Schellhorn: Höchster Preis für bildende Kunst / Hohe Präzision der Ausführung
und Auswahl der Materialien beeindruckend
Salzburg (lk) - Eine unabhängige Jury hat entschieden: Der Große Kunstpreis des Landes Salzburg
2014 geht an die in Wien lebende und in Salzburg geborene Künstlerin Julie Hayward. Die Künstlerin schafft
Skulpturen, Zeichnungen und Kunst im öffentlichen Raum. Sie hat an der Internationalen Sommerakademie für
bildende Kunst in Salzburg unterrichtet und an zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen. Der Große
Kunstpreis des Landes Salzburg ist mit 15.000 Euro der höchst dotierte Preis des Landes im Bereich der bildenden
Kunst. Er wird, abwechselnd mit Literatur und Musik, im Dreijahres-Rhythmus vergeben.
Kulturreferent Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn überreichte am 22.05. in der Galerie im Traklhaus den Großen
Kunstpreis an Julie Hayward. "Ich gratuliere herzlich zu dieser hohen Auszeichnung und wünsche der Künstlerin
sehr, dass diese ihren künstlerischen Werdegang positiv beeinflusst. Julie Hayward ist eine würdige Preisträgerin.
Die von ihr geschaffenen Kunstwerke sind nicht leicht zu lesen, sie lösen Irritation aus und regen zum Nachdenken
an. Mich beeindruckt die hohe Präzision der Ausführung und die Auswahl und Zusammenstellung der Materialien.
Die Originalität ihrer Skulpturen ist längst zu einer Marke geworden. Ausstellungen im In- und Ausland
zeugen davon."
Die Auswahl von Julie Hayward erfolgte in mehreren Schritten. Vertreter/innen von Salzburger Institutionen im Bereich
der bildenden Kunst nominierten zwölf Künstler/innen. Es waren dies Roland Goeschl, Elisabeth Grübl,
Anja Ronacher, Severin Weiser, Bernhard Gwiggner, Julie Hayward, Barbara Musil, Moira Zoitl, Johannes Steidl, Elfriede
Vitzthum, Werner Würtinger, Siegfried Zaworka. Aus dem Kreis der zwölf Kunstschaffenden wurde von einer
dreiköpfigen Fachjury Julie Hayward für den Großen Kunstpreis ausgewählt. Die Jury bestand
aus Dr. Peter Assmann (Kunsthistoriker und Kurator, OÖ), Dr. Sabine Breitwieser (Direktorin Museum der Moderne,
Salzburg) und dem Künstler Lois Renner (Salzburg, Wien). Letzterer war Kunstpreisträger des Jahres 2001.
Näher treten und irritieren
Die Jury begründete ihre Wahl folgendermaßen: "Julie Hayward beeindruckt sowohl mit der Konsequenz
ihrer Wertentwicklung wie mit der persönlichen Bildsprache ihrer Skulpturkonzepte. Stets erreicht sie in ihren
Arbeiten eine spezielle Balance zwischen Vertrautheit und Befremdlichkeit, die den Betrachter, gleichsam zum Angreifen,
näher treten lässt und zugleich irritiert. Die Künstlerin arbeitet überzeugend in unterschiedlichen
Zusammenhängen, ob Kunst im öffentlichen Raum, im historischen Ambiente oder bei Themenausstellungen."
Ein verfremdeter Stuhl im Büro des Landesrates
Er habe auch eine besondere Beziehung zur Preisträgerin, betonte der Kulturreferent bei der Preisverleihung.
Sie begegne ihm täglich in Form der Skulptur "bound slippers" in seinem Büro. "Erstaunte
Besucher/innen erkundigen sich häufig nach dem Sinn der raumgreifenden Skulptur aus schwarzem Plüsch
und Aluminium. Aus den unterschiedlichsten Assoziationen ergeben sich interessante Gespräche. Die Kunst von
Julie Hayward berührt", so Schellhorn.
Ausstellung von Arbeiten aller Nominierten im Traklhaus
Mit der Überreichung des Großen Kunstpreises wurde heute auch die Ausstellung von Werken aller nominierten
Künstlerinnen und Künstler in der Galerie im Traklhaus eröffnet. Die Ausstellung, die bis 5. Juli
präsentiert wird, gibt einen Einblick in das aktuelle Salzburger Kunstschaffen.
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