Wien (bmeia) – Um zurückzublicken auf die letzten 50 Jahre der Arbeitsmigration nach Österreich, veranstaltet
das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres zwei Symposien im Zeichen der Arbeitsmigration.
Hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Praxisorientierte diskutieren in einer ersten Runde
morgen in Ankara in den Räumlichkeiten der Hacettepe Universität zu diesem Thema.
Vor genau 50 Jahren, am 15. Mai 1964, unterzeichneten Vertreter aus Österreich und der Türkei das Anwerbeabkommen.
In den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs war Österreich auf zusätzliche Arbeitskräfte aus
dem Ausland angewiesen. Viele der damals nach Österreich emigrierten, sogenannten „Gastarbeiter“ wollten ursprünglich
wieder zurückkehren. Doch letztlich fanden sie in Österreich eine neue Heimat und entschieden sich ihre
Familie nachzuholen. „Österreich hat es lange Zeit verabsäumt ausreichend Integrationsprogramme anzubieten,
weshalb wir heute, 50 Jahre später, noch immer vor großen Herausforderungen stehen. Dies trifft vor
allem für den Bereich Sprache zu. Wir intensivieren daher laufend unsere Förderungen im Sprachbereich
und sind froh, dass das Projekt der sprachlichen Frühförderung verlängert wird.“, so Integrationsminister
Sebastian Kurz.
Seit drei Jahren ist Österreich auf dem richtigen Weg, dennoch gibt es noch viel Arbeit. Damit die Integration
in Zukunft erleichtert wird, werden Menschen die in Österreich leben möchten von Anfang an über
die Werte und die Bedeutung des Erlernens der deutschen Sprache informiert. Bereits fast 80% aller Personen mit
türkischem Migrationshintergrund fühlen sich in Österreich zu Hause und eine große Mehrheit
ist mit der Lebensweise hierzulande zufrieden. Obwohl Österreich sich zur Heimat für viele entwickelte,
gibt es noch einige Herausforderungen im Bereich der Integration. Vor allem wenn es um das Zugehörigkeitsgefühl
und die Identität geht, denn noch immer fühlen sich 54% aller Personen mit türkischem Migrationshintergrund
eher der Türkei als Österreich verbunden. Mit gutem Beispiel voran gehen dabei erfolgreiche Migrantinnen
und Migranten auch mit türkischen Wurzeln, die als Teil des Zusammen:Österreich Integrationsbotschafterinnen-
und Botschafter-Teams aufzeigen wollen, wie wichtig Leistung für jede und jeden die etwas erreichen möchte
ist, unabhängig von Herkunft, Religion oder Sprache.
Das zweite Symposium wird am 16. Juni im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres
in Wien stattfinden.
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