Acht Chöre aus verschiedenen europäischen Ländern gestalten heuer die Eröffnung
der Festwochen auf dem Wiener Rathausplatz.
Wien (rk) - Am 9. Mai ist offizieller Europatag und damit Anlass für die Eröffnung der Wiener
Festwochen ab 21.20 Uhr auf dem Rathausplatz. Bei der Pressekonferenz vor der Bühne, die mit asiatischen Elementen
auf den diesjährigen Schwerpunkt hinweist, wurde heute Vormittag das Eröffnungsprogramm vorgestellt.
Das bislang geltende Motto "Österreich singt" wird auf Europa ausgeweitet. Acht ausgewählte
Chöre aus Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Finnland, Kroatien, Lettland und Litauen sind zu Gast. Österreich
wird vom jungen Wiener Chor "coro siamo", zu deutsch "Wir sind Chor", vertreten, der den heimischen
Wettbewerb gewann.
Von Wien nach Europa
Der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny beschrieb die Begrüßung der Festwochen-Eröffnung
als "einzigartiges Erlebnis, bei dem einem das Herz aufgeht, wenn man die tausenden Menschen vereint auf dem
Rathausplatz sieht". Das zeige, dass "in Wien qualitätsvolle Kunst gelebt wird". Wenn diese
Botschaft eines friedlichen Europas von Wien in andere Länder hinaus getragen werde, sei das Ziel erreicht.
Mit dem Herzen dabei
Cornelius Meister, Leiter des ORF-Radio Symphonieorchesters Wien dirigiert heuer zum vierten Mal und bemühe
sich, durch Musik und Gesang noch weiter zu einem Zusammenhalt in Europa beizutragen. Die Arbeit mit dem Arnold
Schönberg-Chor sei beeindruckend und auch die Anzahl der SängerInnen, aber es komme vielmehr darauf an,
"dass jede und jeder mit dem Herzen dabei ist".
Symbolträchtige Botschaft
Auch für Martin Traxl, Leiter ORF-TV-Kultur, stehe das friedliche Zusammensein über Landesgrenzen
hinweg im Mittelpunkt. Er freue sich über die Ausweitung auf Europa und berichtete, dass die Eröffnungsfeier
derzeit in zehn Länder, darunter die Ukraine übertragen werde. Auch die Liveschaltung nach Riga, einer
der Kulturhauptstädte 2014, sei vorgesehen. Am symbolträchtigen Europatag, im symbolträchtigen Gedenkjahr
2014 sei eine Friedensbotschaft von besonderer Bedeutung, "ist doch Singen der unmittelbarste Ausdruck künstlerischen
Schaffens", so Traxl.
Ein Abend wie Europa selbst
Gerald Votava schrieb das Buch zur Festwochen-Eröffnung. Er betonte, dass der Abend wie Europa selbst
sei: "Musik aus verschiedenen Zeiten über verschiedene Ereignisse ergibt ein Bild, wie Europa aussieht".
Damit solle die europäische Identität spürbar gemacht werden. Der Schauspieler Cornelius Obonya
werde die Gelegenheit der Moderation nutzen, "ein Zeichen der Dankbarkeit zu setzen, dass wir das Privileg
haben, so friedlich zu leben, obwohl ganz in unserer Nähe Kriege toben".
Fünf Wochen lang Kulturprogramm
Von 9. Mai bis 15. Juni tragen die 63. Wiener Festwochen auch heuer wieder zum Kulturleben in der Stadt bei.
Gezeigt werden 37 Produktionen aus insgesamt 22 Ländern, davon zwei Uraufführungen, drei Neuinszenierungen
und zwei Europa-Premieren. Wolfgang Wais, Geschäftsführer der Wiener Festwochen, betonte, dass ohne Unterstützung
durch die Kulturabteilung der Stadt Wien und der Hauptsponsoren Wiener Städtische, Erste Bank und Casinos
Austria ein Festival dieser Größenordnung nicht möglich wäre.
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