LH Pröll präsentierte weitere Maßnahmen für den
Arbeitsmarkt
St. Pölten (nlk) - Im Anschluss an das Arbeitnehmergespräch im NÖ Landhaus in St. Pölten
präsentierte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am 24.04. weitere Maßnahmen des Landes Niederösterreich
zur Stärkung des Arbeitsmarktes.
Zur Ausgangssituation stellte der Landeshauptmann zunächst fest, dass sich Niederösterreich in den vergangenen
Jahren im Bundesländer-Ranking auf Platz 1 im Zusammenhang mit den Einkommen, der Exportentwicklung und der
Kaufkraftentwicklung setzen konnte. Die Analyse des Arbeitsmarktes zeige für 2015 einen "optimistischen
Anflug", die gegebene Arbeitsmarktsituation bezeichnete Pröll als "durchwachsen". Zwar habe
sich in den letzten Monaten die Steigerungsrate der Arbeitslosenquote verflacht und im Jahresvergleich sei die
Zahl der unselbstständig Beschäftigten gestiegen, allerdings gebe es "kritische Punkte im Bereich
der älteren Arbeitnehmer, der Langzeitarbeitslosen und der gering qualifizierten Arbeitnehmer", informierte
er.
Um dem entgegen zu wirken, wolle das Land Niederösterreich "mithelfen, die Kapazität der niederösterreichischen
Unternehmen so weiter zu entwickeln, dass die zunehmende Anzahl von Arbeitnehmern aufgenommen werden kann",
skizzierte der Landeshauptmann. Dies soll etwa durch öffentliche Investitionen im Zuge der Bahnhofsoffensive
(180 Millionen Euro), des Ausbauprogramms für die Spitäler (2 Milliarden Euro) oder im Bereich der Wissenschaft
(80 Millionen Euro) sowie der Kultur (70 Millionen Euro) erfolgen.
Im Hinblick auf Maßnahmen für die älteren Arbeitnehmer habe sich das Modellprojekt "45:50",
das im Bezirk Baden gestartet wurde, bewährt. Dabei werde für arbeitslose Frauen über 45 und arbeitslose
Männer über 50 Jahren eine spezifische Betreuung angeboten, um diese wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern.
Das Modellprojekt in Baden habe "eine Trefferquote von 50 Prozent und darüber" gezeigt, weshalb
man nun eine Ausweitung auf jene Bezirke mit überdurchschnittlich hoher Arbeitslosenquote bei älteren
Arbeitnehmern vornehmen wolle. Weitere Maßnahmen, so Pröll, seien eine Lohnkostenförderung für
Unternehmen, die ältere Arbeitnehmer aufnehmen, sowie die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Schulen.
So nehme etwa das Unternehmen Spar frühzeitig Kontakt mit den Schulen auf, um die Schulabgänger zu informieren.
Zur Bekämpfung regionaler Arbeitslosigkeit wolle man regionalspezifische Modellprojekte erarbeiten, berichtete
der Landeshauptmann weiters, hierzu werde eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Donau-Universität Krems
eingerichtet.
"Wir wollen den Jugendlichen erläutern, was sie in der Arbeitswelt erwartet", informierte Geschäftsführer
Alois Huber (Spar Wien, NÖ und nördliches Burgenland) über die Vorgehensweise seines Unternehmens.
Für Prof. Dr. Gottfried Haber von der Donau-Universität Krems sind Bereiche wie Mobilität, Bildung,
Alters- und Jugendarbeitslosigkeit ganz zentrale Themen für die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes.
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