Delegation des finnischen Parlaments erörtert mit Abgeordneten des Nationalrats Maßnahmen
gegen Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot
Wien (pk) - Finnland habe noch mit den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu kämpfen, erläuterte
Juha Väätäinen, Vorsitzender im Finanz-Unterausschuss für Wohnbau und Umwelt des finnischen
Parlaments, die Lage seines Landes am 06.05. im Hohen Haus. Bei einem Treffen mit Nationalratsabgeordneten unter
der Leitung von Kai Jan Krainer sagte Väätäinen, nach EU-Prognosen liege man an zweitletzter Stelle
in Bezug auf das Wirtschaftswachstum, obwohl es tatsächlich Investitionen in die traditionell bedeutende Holz-
und Papierindustrie bzw. in Erneuerbare Energien gebe. Das stark vom Export abhängige nordeuropäische
Land leide an hoher Staatsverschuldung und habe vor allem Schwierigkeiten, die Arbeitslosigkeit zu senken. Interesse
zeigte die finnische Delegation daher an Maßnahmen im ebenfalls exportorientierten Österreich, um trotz
Krise für wirtschaftliche Erholung zu sorgen und so die Arbeitslosigkeit einzudämmen.
Österreichs Wirtschaft habe gerade dank der Exportwirtschaft im Vorjahr ein leichtes Wachstum verzeichnen
können, beschrieb Krainer (S) die heimische Situation. Das größte Problem, Beschäftigung zu
finden, hätten nicht ausreichend qualifizierte Personen. Die duale Ausbildung nannte der SPÖ-Mandatar
daher als wichtigen Faktor, der Arbeitslosigkeit vorzubeugen und gut ausgebildete Fachkräfte zu gewinnen.
Insgesamt verfüge Österreich über einen recht flexiblen Arbeitsmarkt, wenn auch Arbeit im Gegensatz
zu Vermögen stark besteuert werde. Werner Groiß (V) hob zudem hervor, Klein- und Mittelbetriebe erbrächten
einen großen Teil der heimischen Wirtschaftsleistung und sorgten mit ihren Lehrstellen für eine relativ
geringe Jugendarbeitslosigkeit. Angesprochen wurde von finnischer Seite außerdem der Mangel an leistbaren
Mietwohnungen, besonders in der Hauptstadt Helsinki. Die Wohnbauförderung beschrieb Maximilian Unterrainer
(S) als wirksames Mittel, Preisanstiege im Wohnbereich zu deckeln. Zwar sei Wohnungspolitik vorrangig Sache der
Bundesländer, betonte Krainer, doch wirke beispielsweise Wien mit seinen Gemeindewohnungen drohendem Wohnungsmangel
entgegen und ermögliche damit eine gute soziale Durchmischung in allen Bezirken.
|