ÖAW-Delegation in Teheran – Zeilinger: „Von entscheidender Bedeutung für wissenschaftliche
Zusammenarbeit zwischen Österreich und Iran“
Teheran/Wien (öaw) - „Unser wichtigstes Anliegen ist es, den wissenschaftlichen Austausch zwischen
Österreich und Iran Brücken zu bauen“, so ÖAW-Präsident Anton Zeilinger nach der Unterzeichnung
eines Kooperationsvertrags zwischen der Iranischen und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Seit 3. Mai halten sich Zeilinger, Vizepräsident Michael Alram, Klassenpräsident Georg Brasseur und der
Direktor des Instituts für Iranistik, Florian Schwarz, in Iran auf. Der neue Vertrag zur Zusammenarbeit schafft
die Basis für den Ausbau der seit 2001 bestehenden Kontakte zwischen den beiden Akademien. Die Kooperationen
selbst reichen indes weiter zurück.
Der erste Präsident der ÖAW, Josef Freiherr von Hammer-Purgstall, galt als Pionier der Orientalistik
und begründete als Übersetzer persischer Literatur die moderne Iranistik. Ende der 1960er Jahre wurde
das Fach Iranistik an der Akademie etabliert und schließlich im Jahr 2002 das Institut für Iranistik
gegründet. Darüber hinaus wurde in den vergangenen Jahren Projektkooperationen mit iranischen Kolleginnen
und Kollegen im Bereich der demographischen Forschung, der Klimaforschung, der angewandten Mathematik und der Numismatik
etabliert.
Mit der Akademie für Persische Sprache und Literatur wird ebenfalls ein neues Abkommen unterzeichnet. Es formalisiert
die seit langem bestehende intensive Kooperation im Bereich der Sprachwissenschaften und erleichtert die Entwicklung
gemeinsamer Forschungsfelder zwischen iranischen und österreichischen Wissenschaftlern.
Neben dem Aufenthalt in Teheran, im Zuge dessen die traditionell guten Beziehungen der ÖAW zu iranischen Kolleginnen
und Kollegen in den Bereichen der Iranistik, der Numismatik und der Quantenoptik vertieft wurden, absolviert die
Delegation ein dicht gedrängtes und umfangreiches Arbeitsprogramm. So sind Termine am Nationalmuseum an der
Sharif Universität in Teheran, der Universität von Isfahan und der Universität Shiraz fixiert. Diese
Treffen dienen in erster Linie dem direkten Austausch zwischen den österreichischen Forschern und ihren Fachkollegen
sowie Studenten.
„Die Kooperation zwischen der Iranischen und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist von entscheidender
Bedeutung um Anstöße für die wissenschaftliche Weiterentwicklung beider Länder zu gewinnen.
Die Herausforderungen, denen sich Welt und Menschheit gegenübersehen bedürfen des Dialogs, Diskurs´
und Austauschs über alle Grenzen hinweg. Wissenschaft und Forschung sind berufen mit gutem, gelebtem Beispiel
voranzugehen“, so Zeilinger.
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