Wien (bmi) - Das österreichische Innenministerium unterstützt seit 2012 mit Projektpartnern die Polizei
in Bosnien-Herzegowina. Beamte des Innenministeriums vermitteln ihren Kollegen in Bosnien-Herzegowina Standards
und Methoden in der Ausbildung, im Aufbau eines Grenzschutzes und zur Bekämpfung von Korruption und organisierter
Kriminalität.
Ziel des mit EU-Mitteln in der Höhe von sieben Millionen Euro finanzierten IPA-Projekts (Instrument for Pre-Accession
Assistance) ist es, die Behörden in Bosnien-Herzegowina bei der Annäherung an EU-Sicherheitsstandards
und in weiterer Folge auf dem Weg in die Europäische Union zu unterstützen. Innenministerin Mag.a Johanna
Mikl-Leitner nahm am 24. April 2014 bei der Abschlusskonferenz des Projekts in Sarajewo teil.
"Dieses Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel für internationale, grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Um auf transnationale Herausforderungen wie Terrorismus, Geldwäsche und organisierte Kriminalität schnell
und effizient zu reagieren, erfordert es, dass unsere Sicherheitsbehörden gut ausgebildet sind", sagte
Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner bei der Abschlusskonferenz in Sarajewo. "Damit sie dieselben Standards
und Methoden verwenden und wir Partner auf Augenhöhe sind. Nur gemeinsam sind wir stark."
Im Zuge des Projekts wurden elf Langzeitexperten aus Österreich, Ungarn, Slowenien und Brandenburg nach Sarajewo
entsandt, um Bosnien-Herzegowina unter anderem bei den Maßnahmen zur Bekämpfung von Korruption und organisiertem
Verbrechen zu beraten sowie bei Reformen in der Polizei und bei der Ausbildung der Polizeibehörden zu unterstützen.
Bosnien-Herzegowina teilt seit dem EU-Beitritt Kroatiens am 1. Juli 2013 mit der Europäischen Union eine 1.000
Kilometer lange Grenze. Im Zuge des Projekts wurden 1.600 Grenzbeamtinnen und -beamte in Bosnien-Herzegowina über
best-Practices beim Grenzschutz sowie mit den Schengener Grenzkontrollmechanismen vertraut gemacht. Die Experten
des Projekts schulten in zahlreichen Trainings und Workshops die Sicherheitsbehörden aus Bosnien-Herzegowina,
um Opfer von Menschenhandel zu identifizierten sowie die Vorgangsweisen von Tätergruppen bei Geldwäsche,
Drogenhandel oder Terrorismusfinanzierung zu erkennen. Außerdem wurde im Rahmen des Projekts der erste Serious
and Organised Crime Threat Assessment-Bericht (SOCTA) erstellt, der die strategische Grundlage Bosnien-Herzegowinas
bei der Bekämpfung organisierter Kriminalität bildet.
"Das zu Ende gehende Projekt ist ein Höhepunkt der Zusammenarbeit zwischen Bosnien-Herzegowina und Österreich.
Damit haben wir ein weiteres Kapitel unserer langen Kooperation und Freundschaft geschrieben", sagte die Innenministerin.
"Und zugleich haben wir einen wichtigen Beitrag geleistet, dass die Verbrechensbekämpfung in Bosnien-Herzegowina
noch effizienter wird."
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