Inflation bleibt im April 2014 bei 1,7%

 

erstellt am
15. 05. 14
11.30 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für April 2014 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 1,7% und blieb damit gleich hoch wie im März (1,7% revidiert). Die größte Preisdynamik im Jahresvergleich ging von der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" aus. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel und Bewirtungsdienstleistungen war schwächer als im März. Pauschalreisen verteuerten sich wieder, die Preise für Treibstoffe gingen nicht mehr so deutlich zurück wie noch in den Vormonaten.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat April 2014 lag bei 109,7 (März 109,6 revidiert). Gegenüber dem Vormonat (März 2014) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.

Ohne Ausgaben für Wohnen hätte Inflation 1,4% betragen
Den stärksten Einfluss (+0,29 Prozentpunkte) auf die Inflationsrate hatten die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +1,7%). Hauptverantwortlich dafür waren höhere Wohnungsmieten (insgesamt +3,6%) sowie Teuerungen für die Instandhaltung von Wohnungen (durchschnittlich +2,2%). Im Durchschnitt preisstabil erwiesen sich die Ausgaben für Haushaltsenergie (+0,1%), was jedoch auf die gegensätzlichen Preisentwicklungen der einzelnen Energiearten zurückzuführen ist (feste Brennstoffe +5,2%, Fernwärme +1,1%, Strom +0,2%, Gas -0,5%, Heizöl -3,0%).

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +2,1%; Einfluss: +0,24 Prozentpunkte) stiegen die Preise für Nahrungsmittel gegenüber dem Vorjahr geringer als zuletzt (April durchschnittlich +2,3%, März durchschnittlich +2,9%). Insbesondere die Preisentwicklung bei Fleisch (April -0,7%, März +0,4%) und Fisch (April +3,6%, März +10,6%) war dafür ausschlaggebend. Im Zwölfmonatsabstand verteuerten sich weiters Milch, Käse und Eier insgesamt um 6,9%, Obst um 4,9%, Brot und Getreideerzeugnisse um 1,7% sowie Gemüse um 1,3%. Alkoholfreie Getränke kosteten um durchschnittlich 0,4% mehr.

Zu den durchschnittlichen Preisanstiegen von 2,6% in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte) trugen vor allem Bewirtungsdienstleistungen bei, die sich im Jahresabstand um 2,7% verteuerten. Im März waren sie noch um 2,9% gestiegen. Beherbergungsdienstleistungen kosteten insgesamt um 2,2% mehr (März +4,0%).

In der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" erhöhten sich die Preise durchschnittlich um 1,7% (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Entscheidend dafür waren Pauschalreisen, die im Jahresabstand aufgrund der versetzten Ostertermine mit +3,3% zu Buche schlugen. Im März hatten sie sich noch um 1,1% verbilligt. Freizeit- und Kulturdienstleistungen kosteten um 2,0% mehr als vor einem Jahr, elektronische Geräte (Audiovisions-, Fotografie-, EDV-Geräte) hingegen um 2,7% weniger.

Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +0,7%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte) wies im Jahresvergleich bei der motorbezogenen Versicherungssteuer durchschnittliche Preisanstiege von 12,9% auf. Instandhaltung und Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 3,0% mehr. Für neue Pkw stiegen die Preise insgesamt um 0,7%, für gebrauchte fielen sie um 3,2%. Ein deutlich kleineres Minus als im Vormonat zeigte sich im Jahresvergleich bei den Treibstoffpreisen (April -2,6%, März -3,9%) sowie bei Flugtickets (April -4,3%, März -13,9%).

Monatsvergleich: +0,1% gegenüber März 2014
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich +1,3%; Einfluss: +0,07 Prozentpunkte) war Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Zurückzuführen war dies überwiegend auf Aktualisierungen bei den neuen Kollektionen. Bekleidungsartikel verteuerten sich deshalb gegenüber März 2014 insgesamt um 0,7%, Schuhe um 3,3%.

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich -0,8%; Einfluss: -0,08 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend dafür erwiesen sich Beherbergungsdienstleistungen, die sich saisonbedingt durchschnittlich um 5,2% verbilligten.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im April 2014: +1,6%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im April 2014 bei 120,72 (März 120,56 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 1,6% (März 1,4%). Der Unterschied zum VPI von -0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Preisanstiege für die motorbezogene Versicherungssteuer (keine Gewichtungsanteile im HVPI), für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten den HVPI merklich gegenüber dem VPI. Teuerungen in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im April 2014 bei +1,8%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im April 2014 1,8% (März 1,8% revidiert). Der Indexstand des PIPH lag bei 110,3 (März 110,1 revidiert). Die Differenz zum VPI von +0,1 Prozentpunkten wurde vor allem von Preisanstiegen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile im PIPH) verursacht. Teuerungen bei der Instandhaltung von Wohnungen sowie beim Sozialschutz (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) trugen ebenfalls dazu bei. Außerdem verminderten billigere Treibstoffe (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH nicht so merklich wie den VPI. Teuerungen in der Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung", bei Einrichtungsgegenständen und Bodenbelägen sowie bei Mieten (jeweils geringere Gewichtsanteile im PIPH) dämpften hingegen den PIPH gegenüber dem VPI.

Inflation beim täglichen Einkauf weiterhin deutlich über dem Durchschnitt
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 3,5% (März: 3,8%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, erhöhte sich im Zwölfmonatsvergleich um 1,3% (März: 1,2%).

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.statistik.at/

 

 

 

 

 

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