John Hogg sieht Parlamente international finanziellem Druck ausgesetzt
Wien (pk) – Nationalratspräsidentin Barbara Prammer begrüßte am Nachmittag des 29.04. den
australischen Senatspräsidenten John Hogg im Hohen Haus. Prammer unterstrich die exzellenten Beziehungen zwischen
Österreich und Australien und erwähnte im Zuge des Gesprächs unter anderem, dass die Suche des Nationalfonds
und des Allgemeinen Versöhnungsfonds nach überlebenden Opfern des Nationalsozialismus bzw. deren Erben
sich auch auf Australien erstreckt habe. Letztlich konnten in mehr als 2.000 Fällen von australischen BürgerInnen
Leistungen dieser Fonds in Anspruch genommen werden, stellte Prammer fest. Auch wenn erlittenes Unrecht so nicht
mehr gutgemacht werden könne, sei es doch ein wichtiges Zeichen für die Bereitschaft der Republik Österreich,
ihre historische Verantwortung wahrzunehmen.
Der Vorsitzende des Oberhauses des australischen Parlaments unterstrich sein Interesse an einem Erfahrungsaustausch
mit anderen legislativen Körperschaften. Er merkte bedauernd an, dass die Parlamente vieler Länder sich
seit der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise einem budgetärem Druck ausgesetzt sähen. Das gelte
auch für Australien, sagte Hogg. Eine Einschränkung der Arbeitsmöglichkeiten berge aber auch Gefahren
für das Funktionieren demokratischer Abläufe in sich, meinte er. Die Inter-Parliamentary Union (IPU)
biete eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Parlamenten, die stärker genützt werden
sollte.
Im Rahmen seines Besuches im Parlament trifft John Hogg auch mit Bundesratspräsident Michael Lampel sowie
mit Nationalratsabgeordneten zu einem Meinungsaustausch zusammen.
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