Ökosoziales Forum, BIOS Science Austria und die Österreichische Vereinigung für
Agrar-, Lebens- und Umweltwissenschaftliche Forschung (ÖVAF) geben Startschuss
Wien (boku) - „Winterreifen aus Löwenzahn-Latex, Kleider aus Milchprotein oder Cremes mit biotechnologisch
hergestellten Enzymen - Bausteine aus dem Werkzeugkasten der Natur, hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen,
sollen zukünftig solche aus fossilen Rohstoffen ersetzen. Ihr Einsatz reduziert nicht nur Treibhausgasemissionen,
sondern vor allem auch die Abhängigkeit von teilweise politisch unsicheren Ländern Das ist der Ansatz
der Bioökonomie. Und genau diesen Ansatz wollen wir verstärkt auch in Österreich verfolgen, um eine
echte Alternative zu Erdöl zu haben“, so der Präsident des Ökosozialen Forums Stephan Pernkopf anlässlich
der gemeinsamen Veranstaltung mit BIOS Science Austria „Rohstoff trifft Hightech“ am 16.05. in Wien.
Bei der im November letzten Jahres stattgefundenen Präsentation des Bioökonomie-Positionspapiers wurde
bereits auf die Wichtigkeit von Pilotanlagen für die Forschung erinnert und daran, dass derzeit 82 % der weltweiten
Energieversorgung noch immer aus fossilen Quellen stammen. In den wichtigen Sektoren der Bioökonomie verfügt
Österreich schon heute über interessante Forschungsansätze und innovative Unternehmen, die es in
einer Gesamtstrategie zu koordinieren und gezielt weiter zu entwickeln gilt.
Bioökonomie bedeutet, dass man auf Basis von wissenschaftlicher Forschung biologische Rohstoffe nützt,
um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren bereitzustellen. Ziel ist ein zukunftsfähiges
Wirtschaftssystem, das die „Grand Challenges“ des 21. Jahrhunderts wie die nachhaltige Versorgung der wachsenden
Weltbevölkerung mit qualitativen und sicheren Lebensmitteln, die Reduktion von Treibhausgasemissionen und
die Verknappung von Ressourcen bewältigt werden. Konkret geht es um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und
eine kaskadenartige Nutzung der Biomasse, wodurch Rohstoffe langfristig und nachhaltig gesichert werden und darüber
hinaus die Langlebigkeit der Produkte gesteigert wird.
„Österreich kann sich in diesem erfolgsversprechenden Bereich sehr gut positionieren“, sind sich Pernkopf
und die Präsidenten von BIOS Science und der ÖVAF, BOKU-Rektor Martin Gerzabek und BOKU-Professor Hubert
Dürrstein einig, „mit der heutigen Kick-off Veranstaltung fällt der Startschuss für den Stakeholder
Prozess, der schließlich in einer umfassenden österreichischen Bioökonomiestrategie münden
soll.“
„Der Wandel von einer erdöldominierten, fossilen hin zu einer biobasierten erneuerbaren Wirtschaft, wie ihn
die Bioökonomie zum Ziel hat, ist notwendig und wichtig, um eine ökosoziale Marktwirtschaft umzusetzen
und zu realisieren. Österreich hat zahlreiche Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die bereits heute sehr
innovativ tätig sind. Diese bilden ein stabiles Fundament, auf dem wir aufbauen können“, so Landwirtschafts-
und Umweltminister Andrä Rupprechter abschließend, der das Vorhaben unterstützt.
ÖVAF: http://www.oevaf.at
BIOS Science Austria: http://www.bios-science.at
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