Erziehung in Toleranz- und Menschenrechtsfragen als Grundpfeiler kann gesellschaftliche Konflikte
vermeiden
Paris/Wien (bmeia) - Die Vereinten Nationen werden 2015 neue, „nachhaltige“ Entwicklungsziele für die
ganze Welt beschließen. Experten in der UNESCO sind sich einig, dass Lehrpläne in Zukunft stärker
Elemente wie Menschenrechte, Demokratieerziehung, Toleranz und nachhaltige Lebensführung berücksichtigen
müssen. Neben kognitiven Fähigkeiten werden Kinder in Zukunft noch viel stärker soziale und emotionale
Fähigkeiten benötigen, um in globalisierten Gesellschaften bestehen zu können.
Das Europäische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie in Graz und das Zentrum für Friedensforschung
und Friedenspädagogik in Klagenfurt verfügen über international anerkannte Expertise im Bereich
Menschenrechtserziehung. Österreich, als Mitglied des UNESCO-Exekutivrates, präsentierte diese österreichischen
„Best-practice“ Modelle am 16.05. in Paris vor Vertretern aus über 120 Ländern. Ziel ist es dabei, so
Bundesminister Kurz, „die multilaterale Debatte dort zu beeinflussen, wo Österreich international große
Glaubwürdigkeit hat: beim Einsatz für Menschenrechte, für Toleranz und als Vorzeigebeispiel dafür,
wie innergesellschaftlicher Dialog funktionieren kann.“ Und der Außenminister weiter: „‘Global Citizenship
Education‘ als übergreifendes Konzept für die Vermittlung von Werthaltungen wird uns in Zukunft stark
beschäftigen.“
Resümee der Debatte in Paris: Österreich hat international geschätzte Expertise anzubieten, steht
aber in der Umsetzung vor ähnlichen Herausforderungen wie viele andere Länder. Nur durch Kooperation
und „Voneinander Lernen“ auf globaler Ebene kann ein Schritt in Richtung „nachhaltigerer“ Bildung gemacht werden.
Hintergrundinformation
Das Bundesministerium für Integration, Europa und Äußeres kooperiert mit dem Europäischen
Zentrum für Menschenrechte und Demokratie in Graz (ETC Graz), welches eine Broschüre mit Best-practice
Beispielen der Menschenrechtserziehung („Spreading the Word“) weltweit herausgab. Durch die Einbettung der Arbeit
des ETC Graz sowie des Zentrums für Friedensforschung und Friedenspädagogik (Klagenfurt) in die Arbeit
der UNESCO wird ein systematischer Austausch gefördert, der Aufbau ein internationales Netzwerkes an Bildungsexperten
in diesem Bereich unterstützt sowie das Profil Österreichs im Bereich Menschenrechte gestärkt. UN-GS
Ban Ki-Moon hat ‚Global Citizenship Education‘ zu einem allgemeinen Schwerpunkt der internationalen Bildungsagenda
erklärt.
|