35. Internationales Wiener Motorensymposium wird fortgesetzt
Wien (övk) - Ein wahres Fest neuer kleiner Motoren zeichnete sich schon am Eröffnungstag des Internationalen
Wiener Motorensymposiums in zahlreichen Fachvorträgen ab. Der bunte Reigen setzte sich am 09.05., am zweiten
Veranstaltungstag, fort. Namhafte Automobilhersteller präsentierten ihre neuen und sparsamen Dreizylindermotoren.
Kleine Motoren sind groß im Kommen.
Downsizing: der wohl der meistbesprochene Begriff des diesjährigen Wiener Motorensymposiums. Das wundersame
Schrumpfen der Motoren beflügelt die Fantasie von Technikern und Wissenschaftlern gleichermaßen, geht
man von vielen Vorträgen und Gesprächen aus. Sind kleinere Hubräume und weniger Zylinder tatsächlich
die Lösung des Problems, vor dem die automobile Mobilität steht?
Volkswagen: Mit drei Zylindern flott unterwegs
Mit dem neuen Dreizylinder 1.0l TSI, der zunächst im Polo und Golf zum Einsatz kommt, erweitert auch Volkswagen
seine Motorenpalette. Damit führe Volkswagen seine Downsizing-Strategie konsequent und kontinuierlich weiter,
betonte Motorenentwickler Dipl.-Ing. Carsten Helbing bei der Präsentation des neuen Aggregats, das "einen
weiteren erfolgreichen Meilenstein in der Motorenfamilie" darstelle. Der Dreizylinder leistet mit Turboaufladung
und Direkteinspritzung bis zu 85 kW und bietet ein maximales Drehmoment bis zu 200 Nm. Im Golf BlueMotion wird
der neue Motor pro Kilometer 99 Gramm CO2 ausstoßen, im Polo BlueMotion nur 94 Gramm CO2. Übrigens präsentierte
Volkswagen in einem weiteren Vortrag auch seinen neuen Diesel-Dreizylinder-TDI-Motor, der im Vergleich zu seinem
Vorgänger um elf Kilogramm weniger auf die Waage bringt und gegenüber dem durch ihn abgelösten Vierzylinderaggregat
sogar um 30 Kilogramm abspeckte.
PSA Peugeot Citroen: Durchbruch bei Verbrauch und Fahrverhalten
Auf den diskreten Charme des Dreizylinders setzt auch der französische Autohersteller PSA Peugeot Citroen,
seit kurzem mit dem chinesischen Autokonzern Dongfeng liiert. Um seine feste Zusage zu erfüllen, bis 2020
die CO2-Emissionen seiner europäischen Flotte unter 95 g/km zu bringen, hat PSA eine neue modulare Familie
von Dreizylinder-Motoren entwickelt. Diese PureTech Familie besteht aus 1,0 l und 1,2 l-PFI-Saugmotoren und 1,2
l-Turbo-Direkteinspritzmotoren und deckt den Leistungsbereich von 50 kW bis 100 kW ab. Sie verfügt über
fortgeschrittene Produkt- und Fertigungstechnik und wird weltweit eingesetzt werden, etwa im Peugeot 308 und im
Citroen C4.
BMW: Bestwerte bei Kraftstoffverbrauch
Neben dem konsequenten Aufbau einer tragfähigen Elektrifizierungsstrategie ist aus der Sicht von BMW "die
intensive Weiterentwicklung der konventionellen Verbrennungsmotoren ein unabdingbarer Faktor zur Erfüllung
der zukünftigen weltweiten Gesetzesanforderungen". Die Konsequenz: Erstmals kommt bei BMW im Zuge der
Einführung eines komplett neuen Reihenmotoren-Baukastens ein Dreizylindermotor zum Einsatz, neben Vier- und
Sechszylindern, wohlgemerkt. Nach den Worten des Österreichers Fritz Steinparzer, bisher Leiter der Ottomotorenentwicklung
bei der BMW Group in München und vor Kurzem wieder als Dieselmotoren-Chefentwickler zu BMW Steyr zurückgekehrt,
sind die Dreizylinder effizienter, leichter, leistungsfähiger und kompakter als bisher eingesetzte Aggregate
und bringt eine Reduktion des Gesamtverbrauchs um 17 Prozent. Die neue Motorenfamilie startet mit Drei- und Vierzylindern
im Mini, später wird sie auch auf BMW-Fahrzeuge ausgerollt werden. Sogar im neuen BMW i8, dem futuristischen
Plug-in-Hybrid-Sportwagen, unterstützt solch ein kleiner, aber bärenstarker Dreizylinder mit seinen 170
kW/231 PS den Elektromotor und leistet dort, so Ing. Steinparzer, "einen guten Job".
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