Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino will noch
 stärker von INTERREG profitieren

 

erstellt am
14. 05. 14
11.30 MEZ

EU-Regionalförderung wird von 80 auf fast 95 Millionen Euro aufgestockt
Innsbruck (lk) - Das EU-Programm zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Österreich und Italien wird in der kommenden EU-Förderperiode 2014-2020 deutlich aufgestockt. Standen in den vergangenen sieben Jahren insgesamt 80 Millionen Euro zur Verfügung, werden es 2014-2020 94,5 Millionen Euro sein.

„Wir wollen auch in der kommenden Programmperiode wieder massiv von der EU-Förderung für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit profitieren und werden dazu stark auf die Euregio und ihre Institutionen setzen“, kündigt LH Günther Platter eine enge Verknüpfung von INTERREG und EVTZ, der institutionellen Plattform der Europaregion, an. Vor allem strategische Themen wie etwa die Kooperation der Universitäten sollen über die Euregio abgewickelt werden.

„Mehr Europa heißt auch, dass nicht jede Region das Rad neu erfinden muss. Die großen Herausforderungen unserer Zeit kennen keine Striche auf der Landkarte –vom Klima über Mobilität bis zur Energiepolitik sind wir besser, wenn wir intensiv mit unseren Nachbarregionen kooperieren", sagt LHStvin Ingrid Felipe kurz vor der EU-Wahl, der deswegen auch eine besondere Bedeutung zukomme.

Die Zielsetzung des INTERREG-Programms deckt sich mit jener in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino: die Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Tritt die Europaregion im INTERREG-Programm als Projektträger auf, profitiert auch das Trentino, obwohl es keine ausgewiesene Grenzregion ist. Das Programmgebiet umfasst auf österreichischer Seite die Grenzregionen in den Bundesländern Tirol, Salzburg und Kärnten. Auf italienischer Seite liegen die Autonome Provinz Bozen sowie die Provinzen Belluno und Udine im Projektgebiet.

16 Millionen Euro für 76 Projekte
„Neben den größeren Projekten der Euregio werden aber auch grenzüberschreitende Kooperationen auf lokaler Ebene weiterhin eine wichtige Rolle spielen“, ist LH Platter überzeugt. Über 16 Millionen Euro sind vom INTERREG-Programm Italien-Österreich von 2007 bis 2013 in 76 Projekte nach Tirol geflossen.

Der Landeshauptmann bedankt sich bei allen lokalen AkteurInnen für ihren Einsatz: „Jedes Projekt ist mit viel Idealismus und hohem persönlichen – meist ehrenamtlichen – Einsatz verbunden.“ Seitens des Landes Tirol werde man jedenfalls weiter bemüht sein, den Projektwerbern jede erdenkliche Hilfestellung zu geben, „denn die Komplexität und der Verwaltungsaufwand in der Abwicklung der Förderprogramme steigen“, ist sich Platter bewusst.

Erfolgsgeschichten
Im Rahmen des INTERREG-Rats Terra Raetica im Dreiländereck Tiroler Oberland, Vinschgau und Engadin wurden über das INTERREG-Programm mit EU-Mitteln zwölf Großvorhaben wie etwa die Revitalisierung der Burganlage Altfinstermünz, der Radweg Via Claudia Augusta und weitere 65 Kleinprojekte realisiert. Gesamtkosten auf Tiroler Seite 4,8 Millionen Euro, davon INTERREG-Förderungen 3,1 Millionen Euro.

Mitfinanziert hat die EU auch die Darstellung des Solarpotenzials für das Land Tirol und die Autonome Provinz Bozen. Nach Abschluss des Projekts „Solar Tirol“ steht eine öffentlich zugängliche, flächendeckende Kartierung des Solarpotenzials im Dauersiedlungsraum zur Verfügung. Tiroler Anteil Projektkosten rund 700.000 Euro, davon 500.000 Euro INTERREG-Förderung.

In Lienz und Bruneck wird ein digitales Fotoarchiv zur Dokumentation der Entwicklung in Osttirol und im Pustertal aufgebaut. Damit entsteht mit technischer Unterstützung der in Osttirol angesiedelten Firma Durst ein dezentrales Kompetenzzentrum für die Digitalisierung und Archivierung von Lichtbildern. Mittlerweile konnte in Lienz und Bruneck eine einzigartige Sammlung aufgebaut werden. Aufgrund des Erfolgs weitet sich der Aktionsradius auf das gesamte Bundesland Tirol und ganz Südtirol aus. Gesamtkosten Tirol über 800.000 Euro, davon mehr als 500.000 Euro INTERREG-Förderung.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.interreg.net

 

 

 

 

 

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