Touristischer Impuls für die gesamte Region
Forchtenstein/Eisenstadt (esterházy) - Im Originalambiente des einstigen "Bollwerks" Forchtenstein
- mit seinen vielen Jahrhunderten Geschichte, werden in den behutsam restaurierten Ausstellungsräumen eine
Vielzahl einzigartiger und kostbarer Exponate und Raritäten aus der imposanten Sammlung Esterházy gezeigt.
Vor genau 200 Jahren, anlässlich des Wiener Kongresses 1814/1815, wurde die Burg als einer der ältesten
Museumsstandorte Mitteleuropas auf Wunsch des Fürsten Nikolaus II begründet. Erste Ausstellungsräume
wurden eingerichtet und für den Besucherverkehr geöffnet. So begeisterten das Zeughaus und die Waffensammlung
bereits im 19. Jahrhundert als eine durch "Ordnung, Reinlichkeit und eine von Spielerey entfernte, wahrhaft
kriegerische Aufstellungsart", wie ein Gast 1824 anerkennend vermerkte. Einige dieser historischen Räume
sind bis heute in ihrem beinahe unveränderten, authentischen Erscheinungsbild erhalten geblieben.
Die Sammlung steht in enger historischer Verbindung zum ersten Fürsten Esterházy, Paul I. (1635 - 1713);
seiner umsichtigen Sammelleidenschaft ist die Begründung und Erhaltung der wertvollen Sammlung auf Burg Forchtenstein
zu verdanken: "Ich habe auf Burg Forchtenstein eine schöne Waffensammlung zusammengetragen, deren Wert
sich mit den Fahnen, Waffen, Kanonen, Mörsern und verschiedenen Raritäten auf mehrere tausend Gulden
beläuft; es ist würdig, dass diese hier verbleibt und nicht entfremdet wird, denn im Falle eines Krieges
ist sie äußerst notwendig", hält Paul I. Esterházy in seinem Testament fest.
Die Ausstellungen: Eine aufregende Entdeckungsreise durch die barocke Burg
Die Ausstellung "Granaten, Fahnen, Grenadiere" gewährt beeindruckende Einblicke aus der Esterházyschen
Militärgeschichte vom Dreißigjährigen Krieg bis in das späte 19. Jahrhundert. Seit Ihrer Eröffnung
im Jahr 2013 begeisterte sie bereits über 52.000 Besucher als einer der umfangreichsten privaten Zeughausbestände
Europas, der sich über drei Jahrhunderte erstreckt.
Hinter dicken Mauern und mit komplizierten Sperrmechanismen verschlossen, richtete Fürst Paul I. ab 1692 im
Herzen von Burg Forchtenstein eine Schatzkammer ein - die einzige am Originalstandort erhaltende barocke Kunstkammer
Europas. In Größe, Anlage und Ausstattung kann sich die Schatzkammer der Esterházy mit den Kunst-
und Wunderkabinetten der Fürstenhöfe im deutschsprachigen Raum durchaus messen.
Die Esterházy Ahnengalerie präsentiert eine der größten barocken Familiengalerien Mitteleuropas.
Sie sollten Stand und Würde der damals aufstrebenden Familie legitimieren. Hierfür vereinnahmte man auch
legendäre Ahnen wie Fürst Vlad III. Tepes ,"Dracula"; aber auch Attila der Hunnenkönig
oder Kaiser Karl der Große fanden Aufnahme in die Ahnenreihe. Die lebensgroßen Portraits werden gemeinsam
mit barocken Prunk- und Repräsentationsmöbeln präsentiert, die den Höhepunkt des Rundgangs
durch die Ahnengalerie bilden. Hier werden die weltweit raren Unikate, die barocken Silbermöbel gezeigt, deren
kostbarstes Glanzlicht der opulente Silbertisch von David Schwestermüller (1665) darstellt. Auf Burg Forchtenstein
überdauerte, was etwa in Versailles nicht mehr zu sehen ist: Die kostbaren Silber-Prunkmöbelbestände
wurden an vielen europäischen Höfen zum Wohl der Kriegskassen eingeschmolzen; auf Burg Forchtenstein
wurden sie bewahrt.
Esterházy investiert laufend in umfassende Sanierungsmaßnahmen
Bereits im Jahr 2000 begann man mit umfassenden Sanierungsmaßnahmen auf Burg Forchtenstein. In diesem
Jahr erfuhr die Burgkapelle eine umfassende Generalsanierung; sie ist heute ein prächtiger Schauplatz für
Trauungen. Im Jahr 2006 wurden die barocken Wandmalereien des Innenhofes nach langwieriger Freilegung, Sicherung
und behutsamer Restaurierung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der innerste Burghof präsentiert
sich nun auch inhaltlich als Zentrum des Bollwerks, dessen ausgedehnte Wandmalereien nördlich der Alpen kunst-
und kulturhistorisch bemerkenswert sind - ebenfalls in neuem Glanz erstrahlt dort das Reiterstandbild Paul I.
Die bislang letzte fertiggestellte Maßnahme erfuhr der, mit seinen bis zu sieben Meter dicken Mauern ältester
Teil der Burganlage, der Bergfried. Mit einer Höhe von über 50 Metern zählt er zu den höchsten
Bergfried-Türmen Europas. Zur langfristigen Erhaltung der Substanz war die umfassende Sanierung des Bergfriedes
und des Turmhelms notwendig - auch der Turmschmuck wurde restauriert und teilweise neu vergoldet. Für die
Arbeiten investierte Esterházy knapp 600.000 Euro.
Neubau Restaurant - wichtiger touristischer Impuls für die gesamte Region
Die gestiegenen Bedürfnisse der Gäste aus dem In- und Ausland machen den Neubau eines modern ausgestatteten
Restaurants auf der Burg Forchtenstein notwendig. In der unteren nordöstlichen Bastei steht ein großzügiger
Einbau in die historische Anlage vor Realisierung. Von hier werden die Besucher einen einmaligen Ausblick auf das
Tal von Forchtenstein, die Wulkaebene und den südlichen Neusiedlersee bis nach Ungarn genießen können.
Das Restaurant wird vorwiegend während des Saisonbetriebes auf Burg Forchtenstein von April bis Oktober und
in der Nebensaison bis Dezember geöffnet und für alle Besucher der Burg - ohne Kartenkaufzwang - frei
zugänglich sein. Geboten werden an einem innovativen Counterservice ohne Bedienung Klassiker der regionalen
Küche; abends wird das Restaurant auf gehobenes Niveau für alle Freunde des genussvollen Erlebnisses
umgestellt. Der Neubau des Restaurants wird zusätzlich zum wichtigen Tourismusfaktor fünf bis sieben
Arbeitsplätze in einer eher strukturschwachen Region schaffen.
Mit einer sensibel eingefügten Architektur wird die Attraktivität des bekannten burgenländischen
Denkmals für Besucher aus dem In- und Ausland noch weiter erhöht. Der Gastraum wird mit rund 60 Sitzplätzen,
das historische Gewölbe der Bastei mit zusätzlichen 40 Plätzen ausgestattet. Die herrliche Basteifläche
vor dem Restaurant bietet bei Schönwetter zusätzliche 40 Sitzplätze. Sämtliche Baubewilligungen,
sowie die im historischen Bauumfeld notwendige Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt und die Betriebsanlagengenehmigung
liegen bereits vor. Daher wurde der Baubeginn bereits im November 2013 gesetzt - die Fertigstellung und Übergabe
soll Ende Mai 2015 erfolgen. Die Baukosten sind aufgrund der heiklen bautechnischen Bedingungen mit ca. EUR 2,3
Mio. veranschlagt.
Gemäß der Aktionsrichtlinie "Schwerpunktförderung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft"
wurde bereits am 23. April 2013 bei der Wibag (Wirtschaftsservice Burgenland AG) ein Förderantrag für
den Bau des Restaurants eingebracht. Die beantragte Förderung im Phasing-Out Programm Burgenland 2007 - 2013
besteht aus EFRE-Strukturfondsmitteln (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) sowie nationaler
Kofinanzierung des Bundes und Landes. Bundesseitig wurde der Kofinanzierungsbeitrag bereits per 19. September 2013
in Form eines zinsgestützten Kredits der Tourismusbank bewilligt. Für die Förderung des Landes und
der EU konnte in den programmspezifischen Gremien, dem Strategieforum der Burgenländischen Landesregierung
sowie in der EFRE-Koordinierungssitzung, noch keine Entscheidung getroffen werden.
Nachdem jedoch seit Jänner 2014 alle Nachforderungen beigebracht worden sind und alle von der Förderstelle
eingeholten Gutachten ein klar positives Ergebnis zum Förderantrag gebracht haben, sehen wir einer klaren
Zustimmung in der nächsten Sitzung Mitte Mai entgegen. Wird doch mit dem Neubau des Restaurants, der schon
seit mehreren Jahren geplant und vorbereitet wird, nicht nur für die Gemeinde Forchtenstein, sondern für
den Bezirk Mattersburg und die gesamte Region Rosalia ein wichtiger gastronomischer und touristischer Impuls gesetzt.
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