Brüssel/Berlin (ec) - Die Frühjahrsprognose, die die Europäische Kommission heute (Montag) in
Brüssel vorgestellt hat, deutet darauf hin, dass sich die Wirtschaft in der Europäischen Union seit Überwindung
der Rezession vor einem Jahr anhaltend erholt. So soll das reale BIP-Wachstum in der EU in diesem Jahr 1,6 Prozent
und im Euroraum 1,2 Prozent erreichen und 2015 weiter auf 2,0 Prozent bzw. 1,7 Prozent ansteigen. Die Prognose
beruht auf der Annahme, dass die Mitgliedstaaten und die EU die vereinbarten Politikmaßnahmen umsetzen und
so den notwendigen Korrekturprozess voranbringen.
Hierzu Kommissionsvizepräsident Siim Kallas: „Die Erholung hat inzwischen Tritt gefasst. Die Defizite sind
zurückgegangen, die Investitionen ziehen an und am Arbeitsmarkt setzt allmählich eine Verbesserung ein,
was besonders wichtig ist. Die anhaltenden Reformanstrengungen der Mitgliedstaaten wie auch der EU selbst zahlen
sich aus. Dieser strukturelle Wandel erinnert an die tiefgreifenden Anpassungen, die die mittel- und osteuropäischen
Volkswirtschaften im Zusammenhang mit ihrem EU-Beitritt vor genau zehn Jahren in den 1990er und den Folgejahren
unternommen haben. Ihre Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, Strukturreformen frühzeitig anzugehen und
diesen Kurs dann ungeachtet etwaiger Hindernisse unbeirrt zu halten. Wir dürfen deshalb nicht in unseren Anstrengungen
nachlassen, mehr Arbeitsplätze für die Europäerinnen und Europäer zu schaffen und das Wachstumspotenzial
zu stärken.“
Haupttriebfeder des Wachstums wird im Prognosezeitraum voraussichtlich generell die Binnennachfrage sein. Da die
Realeinkommen von der niedrigeren Inflation und der Stabilisierung am Arbeitsmarkt profitieren, dürften die
Konsumausgaben mehr und mehr zum Wachstum beitragen. Auch die Erholung bei den Investitionen dürfte das Wachstum
aufgrund von Zuwächsen sowohl bei den Ausrüstungs- als auch den Bauinvestitionen weiter stützen.
Der Außenbeitrag dürfte im Prognosezeitraum dagegen abnehmen.
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