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Kraftwerkstillegungen und -schließeungen
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erstellt am
15. 05. 14
11.30 MEZ
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Verbund: Entscheidung über thermisches Kraftwerksportfolio
Wien (verbund) - Verbund informierte am 14.05. über die geplante Vorgehensweise bezüglich des
thermischen Portfolios. Geplant sind die temporäre Stilllegung des Gas-Kombikraftwerkes Mellach und der zwei
französischen Gas-Kombikraftwerke sowie die Schließung des Steinkohlekraftwerkes Dürnrohr und
des Öl-Fernheizkraftwerkes Neudorf/Werndorf II.
Die massiven Verwerfungen am europäischen Elektrizitätsmarkt führen insbesondere im thermischen
Bereich zu einem sektorweiten Wirtschaftlichkeitsdruck, unter dem alle Stromerzeugungsunternehmen leiden. VERBUND
hat in den letzten Monaten alle Optionen zur Optimierung des gesamten thermischen Kraftwerksportfolios intensiv
geprüft und plant folgende Maßnahmen umzusetzen, die in den Folgejahren zu einer dauerhaften wirtschaftlichen
Verbesserung führen sollen:
- die temporäre Stilllegung des Gas-Kombikraftwerks Mellach,
- die temporäre Stilllegung der französischen Gas-Kombikraftwerke Pont-sur-Sambre
und Toul,
- die Schließung des Steinkohlekraftwerks Dürnrohr,
- die Schließung des ölbefeuerten Fernheizkraftwerks Neudorf/Werndorf
II.
Das Steinkohlekraftwerk Mellach bleibt zur Fernwärmeversorgung der Stadt Graz weiter in Betrieb.
Die Genehmigung durch den Verbund Aufsichtsrat steht noch aus.
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Rupprechter: Verbund setzt wichtiges Zeichen für saubere Energie
Stromanbieter beschließt Teil-Ausstieg aus Kohlekraft, Schritt in die richtige Richtung
Wien (bmlfuw) - Österreichs größter Stromanbieter "Verbund" hat am 14.05. angekündigt,
die Energiegewinnung durch Kohlekraft zu reduzieren. Bundesminister Rupprechter sieht darin einen wichtigen Schritt
in Richtung sauberer, nachhaltiger und erneuerbarer Energie. "Energie aus fossilen Rohstoffen ist weder umweltfreundlich
noch nachhaltig. Diese Entscheidung des Verbunds hat eine starke Vorbildwirkung und zeigt, dass wir uns in Österreich
auf dem richtigen Weg befinden. Sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht haben nur erneuerbare
Energieträger Zukunft", bekräftigt der Minister.
Der Schritt des Verbund schließt mit diesem Schritt ein wichtiges Kapitel ab. Der geringe Preis für
CO2-Emissionszertifikate bietet momentan wenige bis keinen Anreiz für Stromerzeuger, von Kohle auf Gas umzusteigen.
Durch eine nachhaltige Reform des Emissionshandelssystems ist sicherzustellen, dass zukünftige Investitionen
in die richtige Richtung gelenkt werden. "Österreichs Energiewirtschaft ist auf dem richtigen Weg. Wir
haben schon mehr als 65 % Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Ziel ist es hier noch effizienter zu werden",
so Minister Rupprechter.
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Rosenmaier zu Teilschließung Dürnrohr
Betroffene Verbund-MitarbeiterInnen müssen weiter Beschäftigung finden – Versorgungssicherheit
muss gewährleistet sein
St. Pölten (spi) - "Der Rückzug des Verbunds aus dem Steinkohlekraftwerk Dürnrohr ist
eine Reaktion auf den massiven Rückgang um 60 % in der thermischen Energieerzeugung im Konzern. Der Standort
Dürnrohr ist für die niederösterreichische Energieversorgung vor allem aus der Sicht der Versorgungssicherheit
und damit zusammenhängend für die Abdeckungen von Verbrauchsspitzen wichtig. Dass hier die EVN als niederösterreichischer
Energieversorger ihre Verantwortung wahrnimmt und ihren Teil des Kraftwerks in Betrieb halten wird ist positiv.
Die Versorgungssicherheit Niederösterreichs darf nicht gefährdet werden, zudem ja der Standort Dürnrohr
für das Bundesland auch andere wichtige Versorgungsfunktionen wahrnimmt, so beispielsweise mit der Müllverbrennung",
so der Klubobmann der SPÖ-Niederösterreich, LAbg. Alfredo Rosenmaier, in Reaktion auf die bekannt gewordenen
Pläne Seitens des Verbundes.
"Für die SPNÖ ist es besonders wichtig, dass für die betroffenen MitarbeiterInnen gehandelt
wird und sie wie angekündigt in anderen Bereichen des Konzerns weiter Beschäftigung finden und es zu
keinen Entlassungen kommt", betont KO Rosenmaier abschließend.
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Johann: Schließung von Fossil-Kraftwerken ist Erfolg der Europäischen
Energiewende
Geplantes Biomasse-Heizkraftwerk in Klagenfurt endlich realisieren!
Klagenfurt (grüne) - "Die angekündigte Schließung von fünf kalorischen Kraftwerken des
Verbunds ist ein Erfolg des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Europa", ist der grüne Landtagsabgeordnete
und Vorsitzende des Energieausschusses im Kärntner Landtag Michael Johann erfreut: "Strom aus Wind und
Photovoltaik ist auf dem Strommarkt so billig, dass sich der Betrieb von Gas- und Steinkohlekraftwerken nicht mehr
rechnet. Wenn diese nun abgeschaltet werden, wird sich die Treibhausgas-Bilanz von Österreich deutlich verbessern."
"Das neue Gaskraftwerk in Mellach (Steiermark) wird jetzt nach nur wenigen tausend Betriebsstunden auf unbestimmte
Zeit stillgelegt. Der Verbund hat dabei rund eine halbe Millarde Euro an Investitionen verloren. Ein Großteil
einer Kapitalaufstockung der Republik Österreich wurde hier in den Sand gesetzt", kritisiert Johann.
"Kärntens Landeshauptstadt Klagenfurt darf sich glücklich schätzen, dass das Gaskraftwerk im
Osten der Stadt nicht gebaut wurde. Klagenfurt hat sich hier hunderte Millionen Euro erspart, dank des Engagements
von Grünen und Bürgerinitiativen, die schon frühzeitig nicht nur auf die Umweltgefahren sondern
auch auf das finanzielle Risiko aufmerksam gemacht haben", erklärt Johann.
"In den letzten Monaten wurde in Klagenfurt das alte Heizkraftwerk generalsaniert. Die neuen Kessel laufen
aber mit Gas und sind eigentlich für die Spitzenabdeckung und als Reserve gedacht. Die Grundlast sollte in
Klagenfurt mittels Biomasse erzeugt werden. Der Bau des geplanten Biomasse-Heizkraftwerks Ost ist aber ins Stocken
geraten, hier geht nichts weiter", bemängelt Johann. "Das Gerede von der Holzknappheit wird von
den Fakten ad absurdum geführt: Es gibt durch den Schadholzanfall und den regen Einschnitt der Säge viel
zu viel Energieholz und Sägerestholz auf dem Markt. In Kärnten quellen die Rundholzplätze über.
Sägewerke, Platten- und Papierindustrie kommen mit der Verarbeitung des Holzes nicht nach, die Holzabfuhr
aus dem Wald ist beschränkt. Das Biomasseheizwerk in Klagenfurt wäre sehr willkommen, die dafür
benötigten Energieholzmengen stehen in Hülle und Fülle zur Verfügung", meint Johann.
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Muhm zu Mellach: Wir brauchen runden Tisch zu Energie
E-Wirtschaft und Industrie planlos - Kosten bleiben bei KonsumentInnen picken
Wien (ak) - "Österreich braucht eine breit angelegte Diskussion über den Energiesektor",
sagt AK Direktor Werner Muhm aus Anlass der Schließung des Gaskraftwerks Mellach. "Auf der einen Seite
droht die Industrie wegen zu hoher Energiepreise mit Abwanderung. Auf der anderen sinken die Verkaufserlöse
der E-Wirtschaft durch niedrige Strompreise und den dazu im Vergleich hohen Gas-Einkaufspreisen für die Erzeugung
des Stroms. Statt gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, bleiben einfach nur immer mehr Kosten bei den KonsumentInnen
picken." Muhm: "Wir fordern vom Wirtschaftsminister daher einen runden Tisch."
Durch die Energiewende kommt es derzeit auf den Energiemärkten zu starken Verwerfungen, deren jüngster
Ausdruck die Schließung von Gaskraftwerken durch den Verbund ist. Auch Industrien, die Rohstoffe aus neuen
Energiequellen zur Verarbeitung benötigen, sind betroffen. So hat etwa die Platten-, Papier- und Zellstoffindustrie
aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Holz für Biomassekraftwerke mit steigenden Rohstoffkosten zu kämpfen
und die Stahlindustrie droht gleich mit Abwanderung. "Die Kosten für die Energiewende bleiben an den
KonsumentInnen picken, nicht zuletzt, weil Industrie und E-Wirtschaft nach Ausnahmen von den Kosten der Energiewende
rufen oder Förderungen verlangen, statt sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen", so Muhm. "Hier
läuft einiges schief, wir brauchen hier eine Gesamtstrategie. Daher fordern wir einen runden Tisch."
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E-Control: Schließung von Verbund-Kraftwerken hat kaum Auswirkungen auf
Versorgungssicherheit
Regulator sieht nur geringe Auswirkungen auf Versorgungssicherheit - Gas-Netzentgelte könnten
aber steigen
Wien (e-control) - Die Absicht des Stromunternehmens Verbund, drei konventionelle Kraftwerke in Österreich
(Mellach, Dürnrohr, Neudorf/Werndorf) temporär stillzulegen bzw. zu schließen, habe kaum Auswirkungen
auf die heimische Versorgungssicherheit mit Strom, könnte aber zu geringen Mehrkosten bei den Gasnetzentgelten
führen, betont Walter Boltz, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control. "Kraftwerke wie Mellach
haben schon bisher kaum Strom erzeugt. Ein Wegfall ändert daher auf Seiten der Stromerzeugung nicht viel,
da Österreich auch ohne diese Kraftwerke ausreichend Stromerzeugungskapazitäten hat und bei Bedarf weitere
Stromimporte abrufen kann. Allerdings entstehen Probleme in anderen Bereichen." In den letzten Jahren wurde
für die Gasversorgung des neuen Kraftwerks Mellach eine Gasleitung ("Südschiene") durch Niederösterreich
und die Steiermark mit einem Investitionsvolumen von mehr als 300 Millionen Euro verlegt. Die Netzbetreiber haben
aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen einen Anspruch auf die Abgeltung der damit verbundenen Kosten. Wenn nun
ein Kraftwerk als Großkunde gänzlich wegfällt, haben allen übrigen Kunden (Industrie, Gewerbe
oder Haushalt) die Kosten für den Leitungsbau zu tragen. Wegen sinkender Gasbezüge von thermischen Kraftwerken
sind die Netzentgelte in der Steiermark bereits um 5 bis 10% angestiegen. "Eine komplette Stilllegung des
Kraftwerks Mellach könnte noch weitere Erhöhungen hervorrufen", sagt E-Control-Vorstand Martin Graf,
der dafür appelliert, dass mehrheitlich im öffentlichen Eigentum stehende Unternehmen volkswirtschaftliche
Aspekte stärker berücksichtigen sollten.
Reservekapazitäten fallen weg
In Zeiten von Stromflauten im gemeinsamen deutsch-österreichischen Markt fällt durch Schließungen
von wetterunabhängigen (Gas-)Kraftwerken Reservekapazität weg. "Wenn in Deutschland witterungsbedingt
sehr viel Strom aus Sonne und Wind erzeugt wird, braucht es zusätzlichen Strom aus Österreich, um das
deutsche Netz stabil zu halten - dafür stehen diese drei konventionellen Verbund-Kraftwerke dann nicht mehr
zur Verfügung", erläutert Walter Boltz. Unabhängig davon benötigt der österreichische
Regelzonenführer im Sommer 2014 für Wartungsarbeiten thermische Kapazitäten für Engpassfälle
im österreichischen Netz. Auch hierfür stünden die Kraftwerke nun nicht mehr zur Verfügung,
wodurch die Sicherstellung eines stabilen Stromnetzes herausfordernder wird und die damit zusammenhängenden
Kosten ansteigen könnten.
Marktsituation wird sich nächsten zwei, drei Jahre nur wenig ändern
Aus heutiger Sicht geht die E-Control davon aus, dass sich an der gegenwärtigen Marktsituation, die unter
anderem den Betrieb von konventionellen Kraftwerken unrentabel macht, in den nächsten zwei bis drei Jahren
nur wenig ändern wird, "und wenn, dann wird sich die Lage eher verschärfen", so Boltz. Einer
der Gründe dafür ist, dass die Förderungen für Ökostrom in Deutschland noch 12 bis 15
Jahre gleich weiterlaufen. Auch die geplante EEG-Reform in Deutschland ist nicht umfangreich genug und wird nur
zu einer Verlangsamung des Mengenwachstums (und der Kosten für den deutschen Konsumenten) führen. Die
E-Control rechnet daher zumindest bis 2016/17 mit weiter sinkenden Großhandels-Strompreisen, bei gleichzeitig
steigenden Förder-, Systemdienstleistungs- und Engpassmanagementkosten.
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Vorstand der Energie Steiermark: Verbund hat Verpflichtung für gesicherte
Fernwärme-Versorgung bis 2020
Für Notfälle sind Reserve-Kapazitäten zu garantieren
Graz (energie steiermark) - Mit klaren Worten regiert der Vorstand der Energie Steiermark auf die überraschende
Medien-Mitteilung des Verbund, die Kraftwerke Mellach und Neudorf/Werndorf II temporär zu schließen.
"Das ist kein freundlicher Akt gegenüber der Steiermark. Es besteht eine eindeutige vertragliche Garantie
des VERBUND vom Dezember 2013, dass die nötige Fernwärme für die steirischen Kunden im Großraum
Graz bis zum Jahr 2020 gesichert geliefert wird", so Vorstandssprecher DI Christian Purrer und Vorstandsdirektor
DI Olaf Kieser.
"Das inkludiert, dass zusätzlich zu dem weiterhin in Betrieb bleibenden Steinkohlekraftwerk Mellach selbstverständlich
dort aber auch eine entsprechende Reservekapazität - für den möglichen Fall einer Störung -
zur Verfügung stehen muss".
Ab dem Jahr 2020 übernimmt die Energie Steiermark dann gemeinsam mit Partnern die gesamte Fernwärme-Produktion
und Lieferung.
Dabei wird in Partnerschaft mit der Stadt Graz, der Holding Graz, dem Tochterunternehmen Energie Graz, der Grazer
Energieagentur und hochkarätigen Experten der heimischen Universitäten eine "grünere"
und nachhaltigere Fernwärmeversorgung angestrebt, bei der möglichst viele Varianten Erneuerbarer Energiequellen
zum Einsatz kommen sollen.
"Wir wollen den regionalen Selbstversorgungsgrad der zweitgrößten Stadt Österreichs erhöhen
und eine neue, ökologisch verantwortungsvolle sowie sichere Fernwärme-Versorgung entwickeln", so
Purrer und Kieser.
In einem Vorprogramm dazu werden vom steirischen Landesenergieunternehmen in den kommenden Jahren über 60
Millionen Euro investiert.
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