Wien (langenachtderkirchen) - Die "Lange Nacht der Kirchen" am 23. Mai 2014
findet in fast 760 Kirchen zwischen Arlberg und dem Neusiedlersee in der Zeit von 18.00 - 01.00 Uhr statt. In Wien
ist es die 10. Auflage der Veranstaltung und im Bereich der Erzdiözese Wien (Stadt Wien, Weinviertel und Industrieviertel)
sind insgesamt 188 Kirchen beteiligt. 3.204 unterschiedliche Veranstaltungen präsentieren die christlichen
Kirchen, die im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich vertretenen sind.
"In der langen Nacht der Kirchen geht es nicht um die Gebäude, sondern um das Evangelium Jesu",
betonte Superintendent Hansjörg Lein bei der Pressekonferenz zur 10. Langen Nacht der Kirchen, die in der
Kirche St. Ursula stattfand. Es sei eine Gelegenheit für gelebte Ökumene, denn alle Kirchen seien von
Anfang an mit dabei gewesen. Und die Lange Nacht - zitierte Lein den Metropoliten der griechisch-orthodoxen Kirche
-: "Der Geist der Ökumene ist in Österreich das ganze Jahr über spürbar, jedoch ganz besonders
deutlich im Zuge der Langen Nacht der Kirchen". Lein verwies auf die vielen Themen, mit denen sich die Kirchen
auseinandersetzen, "es sind Themen, die die Menschen bewegen wie Arbeit, Gerechtigkeit, die Mitwelt, Armut
und Flüchtlinge, Demokratie und Familie". Das zeige, dass Kirche an konkreten Orten bei konkreten Menschen
anwesend sei.
Der Bischofsvikar der Stadt Wien, P. Dariusz Schutzki CR erinnerte daran, dass in der Langen Nacht der Kirchen
"eine Begegnung mit Gott stattfindet" und die vielen Menschen, die unterwegs sind in dieser Nacht seien
ein Zeugnis des pilgernden Gottesvolkes. "ich blicke hoffnungsvoll auf die Lange Nacht, freudig zurück
auf die 10 bisherigen, aber auch auf die kommenden, dass viele Menschen bereichert werden", so der Bischofsvikar.
Bei der Pressekonferenz in der Kirche der Wiener Musikuniversität präsentierten Univ.-Prof. Erwin Ortner
und Univ.-Prof. Alois Glaßner einen Ausschnitt des Musikprogrammes und gaben Einblick in die Themen "musica
sacra" und die Chorleiterausbildung der Musikuniversität.
Gutes ökumenisches Klima
Superintendent Lothar Pöll, der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich,
lädt zu einer Entdeckungsreise ein um dabei "über den Rand der eigenen Kirche und Konfession hinauszublicken
und Kirchen und Menschen zu begegnen, die Ihnen bisher nicht so vertraut, vielleicht sogar etwas fremd waren."
Dabei gehe es darum, "Kirchen nicht nur von außen sondern auch von innen kennenlernen", so der
Superintendent.
Wiens Bürgermeister Michael Häupl sieht in der Langen Nacht der Kirchen die Parallele zwischen Politik
und Kirche: "es gibt eine gemeinsame - oder, wenn man so will, geteilte - Aufgabe. Die Aufgabe, den Dialog
zwischen den Menschen auf allen Ebenen zu fördern, uns gegenseitig mit Respekt und Achtung zu begegnen und
vorzuleben, dass es sich lohnt, Engagement für das, woran man glaubt, an den Tag zu legen."
Auch der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn beschreibt den Grundgedanken der Langen Nacht der
Kirchen mit einem Zitat aus dem Johannesevangelium: "'Kommt und seht' - und es kommen sehr viele Menschen
in unsere Kirchen. Die Motive sind sehr unterschiedlich: es ist Neugierde dabei, das Interesse an den kulturellen
Leistungen der Kirchen aber auch tiefer Glaube. Aber eines ist allen gemeinsam: Es ist die Begegnung mit den Menschen,
die aus ihrem Glauben heraus handeln und es ist die Begegnung mit Gott, auch wenn es oft nur eine Annäherung
ist."
Geist der Ökumene Der griechisch-orthodoxe Metropolit von Austria, Erzbischof Arsenios Kardamakis betont in
seinem Statement, dass die Lange Nacht besonders deutlich die Ökumene spüren lasse, denn der geist der
Ökumene sei in Österreich das ganze Jahr über spürbar. "Die Lange Nacht bietet uns allen
als Teil der österreichischen Gesellschaft die Möglichkeit des noch besseren Kennenlernens untereinander
und der Vertiefung unseres christlichen Glaubens. In dieser Nacht öffnen die christlichen Kirchen in Wien
und ganz Österreich ihre Pforten und zugleich ihre Herzen für Menschen von nah und fern", so der
Metropolit.
Eröffnungsfeier
Die Eröffnungsfeier der Wiener "10. Langen Nacht 2014" findet im Stephansdom um 18.00 Uhr statt.
Gemeinsam mit Pfarrer Toni Faber eröffnen Vertreter der christlichen Kirchen in Wien die Großveranstaltung
mit einem gemeinsamen Gebet in der Tradition von Taizé. Die Predigt hält der evangelische Bischof Michael
Bünker.
Große Vielfalt
188 Kirchen aller christlichen Konfessionen im Gebiet der Erzdiözese Wien sind bei der 10. Langen Nacht
der Kirchen am 23. Mai 2014 mit dabei. Das Programm besteht aus 966 einzelnen Veranstaltungen, ist abwechslungsreich
und unterschiedlich und reicht von der offenen Kirche bis zu Konzerten, vom Gottesdienst bis zur aufwendigen Lichtinstallation
und vom Film zur spannenden Diskussionsrunde. Selbstverständlich gibt es auch spezielle Angebote für
Kinder, die in vielen Kirchen bereits vor dem offiziellen Start beginnen.
Ein ökumenisches Projekt
Die Lange Nacht der Kirchen ist eine ökumenische Veranstaltung, darum nehmen all jene Kirchen(gemeinschaften)
teil, die im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) vertreten sind bzw. dort Beobachterstatus
haben. Der Ökumenische Rat der Kirchen ist das offizielle Gremium, in dem die christlichen Kirchen zu Beratungen
zusammenkommen. Das Zusammenwirken der christlichen Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften mit dem Ziel, die sichtbare
Einheit (Eucharistiegemeinschaft) wieder herzustellen, ist die Intention der Ökumene.
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