Positive Bilanz der Phasing Out-Programme 2007-2013 präsentiert
Rust/Eisenstadt (blms) - Den Umsetzungsbericht der Phasing Out-Programme und deren Auswirkungen auf die
burgenländische Wirtschaft präsentierten Landeshauptmann Hans Niessl, Regionalmanagement Burgenland (RMB)-Geschäftsführer
Mag. Harald Horvath und Dr. Anna Kleissner vom Wirtschaftsforschungsinstitut Economica am 13.05. in Rust. Die Bilanz
kann sich sehen lassen: Insgesamt 6.466 Projekte wurden von 2007 bis 2013 genehmigt und dafür 345 Mio. Euro
aus EFRE- und ESF-Mitteln bereitgestellt. In Summe wurde dabei ein Fördervolumen von 907,54 Mio. € ausgelöst,
rund 10.000 Arbeitsplätze konnten geschaffen und abgesichert werden. „Der Bericht zeigt, dass die Förderungen
angekommen sind und es eine nachhaltige positive Entwicklung des Burgenlandes gibt. Die Kaufkraft und Einkommen
der Burgenländerinnen und Burgenländer sind gestiegen, und in den Bereichen Bruttowertschöpfung
und Wirtschaftswachstum ebenso wie beim Zuwachs an Arbeitsplätzen liegt das Burgenland deutlich über
dem österreichischen Durchschnitt. Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um auch in Zukunft diese gute
Position behaupten zu können“, erklärte Niessl. Für die Phasing Out-Periode 2014-2020 stehen 72,3
Mio. Euro zur Verfügung, über das Additionalitätsprogramm sollen vom Bund weitere Gelder lukriert
werden.
Das Burgenland habe in allen Bereichen tolle Ergebnisse liefern können. Und mit 3,1 % Wirtschaftswachstum
im Jahr 2013 lag das Burgenland weit über dem österreichischen Durchschnitt von 0,4 %. „Diese Entwicklung
haben wir, neben dem Fleiß der Burgenländerinnen und Burgenländer, auch der Europäischen Union
zu verdanken, mit deren Hilfe wir diesen Turbo zünden konnten.“
6.466 Projekte, 344,87 Mio. Euro Förderungen 2007 bis 2013
Insgesamt wurden im Förderzeitraum 2007 bis 2013 6.466 Projekt genehmigt und dafür aus Phasing Out
und Additionalitätsprogramm Förderungen von 344,87 Millionen Euro bereitgestellt, berichtete Dr. Anna
Kleissner vom Wirtschaftsforschungsinstitut Economica. Davon wurden rund 276 Mio. Euro bereits ausbezahlt. 74,53
% der Förderungen wurden von der EU, 10,76 % vom Bund und 14,71 % vom Land Burgenland beigesteuert. 901 Projekte
entfallen auf EFRE-Programme (Fördervolumen 226,89 Mio. Euro), 5.565 auf ESF (Fördervolumen 117,98 Mio.
Euro), wobei die durchschnittliche Investitionssumme bei 870.000 Euro (EFRE) bzw. bei 21.658 Euro (ESF) lag. Die
Anzahl der Projekte und Förderungen lag im Mittel- und Südburgenland rund 10 % über jener im Nordburgenland.
Jeder investierte Euro 2,3-fach wirksam
„Insgesamt wurden durch die Förderungen Investitionen von 907,54 Millionen Euro ausgelöst und knapp
342 Millionen Euro an direkter Bruttowertschöpfung erzielt, die totalen Wertschöpfungseffekte belaufen
sich auf mehr als 780 Millionen Euro. Das heißt, dass jeder investierte Euro 2,3-fach wirksam wird“, so Kleissner.
Direkt konnten dadurch 2.366 Arbeitsplätze geschaffen und 8.029 Arbeitsplätze abgesichert werden. Die
totalen Beschäftigungseffekte belaufen sich auf fast 14.000 Arbeitsplätze, die durch die EU-Förderungen
der letzten Förderperiode mitfinanziert oder gesichert wurden, was sich in einem Beschäftigungsplus von
29,47 % in den Betrieben niederschlug. „Das heißt, jeder achte Arbeitsplatz im Burgenland ist direkt oder
indirekt von einem Projekt, das durch EU-Fördermittel finanziert wurde, abhängig.“
Auch 2013 habe es im Burgenland bei den aktiv Erwerbstätigen mit 970 Personen – ein Plus von einem Prozent
- einen im österreichischen Vergleich (+0,6%) kräftigen Zuwachs gegeben. Gründe für die überdurchschnittliche
Dynamik seien Betriebsansiedlungen und die Öffnung des Arbeitsmarktes für Beschäftigte aus den neuen
EU-Beitrittsländern. Die Beschäftigungsdynamik werde auch für 2014 und 2015 mit 1,2 % anhalten.
Positive Wachstumsaussichten für das Burgenland
Für 2014 geht die Expertin im Bereich der Eurozone von einer wirtschaftlichen Beschleunigung aus. Für
Österreich könne mit einem Wachstum von 1,5 % gerechnet werden, das sich 2015 auf 1,75 % erhöhen
werde. Für das Burgenland werde sich dieser Trend auf etwas höherem Niveau auswirken, mit einem Wachstum
von 2,1 % im Jahr 2014, von 2,15 % im Jahr 2015.
111.495 Einzelprojekte seit 1995 gefördert, 4,2 Mrd. Euro Wertschöpfung
„Die wirtschaftlichen Zahlen belegen, dass das Burgenland einen kräftigen Aufholprozess durchgemacht hat
und dass es durch die EU-Förderungen zu Strukturveränderungen gekommen ist, die sich positiv ausgewirkt
haben. Lag das Burgenland zum Zeitpunkt des EU-Beitritts noch bei 64 Prozent des EU-weiten Durchschnitts des BIP,
so liegt es heute bei 87 Prozent“, so Kleissner. „Seit 1995 wurden 111.495 Einzelprojekte gefördert. Die
Fördermittel der EU wurden zusätzlich durch nationale Förderungen des Bundes und des Landes Burgenland
mit rund einer Milliarde Euro kofinanziert und mit den ausgelösten Investitionen seit dem EU-Betritt rund
4,22 Mrd. Euro an Wertschöpfung erzielt“, verwies RMB-Geschäftsführer Mag. Harald Horvath auf die
eindrucksvolle Gesamtbilanz. „Ohne die Europäische Union hätte es diese Entwicklung nicht gegeben.“
72,3 Mio. Euro für Förderperiode 2014-2020
Für 2014-2020 stehen dem Burgenland insgesamt 72,3 Mio. Euro aus dem EU-Phasing Out-Programm zur Verfügung.
Davon entfallen auf das EFRE-Programm 59,6 Mio. (47 Mio. Euro EFRE-, 12,6 Mio. Euro Mittel von Bund und Land) und
42,17 Mio. auf ESF-Programme (ESF-Mittel 25,3 Mio., Bund/Land: 16,87 Mio. Euro). Forschung, technologische Entwicklung
und Innovation sowie die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen sollen mit den EFRE-Programmen
gestärkt werden. Erstmals gefördert werden in allen Branchen der Wirtschaft Maßnahmen zur Reduktion
von CO2-Emissionen. Aus ESF-Mitteln unterstützt werden die Förderung nachhaltiger und hochwertiger Beschäftigung
und die Mobilität der Arbeitskräfte, die Förderung der sozialen Inklusion und Bekämpfung der
Armut sowie Investitionen in Bildung, Ausbildung und Berufsbildung für Kompetenzen und lebenslanges Lernen.
Beste Förderungen aller Bundesländer
„Wir werden auch weiterhin die beste Förderung aller Bundesländer haben. Und ich bin zuversichtlich,
dass wir zusätzlich zu den EU-Förderungen auch ein vernünftiges Additionalitätsprogramm auf
die Beine stellen können“, so Niessl. Demnächst werde es diesbezüglich ein Gespräch mit dem
Wirtschaftsminister geben.
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