"Sigmund Freud" und "Das Bett in der Kunst" Chefkurator Mario Codognato
stellt neue Ausstellungsprojekte vor
Wien (21er haus) -Die Rauminstallation Zero & Not des amerikanischen Konzeptkünstlers Joseph Kosuth wurde
anlässlich des 50. Todestags von Sigmund Freud im Jahr 1989 realisiert. Dies markiert den Beginn der "Sigmund
Freud Museum Contemporary Art Collection", in der bis heute zahlreiche herausragende internationale zeitgenössische
Künstler vertreten sind. In den künstlerischen Arbeiten - darunter Werke von John Baldessari, Pier Paolo
Calzolari, Clegg & Guttmann, Georg Herold, Jenny Holzer, Ilya Kabakov, Haim Steinbach und Franz West - manifestiert
sich die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Theorie Sigmund Freuds.
Ab September 2014, anlässlich Freuds 75. Todestag, setzt das 21er Haus in Zusammenarbeit mit dem Sigmund Freud
Museum den Akzent, zeitgenössische bildende Kunst und Psychoanalyse zu verbinden, fort. In der Ausstellung
im 21er Haus werden ausgewählte Arbeiten der Sammlung des Freud Museums und Werke aus der Sammlung des Belvedere
präsentiert, ergänzt um ausgewählte internationale zeitgenössische Positionen, die sich ebenfalls
der Wissenschaft Freuds widmen.
Die Ausstellung ist von 19. September 2014 bis 11. Jänner 2015 zu sehen.
Das Bett in der Kunst
Vor mehr als 40 Jahren gingen Yoko Ono und John Lennon zusammen ins Bett, um gegen den Krieg zu protestieren. Das
damals berühmteste Künstlerpaar der Welt machte seine Flitterwochen öffentlich und verkündete
aus dem Bett heraus: "Make love, not war!" In Onos und Lennons Szene wird das Bett zum politischen Instrument
der bildenden Kunst. Die Ausstellung, die Mario Codognato für das Jahr 2015 vorbereitet, hat das Bett als
Motiv in der Kunstgeschichte wie in der zeitgenössischen Kunst im Fokus. Sie umfasst Gemälde, Skulpturen,
Zeichnungen, Fotografien und Videoarbeiten, deren Bandbreite sich von Werken alter Meister bis zu Arbeiten der
Gegenwartskunst spannt, die einander thematisch und assoziativ gegenübergestellt werden.
Als Schauplatz von Geburt, Liebe, Krankheit und Tod, als Ort jeglicher menschlicher Ausdrucksform, in der Geschichte
jedweder Kultur zu finden, gehört das Bett wohl zu den am häufigsten in der Kunst wiedergegebenen Gegenständen,
und nicht selten hat seine Darstellung metaphorische Bedeutung: das Bett als Veranschaulichung der Bedingungen
menschlicher Existenz. Ein Großteil der Menschen wird auf einem Bett geboren, man könnte sagen, dass
das unerklärliche Wunder des Lebens auf einem Bett seinen Anfang nimmt. Eines der in der Ausstellung gezeigten
Werke ist ein Gemälde von Lavinia Fontana aus dem 16. Jahrhundert, das ein Kind in einer Wiege zeigt - die
wahrscheinlich erste Umsetzung dieses Sujets in der Kunstgeschichte. Die Tradition der Darstellung der Geburt hat
sich bis heute fortgesetzt.
Wichtige Künstler der Gegenwart wie Robert Gober, Mona Hatoum, Doris Salcedo, Sherrie Levine und Gabriel Orozco
haben sich in ihren Werken ebenfalls mit dem Thema der Wiege auseinandergesetzt. Viele Künstler - von Joseph
Beuys, Antoni Tàpies, Robert Rauschenberg, Claes Oldenburg und Yayoi Kusama über Nam June Paik, Walter
De Maria, Jannis Kounellis, Franz West, Rosemarie Trockel und Charles Ray bis zu Erwin Wurm, Ai Weiwei, Rachel
Whiteread, Mike Kelley und Urs Fischer - haben sich der Form des Betts bedient oder das Bett als Readymade verwendet.
Die Ausstellung wird von 28. Jänner bis 25. Mai 2015 gezeigt.
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