Vorausdenkende Interdisziplinarität am Weg zur Europäischen Spitze
Graz (med uni) - Die regenerative Medizin als Teilgebiet der Biomedizin spielt an der Medizinischen Universität
Graz als innovatives Forschungsfeld eine große Rolle. Im Projekt "Prometheus", welches von Univ.-Prof.
Dr. Lars-Peter Kamolz, MSc initiiert wurde, bündeln sich die Kräfte verschiedener wissenschaftlicher
Disziplinen, um gemeinsam mit der Industrie zu einem Europäischen Zentrum im Bereich der regenerativen Medizin
zu werden. Erste Forschungsergebnisse werden in einem Symposium am 06. Mai 2014 an der Med Uni Graz präsentiert.
Interdisziplinäres Projekt zur Erforschung der Selbstheilungskräfte
Die regenerative Medizin befasst sich mit der Heilung verschiedener Erkrankungen durch die Wiederherstellung
funktionsgestörter Zellen, Gewebe und Organe durch biologischen Ersatz bzw. durch die Anregung körpereigener
Regenerationsprozesse. Nur gelebte wissenschaftliche Interdisziplinarität ermöglicht Fortschritte in
diesem innovativen Fachbereich. "Das wachsende Verständnis über die zellulären Prozesse gibt
Aufschluss über die molekularbiologischen Heilungsmechanismen des menschlichen Körpers", erklärt
Univ.-Prof. Dr. Lars-Peter Kamolz, MSc, Leiter der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und
Rekonstruktive Chirurgie an der Med Uni Graz. In der interdisziplinären Zusammenarbeit von Grundlagenforschung,
klinischer Forschung, PatientInnenversorgung und Industrie sieht Lars-Peter Kamolz eine wissenschaftlich höchst
faszinierende Perspektive im Bereich der regenerativen Medizin. Die optimale Vernetzung von Forschung, Klinik und
Industrie erfolgt im Projekt "Prometheus" an der Med Uni Graz, welches maßgeblich von Ass.-Prof.
PD Dr. Markus Gugatschka, Klinische Abteilung für Phoniatrie, Lars-Peter Kamolz und Univ.-Prof. Dr. Herbert
Strobl, Institut für Pathophysiologie und Immunologie vorangetrieben wird.
Prometheus: Vorausdenkende Interdisziplinarität am Weg zur Europäischen Spitze
Prometheus - der Vorausdenkende - ist nicht von ungefähr Pate für das ehrgeizige Projekt. Die ForscherInnen
an der Med Uni Graz haben sich zum Ziel gesetzt durch den Einsatz regenerativer Technologien die Lebensqualität
von PatientInnen entscheidend zu heben und dies vor allem auch bei bisher nicht therapierbaren Krankheitsbildern
zu erreichen. Die kontrollierte Stimulation der körpereigenen Reparaturmechanismen rückt dabei in den
Fokus der WissenschafterInnen. "Wo es über die Stimulation körpereigener Mechanismen zu einer Reparatur
im Sinne einer echten Regeneration kommt, kann auf Implantate immer öfter verzichtet werden", so die
drei Projektverantwortlichen unisono. Dadurch kann für PatientInnen in Zukunft der Einsatz von unverträglichen,
dem Organismus fremden Stoffen, minimiert werden. Dafür bedarf es einem wissenschaftlichen Miteinander der
verschiedenen medizinischen Disziplinen einerseits, sowie der Unterstützung durch die Industrie andererseits.
Der Forschungsschwerpunkt im Projekt "Prometheus" liegt in der Entwicklung alternativer Therapien
bzw. in der Optimierung bereits bestehender chirurgischer und konservativer Therapieansätze in unterschiedlichen
Bereichen der Medizin. "In enger Kooperation forschen und arbeiten verschiedene Institute und Abteilungen
an der Med Uni Graz eng zusammen", beschreibt Lars-Peter Kamolz das Wesen des Projekts. Bei der Entwicklung
neuer Methoden soll vor allem die praktische und ökonomische Umsetzbarkeit im Vordergrund stehen. Über
die Kooperation "BioTechMed-Graz" bedient man sich im Projekt "Prometheus" der gebündelten
Kompetenzen von Karl-Franzens-Universität Graz, Technischer Universität Graz und Medizinischer Universität
Graz, als Achse für translationale Forschung am Wissenschaftsstandort Graz. Durch dieses zentrierte Know-how
soll sich der Standort Graz langfristig zum Europäischen Spitzenkompetenzzentrum im Bereich der regenerativen
Medizin entwickeln.
Regenerationspotenzial der Haut erforscht
Bereits am 06. Mai 2014 werden in einem Symposium erste Projektergebnisse aus der Forschung präsentiert.
An der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie der Med Uni Graz
wird am Regenerationspotenzial der Haut nach tiefgradigen Verbrennungen geforscht. "Ziel der neuen Therapieform
ist es, das "Nachbrennen" der Haut nach schweren Verbrennungen zu vermeiden", erklärt Lars-Peter
Kamolz. Dadurch sollen in Zukunft operative Sanierungen nach großflächigen und tiefen Verbrennungen
vermieden und ästhetisch optimale Langzeitergebnisse erreicht werden.
"Gelebte Interdisziplinarität und die ausgezeichnete Forschungsinfrastruktur am Wissenschaftsstandort
Graz werden den Weg zum Europäischen Spitzenkompetenzzentrum im Bereich der regenerativen Medizin ebnen",
blicken die drei Projektverantwortlichen optimistisch in die Zukunft.
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