Kunsthalle Krems: Mehr Raum für die Würdigung
 des Lebenswerkes von Dominik Steiger

 

erstellt am
07. 05. 14
11.30 MEZ

Wien (kunsthalle) - Die Retrospektive über den poetischen Universalisten Dominik Steiger (1940-2014) in der Kunsthalle Krems ist ein Highlight des heurigen Ausstellungsjahres. Das spartenumfassende Oeuvre Steigers - das Peter Weibel einst als "surreale Transformation der Wirklichkeit" charakterisierte - artikuliert sich in den Medien Zeichnung, Malerei, Druckgrafik und Plastik bis hin zu Video, Musik und Literatur. Sein fernab des Kunstbetriebes entstandenes Werk, das als große Entdeckung gilt, wird dem Publikum erstmals in seinem gesamten Facettenreichtum zugänglich gemacht.

Dem Wunsch folgend, die einzigartige Position des im Jänner dieses Jahres verstorbenen Künstlers für die österreichische Kunstgeschichte nachhaltig und explizit herauszuarbeiten, entschied sich Hans-Peter Wipplinger, Direktor der Kunsthalle Krems, für eine umfangreiche Erweiterung der Ausstellungspräsentation und damit eine Verlegung der Retrospektive vom Sommer in die Wintermonate 2014/2015. Ab 15. November 2014 wird Dominik Steigers posthum ausgerichtete Retrospektive rund 350 Werke des Künstlers auf insgesamt 1100 m2 Ausstellungsfläche präsentieren.

"Nur auf diese Weise ist es möglich, alle Aspekte des vielschichtigen Lebenswerkes von Dominik Steiger zu berücksichtigen: angefangen bei seinen frühen 'Biometrischen Texten' und den 'Zeichnungen vom Knöcheltyp' über seine 'Excerpt-Marterl', 'Kulturcollagen', 'Konversationsgrafiken' und 'Letterfälle' bis hin zu den skulpturalen 'Bois'-Objekten, der 'Art Complete'-Serie und seinen 'Rollbildern'. Auch seinen stets von subtiler Ironie geprägten musikalischen, literarischen und videografischen Werken soll nun großzügig Präsentationsfläche eingeräumt werden. Ebenso werden wir Steigers Netzwerke und Kooperationsarbeiten mit Künstlern wie Christian Ludwig Attersee, Joseph Beuys, Günter Brus, Hermann Nitsch, Arnulf Rainer, Dieter Roth, Gerhard Rühm, André Thomkins oder Oswald Wiener gebührend präsentieren. Eine entsprechende Würdigung dieses fünf Jahrzehnte umspannenden Oeuvres fordert die Notwendigkeit, zusätzlichen Ausstellungsraum zur Verfügung zu stellen, geradezu ein", so Direktor Wipplinger.

Entsprechend umfassend wird im Zuge der Aufarbeitung des Werkes von Dominik Steiger auch der die Ausstellung begleitende Katalog. Auf rund 360 Seiten vereint die im Verlag Walther König erscheinende Publikation einen reichhaltigen Bildteil (600 Abbildungen), zahlreiche Erstveröffentlichungen und substantielle Textbeiträge von Thomas Eder, Brigitte Huck, Susanne Längle, Thomas Miessgang, Gerhard Rühm, Ferdinand Schmatz, Peter Weibel und Hans-Peter Wipplinger. Für die grafische Gestaltung konnte erneut Alexander Rendi gewonnen werden.

"Die Umprogrammierung hat noch einen zusätzlichen positiven Effekt", streicht Hans-Peter Wipplinger heraus. "Auf diese Weise kann auch der für Sommer geplanten ersten umfassenden Retrospektive der österreichischen Malerin Martha Jungwirth zusätzliche Ausstellungsfläche zur Verfügung gestellt werden. "Mit diesem Schritt", so Wipplinger, "räumt die Kunsthalle Krems - und dies ist durchaus programmatisch zu verstehen - mehr Raum für zwei singuläre Persönlichkeiten der österreichischen Kunst ein."

Der Wunsch nach einer Umgestaltung des Ausstellungsprogrammes wurde aufgrund der Verschiebung der für Mitte November angesetzten Sanierungsarbeiten an der Kunsthalle Krems möglich gemacht. Für die geplanten Sanierungsarbeiten sollen Synergieeffekte mit dem für 2017 geplanten Neubau der galerie niederösterreich genutzt werden.

Adaptierte Ausstellungsdaten der Kunsthalle Krems: 13/07-02/11/2014: Martha Jungwirth. Retrospektive 13/07-02/11/2014: Gregor Schmoll. Orbis Pictus 15/11/2014-08/02/2015: Dominik Steiger. Retrospektive

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.kunsthalle.at

 

 

 

 

 

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