275 sakrale Kostbarkeiten aus mehreren Epochen in Propsteihof – LH Kaiser gratuliert – Ideale
kulturelle Bereicherung für Gurk als geistlichem Zentrum
Klagenfurt (lpd) - Diözesanbischof Alois Schwarz eröffnete am 30.04. im Rahmen eines Festaktes
die „Schatzkammer Gurk“ im Propsteihof des Gurker Domes. Es ist gleichsam das neugeschaffene Diözesanmuseum,
nachdem es in Klagenfurt aufgelassen bzw. nach Gurk übersiedelt wurde.
Auch Landeshauptmann Peter Kaiser kam nach Gurk und zeigte sich von der gelungenen Präsentation der sakralen
Kostbarkeiten im neugeschaffenen Museum beeindruckt. Die Räume wurden sensibel gestaltet und durch Lichteffekte
bereichert. So ist die kirchengeschichtliche Reise - jeder Epoche ist ein Raum gewidmet - für den Besucher
sehr attraktiv. „Ein großer Tag für die Kirche und für die Marktgemeinde“, betonte Hausherr und
Stiftspfarrer Gerhard Kalidz, der zahlreiche Ehrengäste willkommen hieß.
Landeshauptmann Peter Kaiser, LAbg. Franz Wieser (in Vertretung von LR Waldner) und Bürgermeister Siegfried
Kampl gratulierten zur neuen Schatzkammer und dankten dem Bischof. Der Landeshauptmann sprach die Geschichtsmächtigkeit
des Ortes Gurk als Wiege der Diözese an. Er verwies auf den für Gurk verwendeten Ausdruck der "steinernen
Schatztruhe“, die nun durch eine "Schatzkammer“ bereichert worden sei.
Es gäbe kaum einen besseren geistlichen Ort, der so wie Gurk für diese Schatzkammer geeignet sei, sagte
Kaiser und betonte die Rolle der Kirche als wesentlichen Kunst- und Kulturträger. Im einstigen Diözesanmuseum
in Klagenfurt sei nun ein Betriebskindergarten untergebracht, womit die Brücke zwischen Geschichte und den
Kindern bzw. der Zukunft bezeichnet sei, sprach Kaiser die sinnvolle Nachnutzung an.
Bischof Alois Schwarz sprach von der christlichen Prägung Europas und verwies auch auf den Papstbesuch des
inzwischen heilig gesprochenen Johannes Paul II. in Gurk im Jahr 1988. Die kirchlichen Kunstwerke würden Schönheit
und Hoffnung verkünden, was die Welt sehr nötig hätte. Die Schatzkammer bezeichnete der Bischof
als berührbare Glaubensgeschichte. In die Schatzkammer seien 1,5 Mio. Euro investiert worden, so der Bischof.
Gurks Bürgermeister Kampl dankte für die Schatzkammer, die eine große Bereicherung für Gurk
und Kärnten sei. LAbg. Franz Wieser betonte, dass Kirche, Kunst und Kultur seit jeher eine Einheit bilden.
Sie wünschten dem neuen Museum viele Besucher.
Diözesankurator und Leiter der Schatzkammer Gurk, Eduard Mahlknecht, sagte, dass alle Beteiligten mit Leidenschaft
an der Realisierung des Museums gearbeitet haben. Er empfinde Gefühle der Freude, Dankbarkeit und Begeisterung
für das Werk und für den langen und schließlich erfolgreichen Weg, das Museum von Klagenfurt (Lidmanskygasse
10, beim Dom) nach Gurk zu bringen. Weiters informierte Mahlknecht über die Fülle und Einmaligkeit der
Ausstellungsobjekte, die mit der Gestaltung der Räume gut harmonieren würden.
Geplant wurde das Museum vom Architektenpaar Roland Winkler und Claudia Ruck, sie waren als Sieger aus einem Wettbewerb
hervorgegangen. Winkler lobte das rasche, unbürokratische und vertrauensvolle Zusammenarbeiten am Bau, wodurch
es gelungen sei, etwas Außerordentliches zu schaffen.
Musikalisch und gesanglich umrahmt wurde die Eröffnung vom Bläserensemble der Bauernkapelle Isopp sowie
dem Duo Kerstin und Regina. In der „Schatzkammer Gurk“ sind die Exponate nun sowohl in chronologischer als auch
inhaltlicher Gruppierung präsentiert.
Die "Schatzkammer Gurk“ beherbergt in zehn Ausstellungsräumen auf einer Fläche von 920 m2 insgesamt
275 Exponate, die nach Epochen gegliedert sind. Unvergleichlich reich ist der Bestand an gotischen Objekten – die
Gotik ist die beherrschende Kunstepoche in der Diözese Gurk – wie z. B. der Rangersdorfer Petrus- und Paulusaltar
von 1422, die Kreuzigungstafel von Innernöring um 1460, Flitschler Altar von 1516, usw. Weitere Räume
umfassen die Epochen der Romanik (mit dem bedeutenden Hölleiner Kruzifixus um 1180, der Magdalenenscheibe
aus Weitensfeld um 1170, oder dem Gurker Tragaltar um 1200), der Renaissance und des Barock, Volksfrömmigkeit,
u.v.m.
Unter den vielen Gästen waren: Generalvikar Engelbert Guggenberger, Bischofsvikar Olaf Colerus-Geldern, Prälat
Horst-Michael Rauter, Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger, Landesjägermeister Ferdinand Gorton,
Generalvikar Engelbert Guggenberger, Oberst Gerhard Gritzner, WK-Präsident Franz Pacher, Militärmusikkapellmeister
Sigismund Seidl, Alt-Landesrat Georg Wurmitzer und Schloßherrin BM a.D. Elisabeth Sickl sowie Vertreter des
Denkmalamtes und vieler Gemeinden aus der Region.
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