Fehlende Ressourcen erschweren weitere Qualitätsverbesserung
Wien (pk) - Die Bundesanstalt Statistik Österreich bemüht sich, ihr Angebot laufend zu verbessern,
sie wird zum Teil aber durch mangelnde Ressourcen gehemmt. Das ist die zusammenfassende Conclusio, die der Statistikrat
in seinem Tätigkeitsbericht über das Geschäftsjahr 2013 zieht. Der Bericht wurde von der Bundesregierung
dem Nationalrat vorgelegt. Dem 16-köpfigen Beratungsgremium zufolge mussten etwa etliche methodische Projekte
vorerst zurückgestellt werden. Auch bei der Zusammenführung von Einzelstatistiken in ein statistisches
Gesamtsystem ortet der Rat noch erheblichen Handlungsbedarf.
Grundsätzlich stellt der Statistikrat der Statistik Österreich allerdings wieder ein gutes Zeugnis aus.
Die Bundesanstalt habe dem Grundsatz der Objektivität und Unparteilichkeit bei der Erstellung von Statistiken
nach allen vorliegenden Informationen uneingeschränkt Rechnung getragen und die meisten statistischen Produkte
gemäß dem vorgesehenen Zeitplan vorgelegt, wird im Bericht betont. Auch eine Verletzung des Grundsatzes
der Vertraulichkeit personenbezogener Daten konnte nicht festgestellt werden.
Der Statistikrat begrüßt außerdem nachdrücklich, dass im Strategiekonzept der Statistik Österreich
die von ihm in den vergangenen Jahren immer wieder artikulierten Anliegen eine zentrale Rolle spielen. Dabei geht
es etwa um Qualitätsverbesserung, den Ausbau der Analysekompetenz, die intensivere Nutzung von Register- und
Verwaltungsdaten sowie die Verringerung der Respondentenbelastung. Sollte es notwendig sein, zur Verbesserung der
Qualität von Fremdregistern eine gesetzliche Regelung zu schaffen ("Registerharmonisierungsgesetz"),
würde das vom Rat unterstützt, heißt es im Bericht.
Konkret gelobt wird vom Statistikrat u.a. das aktuelle Projekt zur Entwicklung eines integrativen bevölkerungsstatistischen
Datenbanksystems. Zudem werden die besonderen Herausforderungen, die die Bundesanstalt im Zuge der Umsetzung des
neuen Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 2010) zu meistern hatte, hervorgehoben.
Erste nach dem neuen System berechnete Daten sollen im September vorliegen. Großen Wert legt der Statistikrat
auf die klare Trennung zwischen Datenbereitstellung und Datenbewertung, um die Wahrnehmung der amtlichen Statistik
als neutrale und unabhängige Institution in der Öffentlichkeit nicht zu gefährden.
Inhaltlich regt der Statistikrat unter anderem an, Statistiken zur Einkommens- und Vermögensverteilung sowie
der Erhebung der Wohnbaukosten verstärktes Augenmerk zu schenken, da hier zum Teil zu wenig bzw. nur veraltetes
Datenmaterial vorliegt. Außerdem vermisst er in der neuen elektronischen Datenbank STATcube etliche Dateneinlagerungen,
etwa was die Bereiche Tourismus und Energie betrifft.
Die Detailergebnisse von Statistiken werden der Öffentlichkeit von der Statistik Österreich, wie gesetzlich
vorgesehen, gegen einen angemessenen Kostenersatz elektronisch zugänglich gemacht. Laut Statistikrat sollte
man in diesem Zusammenhang darauf achten, alle bei Eurostat frei verfügbaren Daten auch von Seiten der Statistik
Österreich kostenlos bereitzustellen und auch Nutzern mit nur wenigen Einzelanfragen kostenpflichtige Daten
in leistbarer Form zugänglich zu machen.
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