Lnz (lk) - Rund 33.000 bäuerliche Betriebe gibt es in Oberösterreich. Jeder einzelne von ihnen sorgt
dafür, dass die Österreicherinnen und Österreicher genügend und günstige Nahrungsmittel
zur Verfügung haben. Die durchschnittliche Betriebsgröße in OÖ beträgt 17,4 ha.
"Den ländlichen Raum erhalten und neu beleben, das ist gerade in einem Agrarland wie Oberösterreich
eine zentrale Aufgabe der Politik. Mit dem Programm für Ländliche Entwicklung, für das pro Jahr
1,1 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, können wir diese Aufgabe erfüllen. Damit stärken
wir nicht nur die bäuerlichen Betriebe, sondern eröffnen zusätzliche Erwerbschancen für den
gesamten ländlichen Raum. Wir machen Österreich lebenswerter", so Bundesminister DI Andrä Rupprechter.
Die oö. Bäuerinnen und Bauern bewirtschaften ihr Land erfolgreich: Oberösterreich ist das Agrarproduktionsland
Nummer 1 in Österreich: Fast 1/3 der gesamten tierischen Erzeugungen (31 %) kommen aus Oberösterreich.
30 % der Rinder und sogar 37 % der Schweine Österreichs stehen in oberösterreichischen Ställen.
"Die oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern leisten somit einen entscheidenden Beitrag zur Ernährung
der Österreicherinnen und Österreicher. Darauf müssen wir uns schauen, damit wir diese Lebensmittel
auch in Zukunft haben" so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Oberösterreichs Agrar-Landesrat
Max Hiegelsberger.
Oö. Landwirtschaft als Ernährer und Wirtschaftsfaktor
Die oberösterreichische Landwirtschaft ernährt mit ihrer Produktion 2,3 Mio. Menschen und sichert knapp
100.000 Arbeitsplätze. Dazu zählen die Arbeitsplätze auf den Bauernhöfen. Kaum jemanden ist
aber bewusst, dass an jedem Arbeitsplatz Bauernhof auch Jobs in den vor- und nachgelagerten Bereichen etwa im Landesproduktenhandel,
in den Lebensmittel verarbeitenden Bereichen wir Mühlen, Bäckereien, Fleischhauereien usw. oder auch
im Bereich der Landtechnik hängen.
Ermöglicht wird diese weit ausstrahlende Wirkung der Landwirtschaft nicht zuletzt durch die Unterstützung
der Bäuerinnen und Bauern. Diese Förderungen beinhalten die Ausgleichzahlungen durch die EU, etwa für
ökologische Bewirtschaftungsformen (ÖPUL), aber auch Investitionsförderungen und nicht zuletzt Landesförderungen:
92,4 Mio. Euro beträgt das Agrarbudget des Landes Oberösterreich. "Diese Mittel sollen dazu beitragen,
dass uns unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft, unsere gepflegte Kulturlandschaft und die Fülle an heimischen
Qualitätslebensmitteln erhalten bleiben", ist Landeshauptmann Pühringer überzeugt.
Landwirtschaftliche Investitionsförderung wird angehoben - Modernisierung der Landwirtschaft als Konjunkturmotor
BM Rupprechter: "Ein zentrales Element des Programms ist die Investitionsförderung, die wir um fast 25
Prozent auf mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt haben. Damit geben wird den Betrieben die Möglichkeit
zu modernisieren. Oberösterreich profitiert von dieser Aufstockung überproportional."
"Investitionen in der Landwirtschaft steigern die Produktivität, bringen mehr Innovation und stärken
die Wettbewerbsfähigkeit der bäuerlichen Betriebe. Außerdem kann mit den Investitionen auch ein
wichtiger Beitrag für den Umwelt und den Klimaschutz geleistet werden."
Die Investitionsförderung hat eine große Bedeutung für die Modernisierung und Weiterentwicklung
der landwirtschaftlichen Betriebe. Im produktionsstarken Bundesland Oberösterreich hat die Investitionsförderung
eine besonders hohe Bedeutung: Da die Investitionsförderung im neuen Programm für Ländliche Entwicklung
entsprechend der Produktionsanteile finanziell massiv ausgebaut wurde, profitiert das Bundesland Oberösterreich
und kann in der neuen Periode einen Anteil von knapp 28 % der Mittel nach Oberösterreich holen. Investitionen
nutzen der gesamten Wirtschaft, den Investitionen sind Triebfedern der Innovation und damit Träger einer positiven
Entwicklung des gesamten Standortes. "Die Förderung von Investitionen rechnet sich, sie bringt volkswirtschaftlich
weit mehr als sie kostet", erklärt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.
Landesrat Max Hiegelsberger kann von einem großen Ansturm auf die Investitionsförderung berichten. Alleine
in den ersten vier Wochen, in denen die Antragsstellung wieder möglich war, wurden rund 1.000 Anträge
auf Investitionsförderung von den oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern eingebracht. "Allein
diese 1.000 Anträge lösen Investitionen im Wert von bis zu 100 Mio. Euro aus. Das zeigt, dass die Bäuerinnen
und Bauern ein Konjunkturmotor für die heimische Wirtschaft sind" betont Hiegelsberger.
In der vergangenen Förderperiode 2007 bis 2013 wurden insgesamt 203 Mio. Euro an Investitionsförderung
an die Bäuerinnen und Bauern in Oberösterreich ausgeschüttet, welche wiederum ein Gesamtinvestitionsvolumen
in der Höhe von mehr als 1,2 Mrd. Euro ausgelöst haben. "Jeder Euro an Förderung ging dabei
also sechsfach an die regionale Wirtschaft. Das ist aktive Arbeitsplatzsicherung", so Hiegelsberger. Die Investitionsförderung
dient zur Modernisierung von Stallungen, Hof und Innenmechanisierung und garantiert damit auch die Versorgung der
Österreicherinnen und Österreich mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. "Höfe, die modernisieren
und investieren wollen, müssen wir in ihrem Investitionsbedarf unterstützen", erklärt Hiegelsberger.
Seit 8. April 2014 sind weitere Förderanträge wieder möglich, so etwa die Niederlassungsprämie
Neu in Form einer Existenzgründungsbeihilfe sowie die Diversifizierung nicht-landwirtschaftlicher Tätigkeiten
(wie etwa Urlaub am Bauernhof) und erneuerbare Energie. Die notwendigen Formulare können auf der Homepage
des Landes Oberösterreich heruntergeladen werden.
Oberösterreichs Felder sind und bleiben gentechnikfrei
95 % der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher lehnen den Einsatz von gentechnisch veränderten
Organismen (GVO) in der Landwirtschaft und im Lebensmittelbereich ab. Oberösterreich hat sich daher klar gegen
grüne Gentechnik deklariert, und setzt sich europaweit für ein Selbstbestimmungsrecht der europäischen
Regionen in Bezug auf den Anbau von GVO ein.
So wurde auf Initiative Oberösterreichs und der Toskana im Jahr 2003 das Netzwerk der gentechnikfreien Regionen
Europa gegründet. Zuletzt sind die deutschen Bundesländer Bayern und Hessen am 10. April dem Netzwerk
offiziell beigetreten Heute gehören diesem Zusammenschluss bereits 62 Regionen an. Sie alle treten für
ein Selbstbestimmungsrecht der Regionen bei der Gentechnik-Anwendung und für kompromisslos sauberes Saatgut
ein.
Das Ziel ist klar: Die Produktion unverfälschter Lebensmittel aus der Region muss auch in Zukunft bewahrt
bleiben.
"In Oberösterreich schauen wir mit einem Gentechnik-Monitoring genau darauf, dass kein durch GVO verunreinigtes
Saatgut in den Handel und auf die Felder kommt," so Hiegelsberger.
Auch in der Fütterung von Tieren ist der Einsatz von gentechnikfreien Futtermitteln im Vormarsch. So wurde
etwa bereits vor Jahren bei der Fütterung von Milchvieh auch im konventionellen Bereich auf freiwilliger Basis
auf gentechnikfreie Futtermittel umgestellt.
Auch in der Geflügelmast und in der Eierproduktion wird heute gänzlich auf gentechnisch verändertes
Futtermittel verzichtet. Seit November 2013 setzt die Geflügelbranche sogar auf regionales gentechnikfreies
Soja - "Donausoja".
"Österreichs Konsumentinnen und Konsumenten werden sich auch weiterhin auf sichere, qualitativ hochwertige
und leistbare Lebensmittel verlassen können", so Minister Rupprechter.
"Donau Soja" macht Kariere in Europa - gentechnikfrei und regional aus der Donauregion
Das Land Oberösterreich ist Mitbegründer der Initiative "Donausoja". Inzwischen arbeiten
nahezu alle Länder und Landwirtschaftsminister entlang der Donau, von Deutschland bis nach Rumänien an
diesem Projekt mit. Die Unterstützung ist breit. Der Verein Donausoja hat bereits mehr als 50 Mitglieder,
nicht nur aus der Politik sondern auch aus der Wirtschaft und aus den Reihen von Interessensvertretern und Verbänden.
Ziel ist es, in Europa eine starke und eigenständige Produktion von gentechnisch nicht verändertem Soja
aufzubauen. Man will die Abhängigkeit von den Importen aus Südamerika und den Vereinigten Staaten von
Amerika verringern und eine Alternative zu gentechnisch veränderten Futtermitteln aus Soja haben. Letztere
dominieren die internationalen Märkte.
Derzeit kommen aus Übersee jährlich rund 23 Mio. Tonnen Sojaschrot und rund 12,5 Mio. Tonnen Soja nach
Europa. Oberösterreich ist mit einer jährlichen Produktion von rund 40.000 Tonnen GVO-freiem Soja nicht
nur Sojaproduktionsland Nummer 1 in Österreich. Auch in der Verfütterung von Soja ist Oberösterreich
mit rund 250.000 Tonnen Sojaschrot pro Jahr die Nummer 1. Das in Österreich erzeugte Soja geht zum Großteil
in die Lebensmittelerzeugung.
Der Konsument als Verbündeter der Landwirtschaft - Bewusstsein für Regionalität weiter stärken
Die Landwirtschaft ernährt das Land. Wie die Umfragen bestätigen (Ernährungsstudie 2013, Market
Institut 1.000 Befragte) wünschen sich mehr als zwei Drittel der Oberösterreicherinnen und Österreicher
Lebensmittel heimischer oder regionaler Herkunft. Die Studie ergab auch, dass die Menschen bereit sind, mehr Geld
für Lebensmittel auszugeben, wenn sie Klarheit über Herkunft und Inhalt von Lebensmitteln haben. Dennoch
zeigt die Praxis, dass die Beziehung zwischen Landwirtschaft und Konsument/innen nachhaltig gestärkt werden
muss. "Regionalität und ein Mehrwert für regionale heimische Lebensmittel können nur dann erzielt
werden, wenn wir dem Konsumenten wieder in Erinnerung rufen können, wer und vor allem welche Arbeit und welche
Qualität hinter einem Lebensmittel aus Oberösterreich bzw. Österreich steht", so Hiegelsberger.
Um den Bezug zwischen Bauer und Lebensmittel bzw. die Beziehung zwischen Landwirt und Konsument wieder zu stärken,
wurden in Oberösterreich in den vergangen Jahren verschiedene Initiativen gesetzt, die bereits Früchte
tragen.
Genussland Oberösterreich und Genuss Region Österreich bilden im Genusslandmarketing Verein eine
Strategische Partnerschaft und setzten ein gemeinsames Kooperationsmanagement um: Mit der Dachmarke Genussland
Oberösterreich wurde bereits 2003 in Oberösterreich eine Initiative zur Stärkung der Landwirtschaft
und heimischen Lebensmittelwirtschaft geschaffen, mit dem Ziel den Konsumentinnen und Konsumenten die hohe Qualität
und gesellschaftliche Bedeutung regionaler und saisonaler Lebensmittel bewusst zu machen. Das Genussland Oberösterreich
hat sich im Laufe der letzten zehn Jahre zu einer großen Erfolgsgeschichte entwickelt.
Genussland OÖ und GenussRegionen Österreich sind gemeinsam stark für regionale Lebensmittel. Im
Genussland Marketing Verein bündeln beide Initiativen ihre Kräfte und können so noch mehr für
regionale Lebensmittelproduzent/innen erreichen.
So wurde im Jahr 2010 die österreichweit einzigartige Handelsoffensive "Genussland im Regal" gegründet.
58 Genusslandproduzent/innen haben es dank dem Genusslandmarketing Verein geschafft, sie sind im Genusslandregal
bei insgesamt 285 Handelspartnern gelistet. Aus 24 Warenbereichen von Gewürzen über Nudeln und Schokolade
bis zum Apfelsaft, Most und Likör wurden neu in die Listungen der Handelspartner aufgenommen. "Das ist
eine große Chance für kleine regionale Produzenten", so Agrar-Landesrat Hiegelsberger.
Die Erfolgsgeschichte Oberösterreichischer Regionalität:
- 403 Gütesiegel zertifizierte und damit qualitätsgeprüfte Genussland-Partner
- 16 Genussregionen
- 308 Gastronomiebetriebe und 74 Beherberger
- 385 Geschäfte mit Genussland-Regal
- 450 Genusslandprodukte mit 16.700 Listungen im LEH
- 58 Genussland-Partner im LEH (Spar, Billa, Merkur, Adeg, Nah&Frisch) mit
rund 1,8 Mio. Euro Wertschöpfung im letzten Jahr
Kampagne "Das Beste fürs Land kommt aus unserer Hand - Ihre Oö. Bäuerinnen und Bauern"
3.000 m2 Plakatflächen und unzählige Inserate und Werbemaßnahmen sollen eines Ausdrücken:
Stolz und die Wertschätzung für unsere heimischen Lebensmittel und ihre Produzenten, angefangen beim
Bauern. Die oö. Lebensmittel- und Ernährungskampagne "Das Beste fürs Land kommt aus unserer
Hand" soll eine Leistungsschau der gesamten Ernährungswirtschaft in Oberösterreich sein. Ernährung
soll wieder bewusster werden.
Im Mittelpunkt der ersten Plakatwelle Ende März/April stehen die oö. Bäuerinnen und Bauern und ihre
Leistungen: Die Produktion bester Lebensmittel, die Absicherung von Arbeitsplätzen und Erhalter unserer Kulturlandschaft.
Inserate und Kooperationen mit wichtigen Partnern aus dem Bereich der Lebensmittelverarbeitung sind in Umsetzung.
In einer zweiten Welle im August/September 2014 wird das Augenmerk verstärkt auch auf den gesamten Lebensmittel
verarbeitenden Bereich, aber auch den vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft gelegt.
Erlebniswelt Bauernhof bei der Herbstmesse Wels
Die Herbstmesse Wels vom 3. bis 7. September 2014 wird heuer erstmals nicht als Landwirtschaftsmesse, sondern
reine Publikumsmesse abgehalten. Die traditionelle Agraria findet im November statt.
"Als Landwirtschaft wollen wir diese Konsumentenmesse nutzen, um mit einer großen landwirtschaftlichen
Schau zum Thema 'Erlebniswelt Bauernhof' den Menschen die Landwirtschaft in ihrer Vielfalt und mit all ihren Leistungen
näher zu bringen", so Hiegelsberger.
Als Herzstück der Herbstmesse finden die Besucherinnen und Besucher die "Erlebniswelt Bauernhof"
in der Halle 20. Auf sympathische Art und Weise wird den Besuchern gezeigt, was hinter einer modernen Landwirtschaft
steht, was sie täglich leistet und welchen Nutzen sie allen Menschen bringt. Die Landwirtschaft will diese
Bühne nutzen, um den Konsumentinnen und Konsumenten aufzuzeigen, wo ihre Lebensmittel herkommen.
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