Die Architekturtage 2014 widmeten sich österreichweit dem Thema „Alt Jetzt Neu“ entsprechend
der regionalen Architekturlandschaften
Wien (artphalanx) - Am 16. und 17.05. standen Architektur und Baukultur wieder in ganz Österreich und
über die Grenzen hinaus im Mittelpunkt. Bei rund 500 Programmpunkten hatten Architektur-Interessierte die
Gelegenheit Architekten und Planern über die Schulter zu blicken, Touren zu sonst unzugänglichen Bauten
oder Baustellen zu besuchen oder sich bei Vorträgen und Ausstellungen mit relevanten Fragestellungen der Stadt-
und Raumplanung auseinanderzusetzen. Entsprechend dem überregionalen Motto „Alt Jetzt Neu“ waren Bauen im
Bestand, Denkmalschutz, Umnutzungen und Leerstand zentrale Punkte der Auseinandersetzung.
In Vorarlberg lag der Schwerpunkt im Bregenzerwald mit seinen außergewöhnlichen Umnutzungen alter
Wälderhäuser und dem Werkraum. Das neue Kulturzentrum Alte Säge in Bezau bot die Bühne für
eine unkonventionelle Auseinandersetzung mit 1000 leerstehenden Häusern im Rahmen einer Theaterperformance
von Schülern.
In Innsbruck wurde die Hausgeburt einer europaweit einzigartigen Einrichtung der Kunst- und Architekturschule bilding
gefeiert. Stadtspaziergänge und Dorfwanderungen geführt von ArchitektInnen und lokalen Experten zu Adaptierungen
und Revitalisierungen historischen Bestands sowie zeitgenössischen Implantaten fanden in ganz Tirol von Fließ
bis Lienz regen Zulauf.
Das Altstadthaus in Salzburg zog mit der Licht-Installation „Rain“ von Christian Steinwender bereits von Weitem
die Aufmerksamkeit auf sich. Auf fünf Geschoßen wurde mit einer Ausstellung zu „Bauen im Bestand“ in
Kooperation mit der TU Innsbruck, einer Wohn-Raum-Installation von SchülerInnen, dem Leerstandsmelder und
der Intervention „Franziska“ mit Live-Musik und Theaterperformances die Symbiose von Alt und Neu zelebriert.
Sieben individuelle Häusergeschichten vom Bauen und Wohnen, die vorab gesammelt und filmisch dokumentiert
wurden, eröffneten die Architekturtage in Oberösterreich. Auf dem Platz vor dem afo installierten Studierende
des Instituts für Raum und Design der Linzer Kunstuni eine nass-verspielte Wohnlandschaft. Das Thema Leerstand
war im Fokus eines viel besuchten Stadtspaziergangs und Podiumsgesprächs.
Der Besuch des sonst nicht öffentlich zugänglichen Schloss Ernstbrunn in Niederösterreich erfreute
sich über große Nachfrage, ebenso wie die Diskussion zu zukunftsfähigem Sanieren „Hilfe, altes
Haus“. Einige Programmpunkte mussten leider aufgrund der Wetterlage verschoben werden und finden in den nächsten
Tagen statt.
Hotspot in Kärnten war die raumgreifende Installation „Blattwerk“ vor dem Architektur Haus, die bis 12. Juni
Bühne interdisziplinärer Veranstaltungen ist. Günther Domenigs Steinhaus ist nicht nur ein eindrucksvolles
Beispiel eines jungen Denkmals, sondern wird nun auch weiterhin für Architekturdiskussionen genutzt. Bei einer
Tour nach Laibach, einer Architekturschifffahrt am Ossiacher See und einer Radtour konnten BesucherInnen die regionale
Baukultur kennenlernen.
In der Steiermark wurde der Schwerpunkt Nichtwegwerfarchitektur sowie der Umgang mit architektonischem Bestand
und ökologischen Ressourcen in Vorträgen, dem Podiumsgespräch Trash Boom Bang, Rundgängen sowie
Offenen Ateliers thematisiert. Die Fassade des HDA diente Architektur-Studierenden der TU Graz als Projektionsfläche
für die Darstellung der Transformation des Gebäudes und der Stadt.
Im Burgenland erreichten die Architekturtage einen neuen Besucherrekord: sieben Architekturvisiten, ein Filmabend,
Kinder-Workshops und insbesondere die Ausstellung über die Zukunft burgenländischer Streckhäuser
zogen zahlreiche Architektur-Interessierte an.
Mit einem Fest in der ehemaligen Postfiliale in der Mondscheingasse feierten die Wiener Architekturtage ihren Auftakt.
Durch die Fokusprojekte Campus WU und Hauptbahnhof zogen im 30min-Takt gut besuchte Führungen; besonders gefragt
waren auch die Themen- und Grätzeltouren, die sich mit den unterschiedlichen Facetten des Mottos „Alt Jetzt
Neu“ beschäftigten. Über 60 Architekturbüros öffneten ihre Türen oder präsentierten
auf Baustellen ihre Projekte.
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