Wettbewerbs-Jury bestätigt Qualität des Siegerentwurfs
Wien (rk) - Am Standort des so genannten "Glaspalasts" in der Rathausstraße 1 entsteht in
den kommenden Jahren ein neues städtisches Büro- und Geschäftshaus. Nach der Kür des Siegerprojekts
eines zweistufigen EU-weiten Architekturwettbewerbs haben die Architekten Stadler Prenn, Berlin, Schuberth und
Schuberth ZT-KG sowie Ostertag Architects, Wien, ihren Entwurf in einem weiteren Planungsschritt konkretisiert.
Sie reagierten damit auch auf Kritik seitens der Bevölkerung und der betroffenen Bezirke bezüglich der
Sichtbeziehung zwischen Teilen der Josefstädter Straße und dem Stephansdom.
"Wir nehmen die Sorgen der Bevölkerung ernst und haben daher stets betont, die Bedenken bezüglich
des Steffl-Blicks in der Umsetzungsplanung zur berücksichtigen. Die Jury unter der Leitung von Architekt DI
Rüdiger Lainer hat nun in einer weiteren Sitzung die Qualität des Siegerprojekts bestätigt und einer
etwas verkürzten Gebäudestruktur den Vorzug gegeben", sagte Wien Holding-Geschäftsführerin
DI Sigrid Oblak nach Vorliegen des Ergebnisses.
"Die Verringerung der Gebäudelänge wirkt sich positiv auf die Gebäudeproportion des Siegerprojekts
aus. Der dadurch kompakter erscheinende Baukörper streicht seine Solitärwirkung heraus und unterstreicht
so die Torwirkung des Gebäudes an der Nahtstelle zwischen erstem und achtem Bezirk. Die Durchgängigkeit
von der Josefstädterstraße zur Stadiongasse wirkt entspannter und flüssiger", heißt
es in der Jurybegründung. Dem Bedürfnis der Menschen nach Freiraum wird auch in der Gestaltung der Rathausstraße
entsprochen: Diese bleibt wie bisher durchlässig, mit einer neuen, offenen Freiraumgestaltung wird ein Begegnungsort
für die direkten Anrainer und Nutzer sowie die umliegende Bevölkerung geschaffen.
Aus 145 Einreichungen beim zweistufigen, EU-weiten Architekturwettbewerb hat die fachlich breit gefächerte
Jury im Dezember das Siegerprojekt der Architekten ermittelt. Neben Architektenbüros aus ganz Österreich
beteiligten sich Teams beispielsweise aus Portugal, Frankreich, Niederlande, Deutschland, Spanien, Ungarn, Tschechien
und der Schweiz am Wettbewerb. Acht Projekte nahmen an der zweiten Verfahrensstufe teil. Der Siegerentwurf überzeugte
durch seine "ruhige" Umsetzung der Problemstellung. Die Jury beurteilte thematische Schwerpunkte ebenso
wie die städtebauliche, baukünstlerische und funktionelle Lösung sowie die Wirtschaftlichkeit der
eingereichten Projekte.
Auf dem rund 1.800 Quadratmeter großen Grundstück in der Rathausstraße befindet sich derzeit der
so genannte "Glaspalast": ein Gebäude, das im Jahr 1980 als Amtshaus der Stadt Wien errichtet wurde
und nach rund 35 Jahren nicht mehr den Anforderungen einer zeitgemäßen Büronutzung entspricht.
Nach der Übersiedlung der Magistratsabteilung 14 - Automationsunterstützte Datenverarbeitung, Informations-
und Kommunikationstechnologien - nach STAR22 in der Donaustadt, entwickelt nun die Wien Holding im Auftrag der
Stadt Wien die Liegenschaft.
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