Neue Schiele-Attraktionen in Tulln - Auf den Kindheitsspuren in der Geburtsstadt des Weltkünstlers
ab 16. Mai
Tulln (artphalanx) - Nach der Eröffnung des neu gestalteten Egon Schiele-Geburtshauses im vergangenen
Jahr wird der Ausnahmekünstler Egon Schiele auch 2014 mit neuen Attraktionen und einem reichhaltigen Programm
gefeiert. Am 16. Mai eröffnet der neue Schiele-Weg mit 13 Stationen aus Schieles Kindheit. Gleichzeitig bietet
eine Tagung am 16. und 17. Mai umfangreiche Einblicke in Schieles Kindheit und die kulturhistorischen Zusammenhänge
um 1900. Der 16. Mai ist auch Auftakt für ein einmonatiges Programm mit Schiele-Stadtführungen und Veranstaltungen
für die ganze Familie. Und bereits seit 12. April ist der neue Schiele-Garten am Gelände der GARTEN TULLN
zu bewundern, für den sich die Gartengestalter Ingo Österreicher und Mario Schmid mit Elementen aus Schieles
Kunstwerken auseinandergesetzt haben.
Egon Schiele-Weg - auf den Spuren der Kindheit des Künstlers
Der neu konzipierte Egon Schiele-Weg wird am 16. Mai offiziell eröffnet. Der Themenweg führt den
Besucher durch die ganze Stadt zu 13 Stationen der Kindheit des Künstlers. Beginnend beim Geburtshaus am Hauptbahnhof
führt der Weg unter anderem zur ehemaligen Volksschule Schieles und dem Familiengrab am Tullner Friedhof.
Moderne Klein- Kunstobjekte des Tullner Künstlers Gert Linke bei den Stationen symbolisieren einzelne Aspekte
aus Schieles Kindheit.
Informationstafeln, ein Plan und multimediale Informationen im Internet führen den Besucher auf den Spuren
des jungen Egon Schiele durch Tulln. Einige Beispiele:
- Station III: Alte Volksschule
- Lehrjahre oder: Egon und das Notendebakel
- Was Egon unter der Schulbank trieb.
- Wer seine künstlerische Begabung erkannte.
- Weshalb er durchfiel, ohne durchzufallen.
- Und wie er herausfand, dass er für die Kunstgewerbeschule zu talentiert
war.
- Station VI: Wiener Straße - Stadtausfahrt oder: Egon und die Pferdekutsche
- Wo man zur Jahrhundertwende flanierte. Wohin Egons Vater seine Familie kutschierte.
- Weshalb die Tullner heimlich tuschelten.
- Und warum der Bahnhofsvorstand zu den Honoratioren der Stadt zählte.
Konzept und Gestaltung
Das Konzept für den neuen Egon Schiele-Weg stammt vom international renommierten Büro tourismusdesign.
Die Stationenabfolge ist landschaftsplanerisch gestaltet und bildet innerhalb der Stadt Tulln ein attraktives Gesamtbild
für die Besucher. Bestehende Ressourcen, wie gastronomische Betriebe, Geschäfte und Vermarkter, die am
Themenweg liegen, werden miteingebunden. Durch die Besucherlenkung bietet sich der Themenweg sowohl für Einzelreisende
als auch für Gruppen und insbesondere Familien mit Kindern an. Neben einem eigenen Plan zum Egon Schiele-Themenweg
erhält man vor allem auch über einen QR Code auf mobilen Endgeräten (z.B. Smartphones) weitere Informationen
und Geschichten zu den jeweiligen Stationen.
Geburtshaus und 60 Originale im Schiele Museum
Bereits im Vorjahr wurde die Wohnung, in der Schiele im Jahr 1890 geboren wurde, umgestaltet. Die einzelnen
Räume der Bahnhofswohnung erzählen mittels eines modernen Audio-Systems via Soundduschen zahlreiche Geschichten
über Aufstieg und Fall der Familie Schiele. Das Gestaltungskonzept vermeidet eine authentische Rekonstruktion,
indem die Möbel hellgrau lackiert wurden. Dennoch wird der Charakter einer bürgerlichen Wohnung vermittelt
und das unmittelbare Lebensgefühl dieser Zeit spürbar gemacht. In den stilgerecht eingerichteten Zimmern
ist u.a. auch Original-Spielzeug aus der Zeit Schieles zu sehen.
Seit 1990 ist das Egon Schiele-Museum an der Donaulände zu besuchen. Das Museum widmet sich den Anfängen
des Künstlers, zu sehen sind ausschließlich Originale: 60 Gemälde sowie Fotos und Dokumente aus
dem Leben des Künstlers erwarten die Besucher. Für Kindergruppen und Schulklassen wird ein eigenes Programm
zur spielerischen Kunstvermittlung geboten, bei der sich die Kinder selbst kreativ einbringen können. Egon
Schiele (1890-1918) zählt neben Gustav Klimt und Oskar Kokoschka zu den bedeutendsten Künstlern der Wiener
Moderne. Am 12. Juni 1890 im Bahnhof Tulln an der Donau geboren, sticht er schon als Zehnjähriger durch seine
künstlerische Begabung hervor. Egon Schiele erliegt am 30.10.1918, also gerade einmal 28-jährig, der
"spanischen Grippe". Sein Schaffen umfasst zu dieser Zeit bereits weit mehr als 3.000 Kunstwerke. Seine
am Sterbebett geäußerte Überzeugung, die Bilder würden später in allen großen Museen
der Welt hängen, sollte sich in beeindruckender Weise bewahrheiten.
|