Jordanien und der arabische Raum als Chance für heimische Lebensmittelproduzenten
Linz (lk) - Großes Potenzial für die heimische Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft orteten
Oberösterreichs Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und der Honorarkonsul des haschemitischen Königreiches
Jordanien Harald Deller im Arabischen Raum: „Jordanien und der gesamte arabische Raum kann ein wichtiger Wirtschaftspartner
für unsere heimische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion – sowohl für Importe als auch Exporte
- werden.
80 % des jordanischen Rindfleischbedarfs werden größtenteils aus Georgien importiert, Butter und Milchprodukte
kommen aus skandinavischen Ländern - großes Potenzial für heimische Lebensmittelproduzenten.
Im Februar dieses Jahres besuchte Agrar-Landesrat mit einer Delegation das Königreich Jordanien. Am Programm
standen unter anderem ein Besuch der Niederlassung des oberösterreichischen Backmittelherstellers Backaldrin,
ein Treffen mit Vertretern der jordanischen Wirtschaftskammer, dem jordanischen Landwirtschaftsminister, aber auch
die Besichtigung einer Gemüseplantage sowie Branchengespräche mit Vertretern der Düngemittelproduktion
sowie Rinderzucht. "Bei dieser Reise zeigte sich, dass ein großes Interesse an wirtschaftlichen Beziehungen
vor allem auch im Lebensmittel- und Agrarbereich besteht“, so Oberösterreichs Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
„Jordanien ist der Toröffner für den gesamten arabischen Raum. Das ist ein großes Potential, das
derzeit brach liegt“, so der Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Um das zu ändern lud Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger im Beisein von Jordaniens Botschafter Hussam al Husseini
und Österreichs Honorarkonsul für Jordanien backaldrin - Geschäftsführer Harald Deller zu einem
Start-up-Meeting – mit dem Ziel Potenziale aufzuzeigen und die Beziehungen zu intensivieren. Vertreter österreichischer
Lebensmittelproduzenten, aus der Schlachtbranche, Molkereiwirtschaft, Rinderzucht und dem Agrarproduktehandel folgten
der Einladung. „Der Export nach Jordanien, aber auch in den gesamten arabischen Raum, könnte viel höher
sein. Auf unserer Reise in Jordanien haben sich Tore aufgetan. Mit vielen Möglichkeiten für Oberösterreich
und ganz Österreich." so Hiegelsberger. Harald Deller, Honorarkonsul in Oberösterreich für
Jordanien, will alle seine Kontakte anbieten, und "als Brückenbauer für Wirtschaft, Tourismus und
Kultur zwischen Oberösterreich und Jordanien fungieren.“
"Österreich und Oberösterreich haben international gesehen, ein ganz besonders gutes Image in Punkto
Lebensmittelproduktion. Unsere landwirtschaftlichen Urprodukte sind als saubere, gesunde Produkte bekannt. Dies
muss noch viel stärker am Markt positioniert werden“, sind sich Hiegelsberger und Deller einig.
Die anwesenden Wirtschaftsvertreter zeigten großes Interesse und wollen Ihre Marktchancen im arabischen
Raum prüfen. Deller engagiert sich seit fast zwanzig Jahren Jahren geschäftlich mit dem Astener Familienbetrieb
backaldrin The Kornspitz Company in Jordanien, sowie im arabischen Raum. Insgesamt ist backaldrin in über
90 Ländern tätig.
Landwirtschaft in Jordanien
6,3 Mio. Menschen leben in Jordanien, einem der trockensten Länder dieser Welt. 80 % des Landes sind Wüste.
Der BIP-Anteil der Landwirtschaft beträgt rund 3,1 %. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind
Hühnerfleisch, Schaffleisch, Tomaten, Oliven, Gurken, Auberginen und Eier. 2 Mio. Tonnen Gemüse werden
pro Jahr in Jordanien produziert, und ein großer Teil ins Ausland exportiert. Darüber hinaus kann lediglich
der Bedarf an Milch, Hühner- und Ziegenfleisch durch lokale Produktion gedeckt werden.
Importiert werden Zucker, Mais, Weizen, Sojaprodukte, Rindfleisch und Käse. Vor allem bei Rindfleisch, Fisch
und verarbeiteten Milchprodukten gibt es einen großen Importbedarf.
"Oberösterreich hat hier viel zu bieten, ob es um Zuchtrinder, Rindfleisch oder Milchprodukte geht -
diesen Markt gilt es zu erschließen. Im Gegenzug sind wir vor allem im Winter und in der Lebensmittelproduktion
auf Gemüse aus wärmeren Länder angewiesen. Auch Phosphordünger, wie er in großen Mengen
in Jordanien produziert wird, ist bei uns gefragt“, bekräftigt Hiegelsberger.
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