Pühringer: Klares Bekenntnis zur heimischen Industrie

 

erstellt am
16. 05. 14
11.30 MEZ

Alle Politikbereiche und –ebenen auf Industrievertreibungs­potenzial überprüfen
Linz (lk) - Ein klares Bekenntnis zur heimischen Industrie legte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 15.05. im Rahmen einer Aktuellen Stunde im Oö. Landtag zum Thema "Standortsicherung" ab. "Es hat sich gezeigt, dass jene Länder besser durch die Krise der letzten Jahre gekommen sind, die ihren industriellen Kern erhalten haben. Jene, die De-Industrialisierung zugelassen haben, haben abwandernde Industriebetriebe gegen hohe Arbeitslosenzahlen eingetauscht", so Pühringer. Oberösterreich habe dagegen immer auf seinen industriellen Kern geachtet und sieht auch in Zukunft den Wirtschaftsraum Oberösterreich primär als Industriestandort.

"Wer sich zur Industrie bekennt, bekennt sich auch zur Internationalität und internationalen Vernetzung der Wirtschaft. Diese Vernetzung bedeutet natürlich auch, dass wir uns dem Standortwettbewerb zu stellen haben und in diesem Wettbewerb nie stehen bleiben dürfen. Vielmehr geht es darum, Jahr für Jahr ein Stück besser zu werden. Bei diesem Standortwettbewerb sind sowohl die große – europäische Ebene – als auch die kleine – Bundes- und Landesebene – gefordert.

Von allen Politikebenen muss die Botschaft ausgehen: Industriebetriebe sind willkommen. Zu dieser Botschaft gehört aber auch, jeden Politikbereich und jede Politikebene nach potenziellen Industrievertreibungsmaßnahmen zu untersuchen."

Pühringer nannte hier vor allem die CO2-Regelungen der Europäischen Union: "Natürlich muss Europa beim Klimaschutz voran gehen. Wir dürfen aber nicht soweit voran gehen, dass durch isolierte schärfere CO2-Vorgaben die Industrie abwandert. Das würde sowohl zu ökonomischen als auch zu ökologischen Verlierern führen.

Der ökonomische Verlierer wäre der Standort Europa und der ökologische das Weltklima, wenn abgewanderte Industriebetriebe auf anderen Kontinenten weniger umweltfreundlich produzieren.

Europa muss hier zeigen, dass es die Interessen seiner Mitglieder auf der internationalen Bühne wirkungsvoll vertreten kann, indem es sich für weltweit geltende Klimaschutzmaßnahmen einsetzt."

Zur Standortsicherung müsse weiters auf allen Ebenen Entbürokratisierungsschritte kommen. "Wir haben derzeit eindeutig zu viel Bürokratie, etwa im Anlagenbau, im Umwelt- und Wasserrecht. Der Breitbandausbau stellt ebenfalls einen entscheidenden Standortfaktor dar. Diese Aufgabe kann das Land aber nicht alleine übernehmen, hier werden wir den Bund brauchen.

In den Bereichen Bildung und Forschung wird in diesem Herbst mit der Medizinischen Fakultät ein Leuchtturmprojekt seinen Betrieb aufnehmen. Durch das Forschungs­potenzial und der gewählten Schwerpunktausrichtung sind eine weitere Stärkung und positive Auswirkungen nicht nur für Oberösterreich, sondern für den gesamten Wirtschaftsstandort Österreich zu erwarten. Die Medizinische Fakultät bedeutet eine große Chance, insbesonders für die medizinnahe Industrie, die mit herausragenden Unternehmen in Oberösterreich vertreten ist. Dadurch wird auch ein spürbarer Impuls am Arbeitsmarkt, vor allem für qualifizierte Arbeitsplätze ausgelöst. Arbeitsplätze, die aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung in Richtung einer älteren Gesellschaft sichere und zukunftsfähige Arbeitsplätze sein werden", so Pühringer.

Zum Standortfaktor "Gut ausgebildete Menschen" gehört weiters der Ausbau der Techniker-Ausbildung von der Lehre bis zur Universität.

 

 

 

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