Neues PwC-Papier fordert, dass das Thema Steuern auf die Agenda des Vorstands kommt
Wien (pwc) – Fast zwei Drittel aller CEOs weltweit pochen auf eine rasche Reform des internationalen Steuersystems.
70 % von ihnen sehen die Auswirkungen der Steuern auf das Wachstum ihres Unternehmens als eines ihrer wichtigsten
Anliegen. Im neuen Papier „Steuerstrategie und Unternehmensreputation: Ausgleich zwischen Vertrauen und Wachstum“
analysiert PwC die Einstellungen von CEOs zur steuerpolitischen Themen und bietet Unternehmen einen Zugang zu umfassenden
Steuerstrategien. PwC verfügt über das weltweit größte Netzwerk an Steuerexpertinnen und -experten.
PwC fand heraus, dass Steuerstrategie und Steuerpolitik am besten direkt beim Vorstand angesiedelt sind und Themen,
wie Einfluss auf Stakeholder, Transparenz, Behörden und Regulierung sowie Kommunikation, beinhaltet sollen.
Ebenso wurde untersucht, welchen Einfluss Steuererhöhungen auf das Geschäft haben, welche Meinungen CEO
zur Steuertransparenz vertreten und welche Aussichten eine internationale Steuerreform hat.
„CEOs haben einen Balanceakt vor sich. Die steigende Steuerbürde sorgt bei vielen für ernsthafte Bedenken,
und die öffentliche Einstellung zum Thema Steuern ändert sich. Steuerstrategien eines Unternehmens,
auch wenn sie vollkommen legal sind, können ein enormes Risiko für die Reputation eines Unternehmens
sein.“, sagt Mag. Christine Weinzierl, Partnerin bei PwC Österreich. „PwCs 2014 Global CEO Survey zeigt, dass
sich CEOs des Risikos, das mit der unternehmenseigenen Steuerpolitik verbunden ist, bewusst sind und daher aktiv
ihren gesamten Steuerbeitrag zur Gesellschaft aufzeigen möchten.“
Unternehmenssteuern tragen zusammen betrachtet weit mehr zur Gesellschaft bei, als die oft kontrovers diskutierte
Steuer auf Unternehmensgewinne, so PwC. Unternehmen zahlen u.a. bereits Lohnabgaben und indirekte Steuern, wie
Umsatzsteuer und Verbrauchsteuern neben zahlreichen anderen Steuern und Abgaben. All diese Abgaben sind Teil des
Gesamtbildes, das die Unternehmen als Maßstab der fairen und offenen Behandlung von Steuer heranziehen.
Die wichtigsten Erkenntnisse :
- Eine Reform der Steuern stellt für CEOs das wichtigste Anliegen dar; 65
% sagen, dass das internationale Steuersystem nicht den Ansprüchen von multinationalen Konzernen genügt.
27 % sind jedoch zuversichtlich, dass sich die G20 Staaten in der nahen Zukunft auf eine gemeinsame Steuerreform
einigen können.
- CEOs sehen die Steuerbürde als größte Wachstumsbremse für
Expansionen im In- und Ausland. 70 % der CEOs befürchten, dass Steuern das Wachstumspotenzial beeinflussen.
- CEOs sind sich bewusst, dass das Vertrauen zwischen Unternehmen und ihren Stakeholdern
wieder neu aufgebaut werden muss. 40 % sagen, dass fehlendes Vertrauen ihr potenzielles Wachstum behindert, im
Vergleich zu 37 % im Vorjahr.
- Viele CEOs bestärken die Bedeutung einer ethischen Grundhaltung bei Unternehmensentscheidungen.
Drei Viertel sehen es als wichtig an, dass ihr Unternehmen als Unternehmen wahrgenommen wird, das einen „fairen
Anteil“ an Steuern bezahlt.
- Insgesamt betrachten 63 % aller CEOs weltweit die staatliche Steuerpolitik und
die Wettbewerbsfähigkeit nationaler Steuersysteme als einen der wichtigsten Faktoren bei Entscheidungen über
einen Geschäftsstandort.
- CEOs haben wenig Vertrauen in die eigene Regierung oder die internationale Community,
wenn es darum geht, die notwendigen Steuerreformen durchzuführen. Nur 21 % der CEOs glauben, dass die Regierung
effektiv daran arbeitet, ein international wettbewerbsfähiges und effizientes Steuersystem auf die Beine zu
stellen.
„Die Realität zeigt, dass Steuern sowohl Kosten als auch Verpflichtung sind. Eine gut durchdachte Steuerstrategie
balanciert Kostendruck, staatlichen Finanzbedarf und internationale Steuernormen auf nachhaltige Weise“, so Weinzierl.
„Es geht nicht nur darum, Steuern auf dem niedrigst möglichen Niveau zu zahlen.“
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