Der Wiener Wohnbau präsentiert sich in Berlin

 

erstellt am
19. 05. 14
11.30 MEZ

Multimediale Ausstellung "Gemeinde baut - Wiener Wohnbau 1920 bis 2020" beleuchtet Geschichte und Bedeutung des Wiener Wohnbaus. Bis 5.7. in der deutschen Bundeshauptstadt zu sehen.
Berlin/Wien (rk) - Der soziale Wiener Wohnbau und der Wiener Gemeindebau im Besonderen gelten in Europa als herausragendes Beispiel für eine gelungene Wohnungspolitik. "Seit über 90 Jahren wird in Wien der soziale Wohnbau durch die Maxime des leistbaren, qualitätsvollen Bauens geprägt. Dieser Anspruch galt bereits bei der Errichtung der ersten Wiener Gemeindebauten und wird heute in der Wiener Wohnbaupolitik in seiner zentralen Bedeutung fortgeführt. Heute leben etwa 60 Prozent der Wienerinnen und Wiener in den rund 220.000 Gemeindebauwohnungen bzw. in rund 200.000 mit Fördermitteln des Landes Wien errichteten Wohnungen. Dieses große Angebot geförderter Wohnungen, das weltweit einzigartig ist, hat zudem einen wichtigen, preisdämpfenden Effekt auf den gesamten Wohnungsmarkt der Stadt. Dadurch sind die Mieten in Wien im Vergleich mit anderen Metropolen relativ moderat.", betonte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig am Abend des 16.05. im Rahmen der Eröffnung der multimedialen Wanderausstellung "Gemeinde baut - Wiener Wohnbau 1920 bis 2020" in Berlin.

Die Ausstellung zeigt die Geschichte des sozialen Wohnbaus in Wien von seinen Anfängen in den 1920er Jahren bis heute und darüber hinaus. Dabei wird auch die Entwicklung der sozialen Wohnbaupolitik im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Veränderung, technischem Fortschritt beim Bau, Stadtplanung und Architektur beleuchtet. Im Mittelpunkt der Schau stehen die Menschen und ihre unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse und Ansprüche ans Wohnen.

"Der Wiener Gemeindebau ist seit seinen Anfängen eng mit den sozialen Errungenschaften der Stadt Wien verknüpft. Bereits die ersten errichteten Wohnhausanlagen zeichnen sich durch weitläufige Grünflächen, viele Freiflächen, wie Loggien und Balkone und die Nähe zu sozialen Einrichtungen, wie Schulen, Kindergärten oder Bibliotheken aus. Der Gemeindebau hat von Anfang das gesellschaftliche Umfeld maßgeblich mitgeprägt", so Josef Neumayer, Direktor von Wiener Wohnen

Vom ersten Wiener Wohnbauprogramm bis zur aktuellen Wohnbau-Offensive
Nachdem Wien am 1. Jänner 1922 ein eigenes Bundesland wurde, war durch die damit verbundene Steuerhoheit auch die Möglichkeit gegeben, den sozialen Wohnbau auf eine breite Basis zu stellen. Nach der Einführung einer zweckgebundenen Wohnbausteuer unter dem damaligen Finanzstadtrat Hugo Breitner im Jänner 1923, war der finanzielle Grundstein für das Wohnbauprogramm gelegt, das am 21. September 1923 vom Wiener Gemeinderat verabschiedet wurde. Darin wurde festgelegt, dass innerhalb von fünf Jahren zwischen 1924 und 1928 25.000 neue Wohnungen errichtet werden sollten. Bereits Ende 1926 war dieses ehrgeizige Ziel vorzeitig verwirklicht, sodass das Programm auf 30.000 Wohnungen ausgeweitet wurde und für die Jahre 1929 bis 1934 weitere 30.000 Wohnungen in Angriff genommen wurden. 1934 lebte bereits ein Zehntel der Wiener Bevölkerung in einer der rund 66.000 Gemeindebauwohnungen. Heute bilden rund 220.000 Gemeindewohnungen und weitere 200.000 Wohnungen, die durch Mittel aus der Wiener Wohnbauförderung errichtet wurden, das Zuhause für rund 60 Prozent der Wiener Bevölkerung.

"In den vergangenen neun Jahrzehnten hat sich der soziale Wohnbau immer wieder verändert und an neue gesellschaftliche Rahmenbedingungen angepasst. Die immer größer werdende Anzahl an Singlehaushalten, das Älterwerden von Bewohnern und Gesellschaft sowie geänderte ökonomische und ökologische Rahmenbedingungen machen eine stetige Weiterentwicklung des sozialen Wohnbaus notwendig", so Ludwig und Neumayer.

Neben den laufenden Maßnahmen in der Sanierung und der Modernisierung der Gemeindewohnungen werden aktuell rund 7.000 Wohnungen, die auf Initiative und mit Fördermitteln der Stadt Wien errichtet werden, jedes Jahr fertiggestellt. Dieses erschwingliche Wohnungsangebot zeichnet sich vor allem auch dadurch aus, dass es den unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnissen der BewohnerInnen gerecht wird.

Gegenwärtig sind in Wien 180 Projekte mit rund 20.000 Wohneinheiten in Umsetzung. "Das Gesamtinvestitionsvolumen dafür beträgt mehr als 2,66 Milliarden Euro. Der Förderaufwand der Stadt liegt bei knapp einer Milliarde Euro", hielt der Wiener Wohnbaustadtrat fest. Er betonte zudem: "Wir investieren so viel in den Wohnungsneubau, wie keine andere Stadt in Europa. Der Wohnbau und insbesondere der geförderte Wohnbau sind der Motor der Wiener Stadtentwicklung. Damit kurbeln wir die Konjunktur an und sichern Arbeitsplätze! Rund 14.000 Jobs alleine im Neubaubereich. Und das auf konstant hohem Niveau", so Ludwig.

Die Ausstellung ist bis 5. Juli im "Aedes am Pfefferberg" in Berlin zu sehen. "Gemeinde baut - Wiener Wohnbau 1920 bis 2020" ist bis inkl. 5. Juli täglich außer Montag bei freiem Eintritt zu besichtigen.

Öffnungszeiten
Di - Fr: 11.00 - 18.30 Uhr
Sa - So: 13.00 - 17.00 Uhr

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.aedes-arc.de

 

 

 

 

 

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