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Trauer um Künstlerin Maria Lassnig
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erstellt am
07. 05. 14
11.30 MEZ
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Bundespräsident Heinz Fischer
Wien (hofburg) - Mit Maria Lassnig ist die bedeutendste österreichische Malerin der letzten Jahrzehnte gestorben.
Ihre expressiven, gefühlsbetonten Bilder haben eine radikale weibliche Sicht auf den Körper und das eigene
Selbst eröffnet, der die Anerkennung lange Zeit verwehrt blieb. Umso erfreulicher war der späte auch
internationale Erfolg der Künstlerin, der in der Verleihung des Goldenen Löwen bei der Biennale in Venedig
2013 einen verdienten Höhepunkt fand. Die Bilder Maria Lassnigs nehmen schon heute in der österreichischen
Kunstgeschichte einen zentralen Platz ein und werden auch in Zukunft für kommende Generationen als Meilenstein
der Malerei gelten und als Inspiration dienen.
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Bundesminister Josef Ostermayer
"Maria Lassnig hat es, wie keine andere Künstlerin, verstanden, die Ge- und Zerbrechlichkeit
des Menschen und der menschlichen Existenz darzustellen. Nicht die Ästhetik eines abstrakten Schönheitsideals
stand im Mittelpunkt ihrer Kunst sondern die Existenz in ihrer Wahrhaftigkeit. Mit Maria Lassnig verliert Österreich
eine der wichtigsten und prägendsten Künstlerinnen. Tief betroffen nehmen wir Abschied von dieser großen
Malerin", so Bundesminister Josef Ostermayer zum Ableben von Maria Lassnig.
Maria Lassnig erhielt den Großen Österreichischen Staatspreis 1988, war seit dem Jahr 2005 Trägerin
des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst und Mitglied der Kurie Kunst und des Kunstsenats.
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Landeshauptmann Peter Kaiser
Klagenfurt (lpd) - Die aus Kärnten stammende Malerin Maria Lassnig ist am 06.05. im Alter von
94 Jahren in Wien verstorben. Landeshauptmann Peter Kaiser zeigt sich von ihrem Ableben tief betroffen und würdigt
ihr einzigartiges künstlerisches Schaffen, das für immer an sie erinnern werde. „Maria Lassnig war eine
große Künstlerin, die mit ihren weltweit bekannten Werken ganz besondere Perspektiven auf den Menschen
geschaffen hat“, so Kaiser.
Geboren wurde Lassnig am 8. September 1919 in Kappel am Krappfeld. 1941 wurde die angehende Künstlerin an
der Wiener Akademie der bildenden Künste in die Meisterklasse Wilhelm Dachauer aufgenommen, die sie 1943 verlassen
musste, weil ihre Bilder als „entartet“ bezeichnet wurden. Ihr Studium schloss sie dann bei Ferdinand Andri und
Herbert Boeckl ab. Die erste Einzelausstellung folgte 1948 in Klagenfurt. 1951 übersiedelte sie nach Wien
und 1968 nach New York. 1980 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie eine Professur für Malerei an der Hochschule
für angewandte Kunst übernahm. Als erste bildende Künstlerin erhielt Lassnig 1988 den Großen
Österreichischen Staatspreis, zahlreiche weitere Auszeichnungen folgten, wobei der Goldene Löwe für
ihr Lebenswerk, der Lassnig letztes Jahr in Venedig verliehen wurde, zu den Höhepunkten zählte.
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Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny
Wien (rk) - "Maria Lassnig war eine der wichtigsten Vertreterinnen der europäischen Avantgarde",
reagierte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny auf den Tod der außergewöhnlichen Künstlerin,
Biennale- und documenta-Teilnehmerin. "Sie war eine große, unangepasste und gefühlvolle Künstlerin,
die ohne Glamour zu einer der bedeutendsten Künstlerinnen weltweit wurde. Lassnig hat sich trotz vieler Widerstände
als Frau in einem weitgehend männlich dominierten Kunstbetrieb behauptet. Sie stellte als eine der ersten
Künstlerinnen den weiblichen Körper ins Zentrum ihres Werks. Mit ihren 'Körperbewusstseinsbildern'
und ihrer frühen Position zum Weiblichen in der Kunst setzte sie neue Maßstäbe und wurde so zum
Vorbild für nachfolgende Generationen. Ihren wachen Blick, ihren künstlerischen Fokus auf körperliche
Empfindungen, ihre Kreativität und ihren ungebrochenen Schaffensdrang bewahrte sie sich bis ins hohe Alter.
Sie bleibt der Kunstwelt unvergesslich. In Wien erinnern ein starkes Porträt Helmut Zilks im Wiener Rathaus
und einige bedeutende Werke in der stadteigenen Kunstsammlung an sie. Maria Lassnigs Leben und Karriere verkörpern
geradezu symbolhaft eine Künstlerinnenlaufbahn des 20. Jahrhunderts - als solche ist sie aus dem Kanon der
großen österreichischen KünstlerInnen nicht wegzudenken", schloss Mailath.
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