Technische Aufwertung und Face-Lifting für Personenhafen Wien - Schifffahrtszentrum wird
schönster Personenhafen an der Donau in Europa
Wien (rk) - Die touristische Flussschifffahrt boomt, Donau-Kreuzfahrten erleben ein enormes Wachstum. Die
Reedereien bauen ihre Flotten konsequent aus. Wien zählt zu den beliebtesten Destinationen, die angelaufen
werden. Rund 260.000 Passagiere gehen im Schifffahrtszentrum bei der Reichsbrücke pro Jahr an Land. Sie kommen
mit den großen Donau-Kreuzfahrtschiffen, die auf ihren Flussfahrten auch die Stadt Wien regelmäßig
ansteuern. Das Schifffahrtszentrum bei der Reichsbrücke am Handelskai ist damit das "Tor nach Wien"
für diese Passagiere.
Die Wiener Donauraum Länden und Ufer Betriebs- und Entwicklungsgesellschaft - ein Unternehmen der Wien Holding
- startet nun mit der Neugestaltung des Areals rund um das Schifffahrtszentrum. Gleichzeitig wird die Infrastruktur
für die Versorgung der Kabinen-Schiffe und der Passagiere hochgerüstet. Am 08.05. gab Vizebürgermeisterin
Renate Brauner den Startschuss für das Projekt, gemeinsam mit Peter Hanke, Geschäftsführer der Wien
Holding, und Ronald Schrems, Geschäftsführer der Wiener Donauraum GmbH.
Nächster Schritt, um Wien als Donaustadt noch attraktiver zu machen
"Die Donau ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Frachtschifffahrt, sondern auch
in touristischer Hinsicht für Wien besonders wertvoll. Mit der Neugestaltung und dem technischen Ausbau der
Kai- und Vorkaianlagen im Personenhafen Wien schaffen wir nicht nur optimale Voraussetzungen für die Reedereien
und die Passagiere, sondern werden damit noch stärker vom Wachstum im Segment der River Cruises profitieren",
so Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner.
"Nach dem Twin City Liner, der Schiffsstation City am Schwedenplatz und der Übernahme des Yachthafens
Marina Wien durch den Hafen Wien setzen wir nun im Personenhafen Wien bei der Reichsbrücke den nächsten
großen Schritt, um Wien am Wasser noch attraktiver zu gestalten. Schon in den letzten Jahren haben wir das
Schifffahrtsgebäude im Personenhafen Schritt für Schritt saniert und das neue Restaurant "The View"
heuer eröffnet. Mit dem neuen Projekt gestalten wir ein attraktives und serviceorientiertes "Entree"
für die Donaukreuzer und ihre Passagiere samt modernster technischer Infrastruktur für die Versorgung
der Schiffe", so Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke.
Rund sieben Millionen Euro fließen in die Neugestaltung und Modernisierung des Areals, die bis Mitte 2015
abgeschlossen sein wird.
Moderne Infrastruktur und attraktives Umfeld für Passagiere und Schiffe
Das große, mächtige Schifffahrtsgebäude am Handelskai kennen die meisten WienerInnen als Schauplatz
der ORF Krimiserie SOKO Donau. Wo in der Fernsehserie die KriminalbeamtInnen arbeiten, erledigen in Wirklichkeit
die MitarbeiterInnen des Personenhafen Wien, Angestellte von Reedereien, Reisebüros und Reiseveranstaltern
ihren Job. Am Kai vor der in der Sonne schimmernden und spiegelnden Glasfassade des Gebäudes gehen pro Jahr
rund 3.600 Flusskreuzer mit mehr als 260.000 Passagieren vor Anker.
Im Zentrum der Arbeiten stehen die Vorkaiflächen im Bereich des Schifffahrtszentrums sowie flussab- und flussaufwärts
der Reichsbrücke. Auf einer Länge von mehr als einem Kilometer befinden sich dort acht Anlegestellen
für die großen Donaukreuzer. Dazu kommen vier weitere Anleger mit Pontons. Insgesamt bietet das Schifffahrtszentrum
Platz für 36 große Kabinenschiffe, die gleichzeitig vor Anker gehen und versorgt werden können.
Die Gesamtfläche beträgt 45.000 Quadratmeter, allein die Vorkaiflächen umfassen 20.000 Quadratmeter.
"Im Rahmen des Projekts wird die Infrastruktur für die Versorgung der Schiffe und der Passagiere komplett
erneuert. Unser Ziel ist es, einen der schönsten und effizientesten Passagierhäfen an der Donau in Europa
zu schaffen", so Ronald Schrems, Geschäftsführer der Wiener Donauraum, die das Projekt abwickelt.
So werden sämtliche Versorgungsleitungen saniert, Strom- und Wasserleitungen werden verstärkt und neu
dimensioniert, um auch für künftige Anforderungen gerüstet zu sein. Ein neues Verkehrsleitsystem
mit Einbahnregelung wird für einen reibungslosen Ablauf der An- und Abreise der Passagiere, die hauptsächlich
mit Reisebussen erfolgt, sorgen. Für die Passagiere wird ein neues Leitsystem eingerichtet, neue Verweil-
und Wartezonen werden angelegt. Und es wird die komplette Oberfläche am Vorkai mit neuen Bodenbelägen
sowie neuen Frei- und Grünflächen ausgestattet.
Starkes Wachstum bei den River Cruises
Die River Cruises erfreuen sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit. Immer mehr Menschen machen
Urlaub auf dem Schiff und reisen auf der Donau von Passau über Wien bis ans Schwarze Meer. Laut der Cruise
Line International Association (CLIA) legten die River Cruises in den letzten Jahren ein durchschnittliches Wachstum
von 10 Prozent hin.
Dieser Aufwärtstrend gilt auch für Wien als Donaustadt. In den letzten zehn Jahren hat sich das Passagieraufkommen
im Personenhafen Wien mehr als verdoppelt. Gingen im Jahr 2004 im jährlichen Durchschnitt rund 130.000 Passagiere
an Land, so waren es im Jahr 2013 rund 260.000. Die Gäste kommen hauptsächlich aus westeuropäischen
Ländern, aus Nordamerika und Australien. Auch die Steigerung bei der Anzahl der Schiffe, die jährlich
am Kai des Schifffahrtszentrums anlegen, ist gestiegen. Heute machen pro Jahr rund 3.600 Schiffe ihre Taue an den
Pollern fest, um etwa 300 mehr als vor zehn Jahren.
Die Schiffe, die heute auf der Donau fahren, sind auch wesentlich größer als früher. Das Durchschnittsschiff
vor zehn Jahren war 80 bis 90 Meter lang. Heute sind die größten Schiffe 124 bis 135 Meter lang und
bringen es auf eine Breite von 12 bis 24 Metern. Das größte Schiff, das in Wien anlegt, ist die MS Mozart
mit einer Länge von 135 Metern und einer Breite von 24 Metern. Und schon wird die nächste Generation
von Langschiffen für die Flussschiffahrt angedacht, die dann sogar 150 Meter lang sein sollen.
Versorgung der Schiffe und Passagiere ist logistische Höchstleistung
So gut wie alle großen River Cruises Anbieter vertäuen ihre Schiffe am Kai des Wiener Personenhafens
bei der Reichsbrücke. Dazu zählen die führenden Anbieter wie Viking River Cruises, A-Rosa, Alsace
Croisières, KD Premicon oder AMA Waterways. Ein Beispiel für ein solches Schiff ist die "A-Rosa-Donna".
124,5 Meter lang ist das Schiff und rund 14,4 Meter breit. Das schwimmende First-Class-Hotel ist mit 100 Kabinen
eines der größten Kreuzfahrtschiffe, die im Personenhafen Wien anlegen. Eine Crew von 50 MitarbeiterInnen
kümmert sich um das Wohlbefinden der 242 Passagiere.
Im Durchschnitt bleiben Kreuzfahrtschiffe wie dieses rund 32 Stunden in Wien. Während die Passagiere auf Sightseeing
in der City unterwegs sind oder es sich an Bord gut gehen lassen, arbeitet die Crew daran, dass auch in den kommenden
Stunden und Tagen der Kreuzfahrt alles ausgezeichnet klappt. So muss das Schiff zum Beispiel Wasser bunkern, die
Lager des schwimmenden Hotels mit Restaurants und Bars müssen aufgefüllt werden. Da werden schon hunderte
Kilo Lebensmittel und Getränke an Bord gebracht, genauso wie jede Menge Non-Food Artikel vom Toilettenpapier
bis zum Putzmittel. Und natürlich muss auch der Müll entsorgt werden. Und das alles auf eine Art und
Weise, dass es von den Gästen nahezu unbemerkt bleibt.
Das Schifffahrtszentrum bei der Reichsbrücke kann auch noch mit einem besonderen Service aufwarten. Als einziger
Personenhafen an der Donau befindet sich auf dem Areal ein Schiffs-Versorgungsunternehmen, dessen Spezialisten
so gut wie alle Herausforderungen auch im Bereich der Schiffstechnik meistern.
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