Tag der Befreiung: Grüne legten weiße Rosen auf Salzburger Stolpersteine als Zeichen
gegen Verhetzung
Wien (grüne) - Naziparolen bei der Synagoge, beschädigte Stolpersteine, dazu unverhohlene Gewaltdrohungen
gegen BettlerInnen im Internet - in Salzburg häuften sich in der jüngsten Vergangenheit Vorkommnisse,
die auf ein zunehmend radikaler werdendes Klima in der Gesellschaft schließen lassen. "Wir haben heute
auf Initiative von Landesrätin Martina Berthold auf alle 217 in Salzburg verlegten Stolpersteine weiße Rosen gelegt, um ein Zeichen gegen rechte Hetze zu setzen und um
daran zu erinnern, wohin Ressentiments eine Gesellschaft führen können", sagt Eva Glawischnig, Bundessprecherin
und Klubobfrau der Grünen, die sich am 08.05. anlässlich der grünen Europatour 2014 in Salzburg
aufhielt.
"Der heutige 8. Mai, der Jahrestag der Kapitulation des NS-Regimes, ist für mich ein Freudentag. Mit
diesem Tag konnte der Aufbruch in Richtung Demokratie beginnen. Das kritische Gedenken an diese Ereignisse ist
wichtig, doch dieses Gedenken sollte auch in dem Bewusstsein begangen werden, dass Antisemitismus und Rassismus
in unserer Gesellschaft immer noch vorhanden sind. Antisemitismus, Übergriffe auf Roma und Sinti sind aber
nicht nur ein Problem in Österreich, sondern in ganz Europa. Solange in Parlamenten, wie etwa derzeit besonders
in Ungarn, von gewählten PolitikerInnen verbale Provokationen an der Tagesordnung stehen, wird dies dazu führen,
dass eine gefährliche Aufschaukelung passiert. Dem sollten wir als Europäerinnen und Europäer entgegen
treten", so Glawischnig.
"Erfreulich ist, dass am Wiener Ballhausplatz schon mit dem Bau des Deserteurdenkmals begonnen wurde. Ich
wünsche mir, dass sich auch der Bund daran beteiligt, vor allem was die Finanzierung der Vermittlung, Didaktik
und Nachnutzung betrifft", sagt Glawischnig.
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