EU-Wahl 2014 - Bundesjugendvertretung fordert mehr Information und Partizipation für junge
Menschen
Wien (pk) - "Politische Parteien sind gefordert, auf die Erwartungen junger Menschen Rücksicht
zu nehmen. Denn es ist ihr Europa", sagte Nationalratspräsidentin Barbara Prammer am 28.04. bei einer
Pressekonferenz gemeinsam mit der Vorsitzenden der Bundesjugendvertretung, Johanna Tradinik, zum Thema EU und JungwählerInnen.
Prammer und Tradinik sprachen sich unisono für eine Intensivierung der politischen Bildung sowie den Ausbau
von Partizipationsmöglichkeiten für Erst- und JungwählerInnen aus. Passieren sollte dies ihrer Ansicht
nach vermehrt in den Schulen, besonders gefordert seien jedoch die politischen Parteien.
Tradinik verwies mit Blick auf das aktive Wahlrecht für 16-Jährige auf die Vorbildfunktion Österreichs
innerhalb der EU. Mit dieser Vorreiterrolle habe Österreich die Möglichkeit, die Senkung des Wahlalters
EU-weit zu forcieren, so Tradinik. Ein Manko sei jedoch, dass junge Menschen von der Politik besonders bei den
EU-Wahlen nicht genug angesprochen würden. Die geringe Wahlbeteiligung in diesem Alter sei oft eine bewusste
Entscheidung, meinte Tradinik und wertete diesen Umstand als einen Weckruf für die Politik, auf junge Menschen
näher einzugehen und diese speziell zu adressieren. Eine weitere Forderung der Bundesjugendvertretung sei
es, politische Bildung ab der 5. Schulstufe für alle jungen Menschen gleichermaßen möglich zu machen.
Um jungen Menschen die EU näher zu bringen, seien Information, Partizipationsmöglichkeiten, Dialog sowie
das Aufgreifen konkreter Themen unumgänglich, unterstrich Tradinik weiter. Infolgedessen habe die Bundesjugendvertretung
Anfang April eine Informationskampagne unter dem Titel junge.stimmen.für.europa gestartet.
Prammer versicherte ihre Unterstützung für diese Initiative der Bundesjugendvertretung und bezeichnete
Österreich als demokratiepolitisches Vorbild in Europa, da es das einzige Land ist, in dem das Wahlrecht bereits
mit 16 Jahren eingeräumt wird. Sie selbst sei immer dafür eingestanden, das Wahlalter zu senken, so die
Nationalratspräsidentin. Allein gelassen dürften die jungen Menschen jedoch nicht werden, zeigte sich
Prammer überzeugt und sprach sich dafür aus, ihnen Mut zu machen und sie anzuspornen, am demokratischen
Prozess teilzunehmen. Man müsse nicht darüber diskutieren, dass es die zentrale Aufgabe der Politik sei,
zu informieren, unterstrich Prammer, sah in Sachen Informationsweitergabe aber auch die Medien gefordert. Zentrale
Rolle hat nach Ansicht Prammers auch das Parlament, im Hinblick auf die bevorstehende EU-Wahl am 25. Mai auch das
Europäische Parlament. Dieses müsse näher an die Staaten heranrücken, so Prammer.
Die Nationalratspräsidenten verwies überdies auf die Demokratiewerkstatt des Hohen Hauses, die spezielle
Workshops zu Europa anbietet und auch den Austausch mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments ermöglicht.
Besucht haben diese Einrichtung, die zeitgleich mit der Senkung des Wahlalters ins Leben gerufen wurde, bisher
mehr als 60.000 junge Menschen.
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