Underground Sun Storage", das unter Leitung der RAG (Rohöhl-Aufsuchungs
Aktiengesellschaft) gemeinsam mit Montanuniversität Leoben, Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien,
Energieinstitut an der Johannes Kepler (JK) Universität Linz, Verbund und Axiom Angewandte Prozesstechnik
GmbH die unterirdische Speicherung von (mit Überschussstrom aus Sonnen- und Windkraft gewinnbarem) Wasserstoff
beziehungsweise Methan in einem ehemaligen Gaslager beforscht.
Die Forschungs-, Technologie- und Innovations- (FTI-) Roadmap "Power-to-Gas"
Die FTI-Roadmap befasst sich mit den zentralen Herausforderungen, Problemstellungen, Chancen und Potentialen in
der Weiterentwicklung der Power-to-Gas-Technologien und entwickelt eine Vision für die Technologien und das
Power-to-Gas-System für Österreich bis 2030 aus technologischer Sicht und aus der Perspektive des gesamten
Energiesystems. Die FTI-Roadmap "Power-to-Gas" wird vor dem Sommer fertig gestellt und erfasst den Status
quo und die Einsatzmöglichkeiten von Power-to-Gas auch im Mobilitätsbereich, als Ergänzung zur Elektromobilität
und zu Biotreibstoffen.
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