Haslauer: Win-win-Vorzeigeprojekt mit dem unnötige Hürden von vornherein beseitigt
werden
Salzburg (lk) - Sie kommen aus unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen wie Technische Büros, Bauwirtschaft,
Elektrotechnik, Consulting und anderen Fachgebieten. Sie sind Unternehmer oder Experten, die reichlich Erfahrung
mit diversen Genehmigungsverfahren und Verwaltungsprozessen aufweisen. Und sie haben sich bereit erklärt,
bei einem Vorzeigeprojekt von Land, Bezirkshauptmannschaften und der Wirtschaftskammer mitzumachen, um ihr Wissen
an Salzburger Unternehmen weiterzugeben und aktiv einzusetzen. Ab sofort werden sie Unternehmen bei Verfahren zur
Seite stehen, damit diese ohne Schwierigkeiten abgewickelt werden können.
Zu diesem Zweck unterzogen sich die 77 neuen Salzburger "Verfahrenscoaches" seit Oktober 2013 einer intensiven
Schulung über die neuesten verfahrensrechtlichen und verfahrenstechnischen Entwicklungen. Das Wissen dazu
kam aus erster Hand von Top-Juristen aus Bezirkshauptmannschaften, Land und Wirtschaftskammer Salzburg (WKS). Heute,
Dienstagabend, werden den neuen Verfahrenscoaches feierlich ihre Ausbildungszertifikate überreicht. Gleichzeitig
werden sie in den offiziellen Sachverständigen-Pool, welcher bei der WKS geführt wird, aufgenommen.
"Erstmals in Österreich kommt es bei Genehmigungsverfahren zu einem derartigen Schulterschluss zwischen
Wirtschaft und Verwaltung, von dem beide profitieren. Damit werden die Stolpersteine in den Verfahren durch kluge
Beratung von vornherein aus dem Weg geräumt und somit Investitionen beschleunigt", hob Landeshauptmann
Dr. Wilfried Haslauer am 22.04. bei einer Pressekonferenz der WKS die Vorteile der neuen Dienstleistung für
die Wirtschaft hervor: "Auch das ist konkrete Mittelstandsförderung in schwierigeren Zeiten. Was das
Land tun kann, um Investitionen nicht nur über Förderungen, sondern auch durch Verbesserungen in den
Verwaltungsprozessen zu unterstützen, tun wir. So wie die faire Vergabe sind auch die "Verfahrenscoaches"
ein innovatives Projekt, das eine Win-win-Situation für alle Beteiligten schafft", so der Landeshauptmann,
der der WKS für diesen Impuls, der uns alle voranbringe, dankte.
"Für die Wirtschaftskammer Salzburg ist das nach gemeinsamen Verbesserungen wie einer fairen Vergabe
für KMU Klein- und Mittelbetriebe ein weiterer Fortschritt in der Standortpartnerschaft mit dem Land Salzburg
und ein konkretes proaktives Verbessern der Situation bei Verfahren", freute sich WKS-Direktor Dr. Johann
Bachleitner über ein neues Service-Angebot für Salzburgs Betriebe.
Coaches sind wichtig
Viele Verwaltungsverfahren im Bereich des Gewerberechts, Baurechts, Wasserrechts, Forstrechts, Mineralrohstoffgesetzes
etc. scheitern oder verzögern sich wesentlich durch lückenhafte Einreichunterlagen. Zu komplex sind die
zu berücksichtigenden Sachverhalte geworden, weshalb auch immer wieder Fehler bei der Einreichung passieren.
"Darum setzt jetzt die Wirtschaftskammer speziell geschulte Fachleute aus der Wirtschaft für die Wirtschaft
ein", beschreibt der projektverantwortliche Rechtsexperte der WKS, Dr. Peter Enthofer, Leiter des Bereichs
Allgemeines Unternehmensrecht, die Grundidee.
Bezirkshauptleute sehen neuartige Partnerschaft als Erfolgsmodell
Der Pongauer Bezirkshauptmann und Sprecher der Bezirkshauptleute, Hofrat Mag. Harald Wimmer, begrüßt
den Start der "Verfahrenscoaches". "Unternehmen wie Behörden wollen die Verfahren ohne Zeitverzögerung
abwickeln, da das allen Geld kostet. Auch die Behörden wollen durch eine rasche Verfahrensabwicklung Investitionen
im Bezirk unterstützen können. Wir erfüllen damit den Anspruch an eine moderne, wirkungsorientierte
Verwaltung." Salzburgs Bezirkshauptmannschaften streben generell eine kurze Verfahrensdauer an, die bereits
derzeit bei zirka 26 Tagen liegt. Allerdings wird hier ab dem Zeitpunkt des Vorliegens vollständiger und verhandlungsreifer
Unterlagen gerechnet. "Die Bezirkshauptmannschaften werden die Arbeit der Verfahrenscoaches bestmöglich
unterstützen. In allen Bezirkshauptmannschaften gibt es entsprechende Projektsprechtage, bei denen die Verfahrenscoaches
mit Sachverständigen – von Experten zu Experten – ein Projekt vorberaten können. Diese neue Verwaltungspartnerschaft
kann wirklich zu einem Erfolgsmodell werden – mit Strahlkraft über Salzburg hinaus."
Wie man den passenden Coach findet
Unter der E-Mail-Adresse: yscharz@wks.at oder telefonisch unter 0662/8888-322 können die Betriebe Kontakt
mit der WKS aufnehmen. Diese sucht aus den 77 Coaches ("Nichtamtliche Sachverständige") jeweils
die passenden Experten aus und unterbreitet den Firmen Vorschläge, die natürlich frei gewählt werden
können.
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