Kärnten und Istrien intensivieren Zusammenarbeit

 

erstellt am
12. 05. 14
11.30 MEZ

LH Kaiser befürwortet bei Euregio-Versammlung in Porec Einleitung des Aufnahmeverfahrens von Istrien – Gemeinsamer Beschluss mit Friaul-Julisch Venetien und Veneto
Porec/Klagenfurt (lpd) - Kärnten und Istrien wollen in Zukunft noch intensiver gemeinsam an ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Weiterentwicklung arbeiten. Grundlage dafür ist der Beschluss über ein Aufnahmeverfahren der kroatischen Region Istrien in die Euregio „Senza Confini“, der am 09.05. in Porec im Rahmen einer Versammlung der Euregio-Regionspräsidenten - Landeshauptmann Peter Kaiser (Kärnten), Luca Zaia (Veneto) und Deborah Serracchiani (Friaul-Julisch Venetien) - gefasst wurde. Der Antrag auf Aufnahme wurde vom Präsident der Region Istrien, Valter Flego, gestellt.

„Die Zukunft Europas und damit die Zukunft Kärntens liegt in einer starken Partnerschaft der Regionen. Kärnten hat als Teil der Euregio „Senza Confini“ die große Chance, entscheidende Weichenstellungen für eine positive Zukunftsgestaltung vorzunehmen. Viele Anliegen und Herausforderungen, sei es im Bereich der Wirtschaft, des Verkehrs, der Gesundheits- und Sozialversorgung sind grenzüberschreitend gleich oder ähnlich gelagert. Sie lassen sich gemeinsam leichter und effizienter bewältigen und auf europäischer Ebene durchsetzen. Jahrzehntelanges Konkurrenzdenken und Egoismen machen immer mehr einer neuen Solidarität Platz“, freut sich Landeshauptmann Peter Kaiser, über den einstimmigen Beschluss, das Aufnahmeverfahren zum Beitritt Istriens zur Euregio, einzuleiten.

Der Beitritt Istriens zur Euregio „Senza Confini“ würde eine große Region entstehen lassen, was Forderungen und Umsetzungspläne zu gemeinsamen Projekten auf europäischer Ebene stärken bzw. vereinfachen würde. „Die Euregio ‚Senza Confini‘ ist ein nachahmenswertes Beispiel für andere Regionen Europas, wie man sich Herausforderungen der Zukunft gemeinsam stellt und die Potentiale der Partner gemeinsam zum Wohle der Menschen nützt“, betonte der Kärntner Landeshauptmann.

Im Verfahren müssen u.a. der Gründungsvertrag und die Satzung der Euregio entsprechend geändert und die Zustimmung der Mitgliedsstaaten eingeholt werden. Danach entscheidet die Euregio-Vollversammlung über den Aufnahmeantrag. Kärnten hat bis dato die technische Verantwortung der Euregio „ Senza Confini“ inne. Das Mandat des Direktors der Euregio „Senza Confini“ für alle drei Mitgliedsregionen übt demnach Landesamtsdirektor Dieter Platzer, nach einstimmigen Beschluss der drei Mitgliedsregionen vergangenen Herbst in Venedig aus. Den Vorsitz der Euregio „Senza Confini“ führt der Präsident der Region Veneto, Luca Zaia. 2016 geht dieses Mandat nach Kärnten, an Landeshauptmann Peter Kaiser.

Zwischen dem Land Kärnten und Istrien besteht nicht erst seit dem EU-Beitritt Kroatiens 2013 eine ausgezeichnete Zusammenarbeit. Gemeinsam in einem Haus in Brüssel sind das Verbindungsbüro Kärnten (VBB) sowie die Vertretung Istriens und des Kantons Sarajewo situiert. Dadurch konnte das Istrien-Büro bereits bei der Vorbereitungsarbeit zur EU-Mitgliedschaft Kroatiens unterstützt werden. Die Kooperationen zwischen den Regionen finden auf mehreren Ebenen statt, eine wichtige Rolle spielen dabei der Informationsaustausch und das gemeinsame Netzwerken auf EU-Ebene durch die Verbindungsbüros sowie die 2013 reformierte Alpen-Adria Allianz, die eine Plattform für projektorientierte Zusammenarbeit und people-to-people-Projekte darstellt. Durch die EU-Mitgliedschaft Kroatiens, das nun auch die EU-Programme nutzen kann, wird eine verstärkte Zusammenarbeit möglich, während gleichzeitig bestehende Kooperationen weitergeführt werden können.

 

 

 

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