4. Tourismuskonferenz von Bund und Ländern - Anteil des Gesundheitstourismus soll in Richtung
20 Prozent gesteigert werden - Neue Herbstkampagne der Österreich Werbung
Bad Tatzmannsdorf/Wien (bmwfw) - Zum Auftakt der 4. Tourismuskonferenz von Bund und Ländern präsentierte
Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner gemeinsam mit Burgenlands Tourismuslandesrätin Michaela
Resetar und Österreich-Werbung- Geschäftsführerin Petra Stolba aktuelle Maßnahmen für
den Ausbau des Gesundheitstourismus. "Der Gesundheitstourismus ist saisonunabhängig, bietet neue Wachstumschancen
und schafft zusätzliche Arbeitsplätze. Auch aufgrund des demographischen Wandels mit einer älter
werdenden Gesellschaft handelt es sich dabei um einen der künftigen Megatrends", sagte Mitterlehner am
08.05. in Bad Tatzmannsdorf. Nach dem Rekordjahr 2013 verdeutliche die schwierige Wintersaison, wie wichtig wetterunabhängige
Angebote sind, um den Tourismus noch krisenfester zu machen. Unterstützend wirken die bei der Österreichischen
Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) abrufbaren Förderungen. Allein in den vergangenen vier Jahren hat die
ÖHT mit zinsgünstigen Krediten von 130 Millionen Euro für Gesundheits- und Wellnessbetriebe ein
Investitionsvolumen von 280 Millionen Euro ermöglicht.
"Das Burgenland entwickelt sich immer mehr zur Ganzjahresdestination. Knapp 50 Prozent der 2,85 Millionen
Nächtigungen im Burgenland entfallen auf den Wellness- und Thermentourismus. Seit 1995 gab es ein Nächtigungsplus
von rund 40 Prozent, die Bettenauslastung ist gestiegen und die Arbeitsplätze in der Gastronomie und Beherbergung
haben sich auf über 6.100 verdoppelt. Mit Unterstützung der EU, des Bundes und durch die Kofinanzierung
des Landes wurden seit 1995 von Tourismus- und Freizeitbetrieben im Burgenland über 950 Millionen Euro investiert"
hebt Landesrätin Resetar hervor und bedankt sich bei Mitterlehner für die hervorragende Unterstützung.
Gesundheitstourismus mit Wachstumschance in Richtung 20 Prozent
Österreichweit waren zuletzt schon 20 Millionen Nächtigungen pro Jahr dem Gesundheitstourismus zuzuordnen,
was einem Anteil von 15 Prozent an allen Nächtigungen in Österreich entspricht. "Wir wollen diesen
Anteil künftig in Richtung 20 Prozent steigern. Dabei geht der langfristige Trend in Richtung einer stärkeren
Spezialisierung - also von reinen Wellness-Angeboten, die oft nur als Zusatzangebote wahrgenommen werden, hin zu
ganzheitlichen Konzepten. Umso wichtiger ist eine qualitative Vertiefung der Angebote, wofür Österreich
dank seiner sauberen Umwelt und der einzigartigen Natur beste Voraussetzungen hat", so Mitterlehner. „Gesundheitsangebote,
die ihre Ressourcen aus der Region schöpfen, werden mit ihrem authentischen Bezug beim Gast punkten können.
Zum Beispiel Alpine-Wellness-Angebote, die eingebettet in die Landschaft die gesundheitliche Wirkung der alpinen
Höhenlage nutzen und auf Besonderheiten wie Massagen mit Steinöl, Holz in der Bauweise oder Verarbeitung
von Lebensmitteln lokaler Biolieferanten in der Küche setzen“, konkretisiert ÖW-Geschäftsführerin
Petra Stolba.
Neue Herbstkampagne der Österreich Werbung
Der Gesundheitstourismus ist auch einer der Schwerpunkte in der neuen ÖW-Herbstkampagne, die 2014 unter
dem Motto "Entdecke den Herbst für Dich. Urlaub in Österreich." steht. Neben Wellness und Regeneration
geht es dabei um die Aspekte Bewegung und Genuss (Wandern, Rad, Wein) sowie Kultur in Stadt und Land. Mitterlehner
und WKO-Bundesspartenobmann Hans Schenner haben sich auf diese Herbstoffensive zur Saisonverlängerung mit
einem Volumen von rund 500.000 Euro geeinigt. "Wir zielen damit vor allem auf den inländischen Gast ab,
wollen also noch mehr Österreicherinnen und Österreicher zu einem Urlaub im eigenen Land motivieren.
Damit bleibt Kaufkraft im Land", so Mitterlehner. "Mit attraktiven, buchbaren Angeboten und einer aufmerksamkeitsstarken
Kampagne wollen wir für Kurzreisen im Herbst begeistern. Denn eine Stärkung der Monate September und
Oktober ist ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zum Ganzjahrestourismus“, ergänzt Stolba.
Tourismus als Konjunkturstütze - Investitionsbereitschaft steigt
Als positives Signal für einen stärkeren Aufschwung wertet Mitterlehner, dass die Investitionsbereitschaft
der Tourismuswirtschaft steigt: In den ersten vier Monaten 2014 ist die Kreditnachfrage bei der ÖHT gegenüber
demselben Zeitraum des Vorjahres um zehn Prozent höher, das beantragte Kreditvolumen lag bei 94,5 Millionen
Euro. Sogar um 30 Prozent gestiegen ist die Nachfrage nach Jungunternehmerförderungen, mit denen Projekte
im Gegenwert von 13,4 Millionen Euro unterstützt werden konnten. "Damit werden neue, innovative Projekte
unterstützt, die der Tourismus dringend braucht, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben", so
Mitterlehner. Als neues Angebot wird über die ÖHT eine Kooperation mit der Europäischen Investitionsbank
gestartet. "Damit werden unsere Tourismusbetriebe pro Jahr ein zusätzliches Kreditvolumen von 38 Millionen
Euro abrufen können. Insgesamt wollen wir die Funktion des Tourismus als Konjunkturstütze weiter stärken",
betont Mitterlehner.
Neue Gesundheitsplattform als Ziel des Burgenlands
Um sich gemeinsam besser vermarkten zu können, spricht sich Landesrätin Resetar für eine bundesländerübergreifende
Gesundheitsplattform im Tourismus aus: "Wir könnten uns damit noch stärker als Gesundheits- und
Wellnessland präsentieren. Die engere Kooperation im Marketing, die klare Aufgabenverteilung und das Bündeln
von Kräften sind wichtige Erfolgsfaktoren" betont Resetar. Als weitere Maßnahme will sie die Dachmarke
„Gesundheits- und Wohlfühlland Burgenland" etablieren, um die gesundheitstouristischen Angebote noch
stärker mit den Themen Wein, Kulinarik, Sport, Kultur und Natur zu verknüpfen.
Abgestimmtes Vorgehen von Bund und Ländern
Im Rahmen der jährlichen Tourismuskonferenz kommen Bund, Länder und Branchenvertreter zusammen, um
über aktuelle Chancen und Herausforderungen zu diskutieren. Neben dem Gesundheitstourismus geht es insbesondere
um die Themen Marketing, effiziente Förderungen und Betriebsübergaben. "Durch ein abgestimmtes Vorgehen
wollen wir die Rahmenbedingungen für Tourismusbetriebe verbessern und Österreichs Position im internationalen
Wettbewerb stärken. In dieser Hinsicht hat sich auch unsere vor vier Jahren gestartete Tourismusstrategie
bezahlt gemacht", so Mitterlehner. Die nächste Tourismuskonferenz wird auf Einladung des Landes Niederösterreich
am 28. Mai 2015 in Krems stattfinden.
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2. Österreichischer Innovationspreis Tourismus geht an Projekte aus dem Burgenland
und Kärnten
Wirtschafts- und Tourismusminister zeichnete innovative, buchbare und kulturtouristische
Angebote aus der Tourismus- und Freizeitwirtschaft aus
Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner hat am Abend den gemeinsam mit den Bundesländern
ausgelobten 2. Österreichischen Innovationspreis Tourismus (ÖIT) verliehen. In der Kategorie "saisonale,
buchbare, kulturtouristische Angebote" gewann der Kärntner Verein pankratiumgmünd mit seinem Projekt
"das haus des staunens". Den Sieg in der Kategorie "buchbare, kulturtouristische Ganzjahresangebote"
holte sich die Raiding Foundation aus dem Burgenland mit dem Projekt "Storchenhaus". Beide Gewinner wurden
von einer Expertenjury ausgewählt und erhalten ein Preisgeld von je 10.000 Euro.
"Wir müssen den Innovationsgedanken im Tourismus auf allen Ebenen stärken. Denn die erfolgreiche
Umsetzung neuer Ideen stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Tourismus und entscheidet
über den langfristigen Erfolg", sagte Mitterlehner bei der Preisverleihung im Arkadenheurigen des Freilichtmuseums
in Bad Tatzmannsdorf. "Die prämierten Projekte sollen als Vorbild und Inspiration für die Weiterentwicklung
der Angebote in der gesamten Tourismus- und Freizeitwirtschaft sein. Damit können wir neuen Ideen im Tourismus
stärker zum Durchbruch verhelfen", so Mitterlehner. Bei den Einreichungen zum ÖIT sticht insbesondere
die Betonung regionaler Alleinstellungsmerkmale hervor - von der Inszenierung von immateriellem Kulturgut über
Brauchtum und Outdoor-Erlebniswelten bis hin zu Kulinarik und Kultur.
Jurybegründungen für die Innovationspreisgewinner
"Das Haus des Staunens" – pankratiumgmünd – ist eine neuartige und innovative Erlebniswelt mit
hohem Erlebnischarakter für Menschen aller Altersstufen, die sich ideal in das touristische Angebot der Künstlerstadt
Gmünd einfügt. Die verschiedenen Experimentierstationen laden zum Ausprobieren, Beobachten, Entdecken
und Spielen ein und ermöglichen dadurch eine interaktive Auseinandersetzung mit den Themen Wissenschaft und
Kultur. Über den spielerischen Wahrnehmungszugang, der alle Sinne anspricht, kann der Besucher Naturphänomenen
auf den Grund gehen und emotional erfahren. Die attraktive Kombination von Unterhaltung und Wissenstransfer soll
beispielgebend für weitere Ausstellungen und Erlebniswelten sein. Durch den hohen künstlerischen, wissenschaftlichen
und pädagogischen Anspruch wurde mit dem Haus des Staunens ein Erlebnisangebot mit hoher touristischer Vorbildwirkung
geschaffen, von der die gesamte Region profitieren kann.
Das "Storchenhaus" als erstes von zehn multifunktionalen Gästehäusern ist ein neuer und
mutiger Ansatz, um den Bekanntheitsgrad von Raiding durch internationale Berichterstattung zu steigern. Mit diesem
Konzept macht Raiding, die Geburtsstadt von Franz Liszt und ein Ort mit hoher Architektur-Affinität, neue
Zielgruppen auf sich und die Region aufmerksam. Das eigenfinanzierte Projekt verbindet burgenländische und
japanische Traditionen auf einzigartige Weise. Besonders dieser internationale, Kulturen-übergreifende Ansatz
ist auszeichnungswürdig. Darüber hinaus verfügt das Projekt über das Potenzial, überregionale
Bedeutung für den Architekturtourismus zu erlangen. Mit dem regionalwirtschaftlichen Ansatz, neue Beherbergungsstrukturen
zu schaffen, wurde auch dem Anspruch an organischem Wachstum Rechnung getragen. Aus diesem Grund stellt das Projekt
ein Vorbild für die österreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Bezug auf die regionale Wertschöpfungssteigerung
dar.
Anerkennungspreis für Mobilitätsprojekt vergeben
Für das von der Rail Tours Touristik GmbH eingereichte Projekt "Kombitickets Kulturgenuss" vergab
Tourismusminister Mitterlehner einen Anerkennungspreis. "Das Projekt greift mit der Mobilität ein wichtiges
und zukunftsträchtiges Thema auf und stellt eine Alternativlösung zum Individualverkehr dar", so
Mitterlehner.
Urkunden für Zweit- und Drittplatzierte sowie für die Nominierten
Neben den Siegerprojekten wurden in beiden ÖIT-Kategorien Projekte für den zweiten und den dritten
Platz gekürt:
In der Kategorie "saisonale, buchbare, kulturtouristische Angebote" wurde der zweite Platz der IMaGE
Performing Arts Promotion Veranstaltungsorganisation GmbH in Wien für das Projekt "Kammeroper Schönbrunn
- isaOpera" zuerkannt. Der dritte Platz ging an das Hotel "DER SEEHOF" in Salzburg mit dem Projekt
"Verstörungen - ein Fest für Thomas Bernhard".
In der Kategorie "buchbare, kulturtouristische Ganzjahresangebote" wurde die Ursin Haus Vinothek &
Tourismusservice GmbH in Niederösterreich mit dem Projekt "WEINWEG Langenlois und GARTENWEG Schiltern"
mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Der dritte Platz ging an die art-lodge****Katrin Liesenfeld-Jordan & Dirk
Liesenfeld GesbR in Kärnten mit dem Projekt ""Avantgarde-Alm"-junge Kunst aus Österreich".
All jene Projekte, die von den Bundesländern für die bundesweite Auswahl nominiert worden waren, erhielten
ebenfalls Anerkennungsurkunden:
In der Kategorie "saisonale, buchbare, kulturtouristische Angebote"
- Kulturverein Schloss Halbturn im Burgenland mit dem Projekt "Kunst-Kultur-Kulinarik-Wein"
- Weinviertel Tourismus GmbH in Niederösterreich mit dem Projekt "Tafeln
im Weinviertel"
- Winterwärme Bad Ischl-Salzkammergut-Therme in Oberösterreich mit dem
Projekt "Winterwärme Bad Ischl - Salzkammergut-Therme: Auf den Spuren von Sisi und Franz"
- Mid Europe in der Steiermark mit dem Projekt "Mid Europe Schladming - internationales
Blasmusikfestival"
- Familotel Landgut Furtherwirt in Tirol mit dem Projekt "Brauchtum gemeinsam
leben und erleben. UNSER BRAUCHTUM IM JAHRESLAUF"
- Bezau Beatz, Alfred Vogel in Vorarlberg mit dem Projekt "Bezau Beatz"
In der Kategorie "buchbare, kulturtouristische Ganzjahresangebote":
- Oberösterreich Tourismus in Oberösterreich mit dem Projekt " Verbündet.Verfeindet.Verschwägert.
Bayern und Österreich "
- FAHRTRAUM GmbH in Salzburg mit dem Projekt "fahr(t)raum"
- Panorama Tourismus Österreich in der Steiermark mit dem Projekt "Panorama
Tourismus"
- Verein Wiener Spaziergänge in Wien mit dem Projekt "Wiener Spaziergänge"
Über den Österreichischen Innovationspreis Tourismus
Der Österreichische Innovationspreis Tourismus wird von Bund und Ländern gemeinsam vergeben, um die gesamtwirtschaftliche
Bedeutung des Tourismus zu unterstreichen und die wichtigen innovativen Impulse in diesem Wirtschaftssektor zu
würdigen. Die Entscheidung unter den nominierten Projekten trifft eine unabhängige Fachjury auf Basis
folgender Kriterien: Innovationsgedanke bzw. Neuartigkeit des Projektes, Vorbildwirkung und Vorzeigecharakter für
andere Unternehmen, ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit, Beitrag zur nachhaltigen Qualitätsverbesserung,
Wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projektes, Steigerung der regionalen Wertschöpfung und Belebung der
Region, Stimmigkeit des Projektes mit der Region und der regionalen Kultur, Bedeutung für den regionalen/überregionalen
touristischen Markt. Dies entspricht auch den Zielsetzungen der Tourismusstrategie.
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