"Karls Garten" öffnet seine Pforten

 

erstellt am
25. 04. 14
11.30 MEZ

2.000 m2 großer Schau- und Forschungsgarten für "Urban Gardening" im Stadtzentrum
Wien (skills) - Mit dem Einpflanzen der ersten Bio-Setzlinge durch Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima und Wiedens Bezirksvorsteher Leopold Plasch wurde am 24.04. der "Karls Garten" am Wiener Karlsplatz offiziell eröffnet. Der öffentliche Schau- und Forschungsgarten rund um die Kunsthalle Wien Karlsplatz soll zeigen, wie "Urban Gardening" in einer zentralen Stadtlage aussehen und funktionieren kann. "Mit dem Karls Garten bekommen die Wienerinnen und Wiener nicht nur eine neue Grün- und Erholungsfläche mitten in der Stadt. Sie haben hier auch einen Ort, an dem sie die vielfältigen Möglichkeiten und Methoden des 'Urban Gardening' aus nächster Nähe erleben können", zeigte sich Umweltstadträtin Sima anlässlich der Eröffnung erfreut.

Auf dem rund 2.000 m2 großen Areal werden künftig über 50 Obst-, Gemüse- und Getreidesorten biologisch angebaut, auch Bienen und Schnecken werden im Karls Garten ein neues Zuhause finden. Ein Markenzeichen des öffentlichen Areals sind begrünte Palettenmöbel, die Besucherinnen und Besucher zum Verweilen einladen. Für die Planung und Umsetzung zeichnet ein Team aus Raumplanern und Gärtnern des gemeinnützigen Vereins Karls Garten rund um den Projektinitiator und Vereinsobmann Andreas Wiesmüller verantwortlich. Nicht nur mit dem Garten, sondern auch mit einem umfassenden Rahmenprogramm will der Verein das Wissen über den landwirtschaftlichen Pflanzenanbau in der Stadt fördern. "Als bewusstseinsbildendes Stadtplanungsprojekt dient der Karls Garten der Information, dem Wissensaustausch und dem Dialog", erläuterten die Projektleiter DI Simone Rongitsch und Sebastian Zeddel vom Verein Karls Garten ihren Zugang.

Umfassendes Rahmenprogramm und begleitende Forschung

Neben Kooperationen wie z. B. mit der "Chelsea Fringe Vienna" sowie einem umfassenden Angebot an Informations- und Lehrmaterialien setzt der Verein dabei vor allem auf Veranstaltungen, Workshops und Führungen vor Ort – insbesondere für Schulen und Kindergärten. Exemplarisch für diese Aktivitäten sind auch saisonale Events wie das öffentliche "Setzfest" am Samstag, den 26. April 2014. Alle Interessierten können dabei ab 13.00 Uhr im Karls Garten erstmals selbst Hand anlegen und unter fachkundiger Anleitung Biosetzlinge in die Beete einpflanzen. Im laufenden Betrieb werden auch Lehrlinge der überbetrieblichen Ausbildungsstätte Weidinger und Partner den Karls Garten als praktische Lern- und Übungsmöglichkeit nutzen.

Um festzustellen, welche Anbaumethoden und Pflanzen sich für exponierte Stadtlagen wie den Karlsplatz besonders gut eignen, wird das Projekt vom Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der Universität für Bodenkultur in Wien wissenschaftlich begleitet. Im ersten Jahr wird dabei u. a. überprüft, welcher Boden in den Hochbeeten für den Gemüseanbau optimal ist. Dazu DI Vera Enzi von der BOKU Wien: "Der Karls Garten ist aufgrund seiner Fläche und Lage ein besonders spannendes Forschungsobjekt, weil es bislang überraschend wenig Erkenntnisse über Urban Farming in derart exponierten Lagen gibt."

Andreas Wiesmüller, Obmann des Vereins Karls Garten und Pächter des angrenzenden Lokals "HEUER am Karlsplatz" bedankte sich anlässlich der Eröffnung bei den zahlreichen Projektpartnern und Unterstützern des Karls Gartens, darunter die MA42, die Bezirksvorstehung des vierten Wiener Gemeindebezirks, die Kunsthalle Wien und der Verein Karlsplatz.org: "Der Karlsplatz rund um die Kunsthalle Wien ist in seiner exponierten, zentralen Lage ein idealer Standort, um den internationalen Trend zum 'Urban Gardening' in Wien zu präsentieren." Anlässlich der Eröffnung würdigte Bezirksvorsteher Leopold Plasch den Karls Garten "als nicht-kommerziellen, öffentlichen Raum, der das bislang kaum genutzte Areal zu einer wertvollen Bereicherung für alle Anrainerinnen und Anrainer macht". Nicolaus Schafhausen, Direktor der Kunsthalle Wien, begrüßte "die enge und gute Nachbarschaft, die auch inhaltliche Kooperationen wie den von der Kunsthalle Wien bespielten Skulpturenplatz neben dem Karls Garten" umfassen soll, wodurch "das gesamte Areal eine zeitgenössische Neudefinition erfährt".

Die Fläche für den Karls Garten wurde von der Stadt zur Verfügung gestellt, die Finanzierung des Schau- und Forschungsgartens erfolgt aus privaten Beiträgen und durch Sponsoren, allen voran die S + B Gruppe AG, ein internationaler Projektentwickler für hochwertige Bauprojekte, die Gartenfachmarktkette bellaflora sowie das "HEUER am Karlsplatz". Für die Sponsoren waren vor allem die zu erwartenden Erkenntnisse zum innerstädtischen Nutzpflanzenanbau ausschlaggebend für ihre Unterstützung.

Dazu DI Reinhard Schertler, Vorstand S+B Gruppe AG und selbst studierter Raumplaner: "Als Projektentwickler freuen wir uns, an einem derart innovativen Konzept zur Aufwertung, Entwicklung und Erweiterung des städtischen Raums teilzunehmen. Der Karls Garten wird nicht nur für die Bewohner und Besucher Wiens ein neues Erlebnis sein, sondern bringt auch neuwertige und aufregende Ergebnisse für die Entwicklung grüner Freiräume in absolut zentralen Stadtlagen. Wir sind gespannt, diese Erkenntnisse bei zukünftigen Wohnprojekten umsetzen zu können."

Bereits seit mehreren Jahren unterstützt bellaflora Initiativen für urbanes Gärtnern und hat dafür unter dem Label "City Gardening" ein spezielles Produktsortiment zusammengestellt. Auf Basis der Erkenntnisse aus dem Karls Garten will bellaflora dieses Pflanzensortiment für besonders belastete, städtische Zonen weiter entwickeln. "Pflanzen in der Stadt sind besonderen Stressfaktoren ausgesetzt und müssen daher besonders widerstandsfähig sein", erklärt dazu Mag. Isabella Hollerer, bei bellaflora verantwortlich für Nachhaltige Entwicklung.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.karlsgarten.at

 

 

 

 

 

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