Für 51 Prozent wichtige Themen bisher nicht ausreichend behandelt - 48 Prozent wollen
"sicher" wählen gehen - Umfrage
Wien (ögfe) - "Einen knappen Monat haben die Parteien noch Zeit, vermehrt auch zu europäischen
Themen Stellung zu beziehen. Einer Mehrheit der ÖsterreicherInnen kommt bisher die inhaltliche Auseinandersetzung
zu kurz", betont Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik
(ÖGfE), im Hinblick auf eine aktuelle ÖGfE-Umfrage.
Lässt man die ÖsterreicherInnen den bisherigen EU-Wahlkampf Revue passieren, so sagen nur 5 Prozent,
dass von den Parteien genau jene Themen behandelt wurden, die ihnen persönlich wichtig sind. 25 Prozent sehen
diese Themen "eher schon" behandelt. Unzufriedener zeigen sich hingegen insgesamt 51 Prozent der Befragten:
32 Prozent "Themen werden eher nicht behandelt" / 19 Prozent "sicher nicht behandelt".
Insgesamt 72 Prozent der Befragten gaben spontan zumindest eine konkrete Antwort auf die Frage, welchen Inhalten
sich die Parteien stärker bis zum 25. Mai widmen sollten. Das Themenspektrum war dabei breit gefächert:
Am häufigsten wurden Bereiche des Umwelt- und Konsumentenschutzes (19 Prozent), Aspekte der Sozial- und Gesundheitspolitik
(15 Prozent) sowie Fragen zu Migration und Asyl (12 Prozent) genannt. Die Krise, Wirtschafts- und Steuerpolitik,
(Jugend-)Arbeitslosigkeit oder Bildung wurden jeweils von etwa einem Zehntel angeführt.
48 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen geben an, "sicher" an den EU-Wahlen teilnehmen zu wollen.
Zuletzt, im Februar/März 2014, waren es 52 Prozent gewesen. 19 Prozent können sich eine Teilnahme "eher
schon" vorstellen (Feb/März: 23 Prozent). Die Zahl jener, die "eher nicht" ihre Stimme abgeben
werden, hat sich im Vergleich zum Vormonat um 8 Prozentpunkte erhöht und liegt nun bei 15 Prozent. "Sicher
nicht" teilnehmen werden 8 Prozent der Befragten (keine Veränderung). Ein Zehntel gibt zu dieser Frage
keine Stellung ab.
"Eine breitere Auseinandersetzung mit europapolitischen Inhalten und Zusammenhängen, die den Menschen
persönlich wichtig sind, wäre gerade in der Intensivphase des EU-Wahlkampfs besonders notwendig und würde
sich letztlich positiv auf die Wahlbeteiligung am 25. Mai auswirken", meint Schmidt abschließend.
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) im April 2014 im Auftrag der ÖGfE
durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 558 Personen per Telefon (repräsentativ für die
österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite
ca. +/- 4,2 Prozent. Fehlende Werte auf 100 Prozent ist gleich "weiß nicht/Keine Angabe". Vergleichsumfrage:
SWS/Februar-März 2014.
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