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Die Fassade lebt! |
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Wien (tu) - Gärten an Fassaden und Dächern könnten Energie sparen und das lokale Klima verbessern.
In einem Forschungsprojekt der TU Wien wird untersucht, wie das am besten geht. Für ihre Forschung wurde Azra
Korjenic nun mehrfach ausgezeichnet. Von alten, steinernen Gemäuern bis zu modernen Wärmedämmsystemen
haben sich die Fassaden unserer Gebäude dramatisch verändert. Vielleicht steht nun der nächste radikale
Schritt vor der Tür: an der TU Wien experimentiert man derzeit mit der Begrünung von Häusern, sowohl
an der Fassade als auch auf dem Dach. Transparente Photovoltaikzellen sollen Strom erzeugen, darunter wuchern grüne
Pflanzen. Sie erhöhen durch Kühlung der Photovoltaik-Module den Ertrag und sorgen gleichzeitig für
Wärmedämmung und eine Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Dieses neue Konzept kann sowohl für Neubauten
als auch für die Altbausanierung eingesetzt werden. Prof. Azra Korjenic wurde für ihre Forschung im Bereich
des ökologisch nachhaltigen Bauens nun mit zwei wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet. Das funktioniert nicht nur auf dem Dach, sondern auch an der Fassade, etwa indem man sie mit Pflanzentrögen
behängt oder ein bepflanzbares, vorgehängtes Fassadensystem errichtet. Vor den Pflanzen kann man transparente
Photovoltaik anbringen, die 80% des Lichts für die Pflanzen durchlassen. Außerdem gibt es wichtige bautechnische Fragen, die noch geklärt werden müssen, damit der Fassadenbewuchs eine optimierte leistungsfähige, kostengünstige und dauerhafte Lösung für "Stadt der Zukunft" wird: Wie kann man die Tröge verankern, ohne zusätzliche Wärmebrücken zu schaffen? In welche Fällen reichen einfache Kletterpflanzen aus, wo benötigt man ein ausgeklügeltes Schichtsystem, um den richtigen Effekt zu erzielen? "Die Auswahl der Pflanzen spielt natürlich eine wichtige Rolle", erklärt Azra Korjenic. Daher arbeitet sie eng mit der Wiener Universität für Bodenkultur zusammen. Unterschiedlicher Pflanzenbewuchs wird in unterschiedlichen Umgebungen getestet. Die bisherigen Messergebnisse stimmen zuversichtlich: Dass Fassadenbegrünung funktioniert und für ein angenehmeres Mikroklima sorgt, gilt bereits als erwiesen. Die Pflanzen regulieren nicht nur Temperatur und Luftfeuchtigkeit, sie haben auch einen positiven Einfluss auf die Stadt, indem sie Feinstaub binden, Lärm mindern, Hitzeinseln entgegenwirken und durch die Speicherung von Regenwasser Überflutungen verhindern können. Nichtzuletzt sind Pflanzen einfach schön: "Es lebt sich angenehmer, umgeben von Grün", ist Korjenic überzeugt. Bei Neubauten lässt sich die Fassadenbegrünung ganz einfach von Anfang an einplanen, doch auch bei der Altbausanierung sieht Azra Korjenic großes Potenzial für grüne Fassaden und Dächer. Wissenschaftliche Preise |
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