Wien (boku) - An der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) wurde ein neues Christian Doppler-Labor
(CD-Labor) für die Lebenszyklusrobustheit von Befestigungssystemen eingerichtet. „Die Befestigungstechnik
ist eine Schlüsseltechnologie im Bauwesen, die erst effiziente und ressourcenschonende Bauformen, Nutzungsänderungen
und die Revitalisierung von Altbauten ermöglicht“, so Leiter Dr. Roman Wendner am 29.04. anlässlich der
offiziellen Eröffnung des vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung Wirtschaft (BMWFW) geförderten
CD-Labors. BMWFW-Sektionschef Dr. Michael Losch hebt die Relevanz des Forschungsthemas hervor - für die Sicherheit
der BürgerInnen ebenso wie für die Wirtschaftlichkeit der Bauunternehmen. "Das zeigt einmal mehr,
wie wichtig das Förderprogramm der Christian Doppler Labors an der Schnittstelle von Grundlagenforschung und
Wirtschaft ist", so Losch.
“Die BOKU hat bereits in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit der Institution des CD-Labors gemacht. Zahlreiche
abgeschlossene und nun in Summe neun laufende CD-Labors zeugen davon” ist BOKU-Rektor Prof. Martin Gerzabek überzeugt
und “CD-Labors bieten ausgezeichnete Chancen für jüngere WissenschafterInnen, sich nachhaltig zu profilieren.”
Ziel der Untersuchungen ist es, experimentell abgesicherte Modelle für die Lebenszyklusprognose von Befestigungssystemen,
die nicht nur mechanischen Lasten sondern auch zeitabhängigen Alterungs- und Schädigungsprozessen ausgesetzt
sind, zu entwickeln. Durch die Berücksichtigung der Unsicherheit in den Eingangsgrößen sowie der
Auftretenswahrscheinlichkeit unterschiedlicher Lastbilder und Schädigungsszenarien wird die Möglichkeit
geschaffen, nicht nur Prognosen über die zukünftige Funktionsfähigkeit von Befestigungssystemen
zu treffen, sondern auch deren Sicherheitsniveau zu beurteilen.
Prof. Reinhart Kögerler, Präsident der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, betont die wachsende
Bedeutung der Universität für Bodenkultur Wien als Trägerin von CD-Labors. „Der Themenbereich Bauingenieurswesen
/ Kulturtechnik ist zwar für die CDG relativ neu“, so Prof. Kögerler, „an der BOKU ist er aber nun mit
bereits zwei CD-Labors gut etabliert“.
Fördergeber BMWFW
Das CD-Labor wurde am BOKU-Department für Bautechnik und Naturgefahren eingerichtet und in enger Kooperation
mit den wirtschaftlichen PartnerInnen aber auch internationalen SpitzenforscherInnen in Europa und den USA abgewickelt.
Finanziert wird das CD-Labor von der öffentlichen Hand und zwei Weltmarktführern im Bereich der Befestigungstechnik:
fischwerke und Hilti; größter öffentlicher Unterstützer ist das Bundesministerium für
Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.
Prominente Unternehmenspartner
Die Hilti Gruppe beliefert die Bauindustrie weltweit mit technologisch führenden Produkten, Systemen und Dienstleistungen.
Diese bieten dem Profi am Bau innovative Lösungen mit überlegenem Mehrwert. Hilti erwirtschaftete 2013
einen Umsatz von CHF 4,3 Mrd. und beschäftigt weltweit rund 21 000 Mitarbeitende in mehr als 120 Ländern.
Integrität, Mut zur Veränderung, Teamarbeit und hohes Engagement bilden das Fundament der Unternehmenskultur.
Der Hauptsitz der Hilti Gruppe befindet sich in Schaan (Fürstentum Liechtenstein).
Die Unternehmensgruppe fischer besteht aus den Geschäftsbereichen Befestigungssysteme, Automotive Systems,
fischertechnik und fischer Consulting. Kennzeichnend für das Unternehmen ist seine Innovationskraft, die sich
durch eine weit überproportionale Zahl von Patenten manifestiert. Die Marktführerschaft in wichtigen
Bereichen der Befestigungstechnik bleibt der Anspruch dieses Familienunternehmens, das die enge Partnerschaft zu
Hochschulen und Forschungseinrichtungen wie der Boku intensiv pflegt.
Stichwort: Christian Doppler-Labors
In Christian Doppler-Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben; hervorragende
WissenschafterInnen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit
gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel für Public Private
Partnership. Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam
finanziert, Träger des Programms und wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium
für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW).
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